Der Tag im Bild

Woche der verpeilten Termine

Die letzte Woche war bei uns, also bei Miz Kitty und mir, eindeutig die Woche der verpeilten Termine, mit einigen anderen Chaos-Einspielungen als Gratiszugabe. Nun, alles nichts schlimmes, im Nachhinein immer amüsant.

Am Montag morgen fuhren wir zum Abbas-Hotel an der Lietzenburger Straße und waren fest davon überzeugt, dass dort die Deutschen Grundstücksauktionen stattfinden würden. Wir hatten uns ein Seegrundstück mit ein paar Ferienlauben darauf angeschaut und wollten jetzt wissen, ob und für wieviel dieses Grundstück einen Liebhaber findet. Miz Kitty schrieb in ihrem Text Schatten und Licht bereits kurz über dieses Grundstück. Auf die Frage, wo es zur Grundstücksauktion geht, sagte die Rezeptionistin: »Ja, aber erst am Donnerstag.«

Neben einem Bloggertest des Multicity-Carsharing mit einem Elektroauto, bei dem gleich bei unserer ersten Fahrt die Code-Karte zum Entriegeln des Fahrzeugs verloren ging, war am Sonntag abend ein Opernbesuch bei angesagt, die Zauberflöte in der Komischen Oper – so dachten wir jedenfalls. Freunde hatten zwei Karten aus gesundheitlichen Gründen zu vergeben, Miz Kittykoma hat sie am Samstagnachmittag abgeholt und für uns beide war klar: Sonntagabend. Aufgehübscht – Kitty wie immer der Eyecatcher schlechthin und ich operngemäß im schwarzem Anzug und mit Fliege – fuhren wir zur Komischen Oper. Den Rest können Sie sich denken: Niemand vor dem Eingang, der Blick auf die Karten, die Vorstellung war Samstag.

Um den angebrochenen Abend fortzusetzen, stehen rund um den Gendarmenmarkt einige Lokale zur Auswahl, das Lutter & Wegner, das Aigner oder die Gendarmerie hatten wir im Visier. Obwohl ich Nummer 1 favorisiere, entschieden wir uns für Nummer 3 und damit richtig falsch. In der Gendarmerie war ich vor mehr als vier Jahren einige Mal einen Absacker trinken und gegessen hatten wir beide noch nicht dort. Also waren wir neugierig, was die Gendarmerie zu bieten hat. Vom Service her war es ein Fehlgriff. Weil wir gerade ein iPhone in der Hand halten, begrüßt uns der Kellner in unserem Operndress mit: »Ah, Generation Facebook…«. Zwei Sterne gab es dafür von mir auf Yelp. Die Bewertung lesen Sie hier.

Gesellschaft

Hauptstadt-Stromern

IMG_0062.JPG

»Share Economy« ist ein Wort, das in meiner Kladde steht. Damit möchte ich mich demnächst etwas mehr beschäftigen. Carsharing gehört sicher dazu, wobei die Idee, sich mit mehreren Menschen – die man persönlich kennt oder auch nicht – ein Auto zu teilen, längst nicht neu ist. Sie ist weit älter als der Gedanke der Share Economy. Immer mal wieder habe ich über Carsharing nachgedacht und immer wieder hatten die realen Möglichkeiten zumindest gefühlte Nachteile. Meist brauche ich ein Auto für mehrere Tage oder mindestens für einen ganzen Tag. Für Ausflüge, Urlaub, etc. Das ist gerade so eine Verwendungsart, wo Carsharing und Mietautos oft ziemlich teuer werden. Aus dem Grund besitze ich seit 18 Jahren mein immerhin jetzt 25 Jahre altes Automobil, eine Limousine mit dem Stern.

Vom Blogger Netzwerk blogabout.it bekam ich vor kurzem die Anfrage, ob ich nicht Multicity-Carsharing, das Carsharing von Citroen, das nur Elektroautos verwendet und das es nur in Berlin gibt, testen möchte. Obwohl ich sonst kein Autofreak bin, kommt das Angebot gerade passend. Miz Kitty kann dann nämlich mein Auto nehmen, wenn sie in den Garten nach Pankow fährt und ich bin nicht auf U-Bahn oder Taxi angewiesen, wenn es jetzt kälter wird und das Fahrrad unbequem wird. Mit dem Multicity-Car kann ich dann schnell nach Charlottenburg fahren, ohne dass wir uns um das Auto »kloppen« müssen. Multicity als Mobilitätskomfort für Zwei-Personen-Haushalte, die ein Auto haben, aber wo beide manchmal gleichzeitig ein Auto brauchen. So die Idee, Multicity einmal näher anzuschauen. Dafür ist Multicity sicher gut geeignet.

Elektroautos

Multicity-Carsharing gibt es bisher nur in Berlin und alle Autos sind reine Elektroautos vom Typ Citroen C-Zero, den man auch für 29.393 € kaufen kann, 100% elektrisch, wie Citroen auf der Internetseite zu diesem Auto schreibt.

Mit Elektroautos bin das erste Mal im Studium in Berührung gekommen. Damals wie heute war der geringe Aktionsradius das Thema schlechthin. Allerdings gab es schon damals Konzepte, diese geräuschlose und zweifelsfrei umweltfreundlichere Variante des Individualverkehrs massentauglich zu machen. Soweit ich mich erinnere, sollte mit austauschbaren Akku-Paketen erfolgen, die alle 50 km an einer Akkustation, sprich Tankstelle, ausgetauscht werden konnten, so ähnlich, wie früher die Pferde der Postkutschen gewechselt wurden. Nun, heute setzt man auf »Strom-Tanksäulen«, warum auch immer? Vor drei Jahren wurde direkt vor dem Haus, in dem wir wohnen, so eine eine Strom-Tanksäule errichtet. Mmh, dachte ich zuerst, wieder zwei Parkplätze weg. Vor allem, weil dort in der ersten Zeit nie ein Elektroauto »betankt« wurde. Das hat sich inzwischen geändert. Heute stehen hier regelmäßig Elektroautos, oft auch die weiß-violetten Multicity-Cars. Gut für mich, denn ich habe dann direkt eins vorm Haus stehen.

Alle Fotos sind übrigens (bis auf die roten Flinkster-Cars) direkt bei mir vorm Haus fotografiert. Die Flinkster Cars gehören in etwa zu Multicity dazu, denn Multicity-Kunden können auch Flinkster Autos mieten und umgekehrt. Die beiden Carsharing-Anbieter kooperieren miteinander. Auch das Multicity-Büro ist gleichzeitig das Flinkster-Büro an der Schönhauser Allee 173.

IMG_0065.JPG

Free Floating

Während Flinkster, der Carsharing-Anbieter der Deutschen Bahn – ebenso wie StattAuto schon vor ewigen Zeiten – das Modell des stationären Carsharing verfolgt, bei dem die Fahrzeuge an festen, bekannten Standorten geparkt sind, werden die Multicity-Autos einfach auf Parkplätzen an der Straße abgestellt. Man kann sie am Fahrtziel einfach auf dem nächstbesten öffentlichen Parkplatz abstellen. Ein Parkschein ist für Multicity-Autos nicht erforderlich.

Car2go und DriveNow, die Alternativen zu Multicity, die es auch in anderen Städten gibt, funktionieren nach dem gleichen Prinzip. Dieses bezeichnet man auch als »free-floating-carsharing« innerhalb eines Geschäftsgebietes. Da es bekanntlich viele Straßen in Berlin gibt, funktioniert das Modell erst richtig gut mit Smartphones und Internet. Über die Multicity-App, die es selbstverständlich für iOS und Android gibt, ist ein Auto schnell gefunden. Dessen Ladestand wird angezeigt und man kann es für 15 Minuten reservieren, damit es einem keiner vor der Nase wegschnappen kann, während man gerade auf dem Weg zu zu diesem Auto ist. Mit einer Code-Karte, die wie ein Schlüssel funktioniert, kann man das Auto dann öffnen und losfahren.

Anmeldung und Registrierung

Die Anmeldung bei Multicity ist einfach. Ich habe sie am Freitag Nachmittag schnell zwischen zwei Terminen erledigt. Daten im Internet auf der Multicity-Seite eingeben, dazu meinen Gutscheicode für die kostenlose Registrierung und die Freiminuten, ausdrucken, unterschreiben und ab zu einem Multicity-Partner. Führerschein und Ausweis werden dort geprüft und man bekommt die Multicity-Karte, mit der sich die Autos öffnen lassen. Ich war im Multicity-Flinkster-Büro an der Schönhauser Allee und der Vorgang war in ein paar Minuten erledigt. Zusätzlich bekam ich noch einmal 30 Freiminuten. Regulär kostet die Registrierung 9,90 Euro inklusive 30 Minuten Guthaben. Es rechnet sich also auch für Berlin-Besucher. Für 9,90 Euro registrieren und mit dem Multicity zum Bahnhof gondeln, das mag wohl halb so teuer sein wie ein Taxi, womit die Karte amortisiert ist.

Praxistest

Vorgestern morgen haben wir ein Multicity-Elektroauto das erste Mal getestet. Am Sonntagmorgen waren wir zum Frühstück am Helmholtzplatz verabredet. Ein Auto war schnell per App gefunden. Es stand nicht an der Stromsäule vor unserer Haustür, sondern ca. 200 Meter weiter, allerdings miserabel eingeparkt, wofür der Vor-Benutzer sicher gar nichts kann, sondern die vor und hinter dem Auto parkenden, wie es oft so ist, wenn längs der Straße alle mit wenig Abstand zum Vordermann hintereinander stehen. Etwa so, wie in meinem Foto, wobei das Auto dort nach hinten Platz hat.

Da ich in unserem Haushalt weder einen LKW-Führerschein habe, noch das »native Ein- und Ausparkwunder« bin, – alles das trifft jedoch auf Miz Kitty zu – hatte ich leichte Probleme, das Elektromobil auszuparken. WTF, diese Autos, wo ich weder Anfang noch Ende sehe, auch wenn sie anderthalb Meter kürzer sind als meine alte Sindelfinger Limousine.

Zudem war mir anfangs nicht richtig präsent, dass Elektroautos kein Motorgeräusch haben. Ich habe das Auto ein paar mal gestartet und dachte erst einmal, es funktioniert nicht. Außerdem war ich extrem vorsichtig, da die Automatikautos aus meiner Führerscheinzeit immer mit der Bremse festgehalten werden mussten. Nun, das Auto war wirklich blöd eingeparkt, und bevor aus dem Gekurve ein Slapstick à la Heinz Erhardt wurde, hat Miz Kitty es schnell übernommen, auszuparken (was zwar verboten ist, da es auf mich registriert ist, aber bevor wir nun gar nicht loskommen…).

Nach ein paar hundert Metern hatte ich mich gut daran gewöhnt, dass das der Citroen C-Zero wie ein Autoscooter fährt. Einfach nur Gas geben und bremsen, That’s it. Eher wenig »Kraftfahrzeug«, dafür viel »Autoscooter«, und das ausgesprochen bequem. Positiv überrascht bin ich von dem Mobil, was wahrscheinlich weniger an Citroen liegt, als am scooterartigen Dahingleiten. Freilich, zwei Kameras zum Ein- und Ausparken würden mich richtig glücklich machen. Die Technik gibt es ja schon lange, und für so ein Mietauto, das man nicht jeden Tag fährt, wäre es doch nicht schlecht.

Gute Hotline

Etwas aufregend war der erste Praxistest schon. Als wir am Ziel einen Parkplatz gefunden hatten, war die Multicity-Karte plötzlich weg. Wahrscheinlich ist sie mir beim Aussteigen während der Auspark-Huddelei aus der Tasche gefallen. Also: Hotline anrufen und die Karte sperren lassen. Das klappt am Sonntag morgen tatsächlich gut bei Multicity. Nach einer Abfrage (»Wenn Sie … möchten, wählen Sie die Ziffer …«) meldete sich schnell eine freundliche Dame, die meine Karte sperrte und per Fernsteuerung das Auto aus-checkte und zusperrte. Schön, dass das so unkompliziert funktioniert – und hoffen wir, dass es so bleibt, wenn Multicity mehr Kunden hat. Genauso unproblematisch habe ich heute im Multicity-Büro an der Schönhauser Allee eine neue Karte bekommen.

Darüber, wie man ein Auto findet, öffnet, am Zielort parkt, verschließt und ggf. an der Stromsäule lädt, schreibe ich jetzt nichts. Das alles findet sich auf den Internetseiten von Multicity-Carsharing – und es ist nicht so wesentlich anders als bei anderen Carsharing-Anbietern. Versuch macht klug. Die 9,90 Euro haben sich schnell mit der ersten Fahrt amortisiert.

Für wen?

  • Freilich für alle, die gern Auto und Autoscooter fahren, allerdings nicht die röhrende Maschine um sich haben müssen,
  • für Menschen, die auch kurze Strecken innerhalb Berlins lieber selbst fahren und weder verranzte Berliner Taxis noch typisches U8-Publikum mögen,
  • als Ergänzung für alle Haushalte, die ein Auto haben und manchmal bequemlichkeitshalber zeitgleich ein zweites brauchen,
  • für alle, für die »share economy« und Nachhaltigkeit ein Thema ist,
  • für Berlin-Besucher, die für 39 Euro einen Tag in der Hauptstadt rumgondeln möchten und dafür nicht Bus, Bahn, oder geführte Touren in Anspruch nehmen möchten.

Für wen eher nicht?

  • Für alle, die ein Ziel außerhalb des (doch recht kleinen) Geschäftsgebietes haben,
  • für alle, die sich lieber chauffieren lassen und denen Autosuchen, Hinlaufen, das auf vorhandene Schäden betrachten, Stadtverkehr, und Parkplatzsuche am Ziel zu mühselig ist,
  • für große Jungs und gestandene Männer, die nicht im violetten »Mädchen-Auto« herumfahren möchten.

Im folgenden noch ein paar Besonderheiten zum Multicity-Carsharing:

Tarif und Preis

Lohnt es sich oder lohnt es sich nicht? Der Mietpreis mit 28 Cent pro Minute ist sicher ganz akzeptabel, für manche kurze Strecken jedoch nicht ohne, vor allem, wen man am Ziel noch einen Parkplatz suchen muss. Letztens bin ich in der Feierabendzeit vom meiner Wohnung am Zionskirchplatz nach Tempelhof gefahren und hatte – in Berlin die Ausnahme – einen guten Taxi-Chauffeur. Wir waren, mehr oder weniger im Stau, ca. 40 Minuten unterwegs und ich habe ungefähr 19 Euro bezahlt. Mit Multicity wäre ich wahrscheinlich genauso lange unterwegs gewesen und hätte 11,60 bezahlt, plus ein paar Minuten für Parkplatzsuche in der engen Tempelhofer Straße. Vermutlich sind das 5 bis 6 Euro Ersparnis, nicht so sehr viel. Die minutengenaue Abrechnung hat leider einen Nachteil, der nichts mit Multicity zu tun hat, sondern alle Carsharing-Anbieter betrifft, die minutengenau abrechnen. Da jede Minute zählt, fahren die Fahrer damit hier in Mitte ziemlich rüpelhaft, so wirklich gar nicht nach §1 der Straßenverkehrsordnung. Die Fahrzeuge werden dann manchmal saumäßig eingeparkt, bzw. hingestellt. Immerhin, vier Minuten sind ein knapper Euro. Da fährt man doch lieber agressiv, als dass man noch jemand vorbei lässt. Insbesondere Fahrzeuge von DriveNow fallen diesbezüglich negativ auf. Ein generelles Problem, das gelöst werden muss.

Interessanter als den Minutentarif finde ich, dass die Miete eines Multicity-Cars mit 39 Euro pro Tag gedeckelt ist. Mit einem voll geladenen Multicity kann man also gute 100 km – die Reichweite, die das Elektroauto hat, wenn der Akku nachher noch 10% Restladung haben soll – fahren, ohne zusätzliche Energiekosten. Muss man drei oder vier mal hin und herfahren, kann das durchaus die Alternative zum Taxi sein. Ein Guthaben von 10 Minuten bekommt man, wenn man ein Auto mit weniger als 50% Akkuladung an eine Strom-Tanksäule anschließt. Absolute Pfennigpfuchser können gezielt diese Halbentladenen zum Tanken fahren und sich damit scheibchenweise Hauptstadtmobilität sichern. Den Ladestatus erkennt man in der Multicity-App, die den Standort des Autos anzeigt. Das ist durchaus wichtig, weil man ja planen muss und schätzen, ob ggf. die Fahrt von Mitte bis Zehlendorf und zurück mit einem ziemlich entladenen Akku noch möglich ist oder ob man ein paar Schritte weiter läuft und ein Auto mit besser aufgeladenem Akku nimmt.

Geschäftsgebiet

Darunter wird das Stadtgebiet verstanden, aus dem man zwar herausfahren kann, aber in dem man das Auto unbedingt wieder abstellen muss. Vermutlich, weil nur hier Strom-Tanksäulen sind und die Autos im Innenstadtbereich bleiben sollen, damit das Serviceteam sie notfalls schnell an die Ladesäulen fahren kann. Außerdem, damit Autos nicht im Außenbereich herumstehen, wo keine oder nur ganz wenig potentielle Nutzer sind. Zum Geschäftsgebiet kann ich einfach nur sagen. Klein, zu klein. Zumindest was den Berliner Norden angeht. Zum Kaufland nach Pankow komme ich sicher mit einem Multicity, kann es dort zwar parken, aber nicht aus-checken. Die Zeit läuft also weiter, 28 Cent pro Minute, bis 39 Euro voll sind. Nach Reinickendorf, wo ich oft Halbtagstermine habe, muss ich weiterhin die U8 mit ihrem gewöhnungsbedürftigem Publikum benutzen. Schade.

Betatests und Betatester

Eines ist mir noch einmal bewusst geworden, als ich den Autoscooter getestet habe, und das hat nichts mit Multicity direkt zu tun, sondern trifft auf alle Carsharing-Anbieter zu. Da ist vieles in Betatest-Phase, konzeptionell und technisch. Das ist auch in Ordnung so, da teste ich gerne mit.


 

Sterne

dreikommafünf von fünf 


 

Links

 

 

Gesellschaft

Langsam aber sicher, wie heiße Lava

Der Betreiber des Imbiss in der Nähe des Rosenthaler Platzes, in dem ich früher oft Snacks auf die Hand  gekauft habe und jetzt wirklich lange nicht mehr dort war – nicht, weil sein Angebot schlecht ist, sondern weil sich meine Lebensumstände geändert haben – fragt mich, wie es mir geht und erzählt, er sei mit seinem Geschäft nur noch bis Mitte nächsten Jahres hier. Er ist jetzt seit 13 Jahren hier, sein Mietvertrag laufe aus, und der neue Eigentümer habe ihm zwar eine Verlängerung in Aussicht gestellt, allerdings nur für 3000 Euro Miete mehr. Das Internet-Café nebenan, das mal zum Imbiss gehörte, hat er schon länger nicht mehr. Das braucht am Rosenthaler in 2014 auch kein Mensch mehr. Ein Szene-Stehimbiss ist dort eingezogen. Schade, da geht wieder ein Guter. Vom Stil her passt der Laden allerdings auch eher nach Neukölln. Hier in Mitte, Grenze Prenzlbg. fand ich ihn immer bereichernd, nicht der Einrichtung wegen, aber wegen des netten Betreibers .

Wie heiße Lava breitet sie sich langsam aus, die Gentrifizierung, die ich auch manchmal befürwortet habe. Kommt langsam aber sicher und breitet sich flächendeckend aus. Unser Haus wird sie nicht erreichen, da muss ich mir keine Gedanken machen, darüber sind wir uns einig. Wir sind Insel, trotz Edelgrundstück eines der letzten unsanierten Häuser. Nur Insel ist eben Insel – wo soll ich dann meinen Spätkauf-Schnickschnack, die Flasche Bier und den kleinen Snack zwischendurch kaufen? In der Bio-Company mit angegliedertem Edel-Spätkauf?

Die zweite Frage ist natürlich: Was und wer kommt kommt danach in dieses Ladenlokal? Vielleicht Sie? Als Gattin eines gut verdienenden Managers, die sich mit dem drölfzigsten Café für mediterrane Spezialitäten als Steuerabschreibeobjekt selbständig macht oder als alterndes blondes Marketing-Girl, dass sich den Traum vom Designer-Label mit einer eigenen T-Shirt-Kollektion erfüllt und Shirts vegan und im Kartoffeldruck bedruckt? Bitte nicht.

Oder ziehen Sie dort ein als jemand, der es sich leisten kann, dort einen Schnickschnack-hach-ist-ja-alles-Kunst-Laden zu eröffnen, eine veritable Miete zu zahlen und Ihr westdeutsches Erbe so zu vernichten? Bitte, tun Sie das meinetwegen, nur woanders. Wir haben hier schon genug von diesen Läden.

 

 

Der Tag im Bild

Selfie mit Flashback

ByXir8TCIAAGS58

Während →Faber Sekt mit einem Aufsteller wirbt, auf dem drei junge Leute mit einer anachronistischen DigiCam gestelzt lächelnd ein Selfie machen, habe ich längst zeitgemäße Technik und mein iPhone stets dabei – auch, wenn der ich mir dafür in der Institution, in der ich Mediengestalter-Azubis unterrichte, nachsagen lassen muss, ich wäre genau wie die Azubis und kein gutes Vorbild, da ich mein Smartphone oft und gerne nutze.

Zumindest ermöglichte das iPhone heute morgen ein Selfie, als ich den Bildschirm eines abgestürzten Fahrkartenautomats fotografierte. Genau genommen ist natürlich nicht der Automat abgestürzt, sondern der Computer darin.

Morgendlicher Flashback. Der Bildschirm zeigte irgendeine BIOS-Nachricht und fordert in der letzten Zeile ein »Insert Disk«. Irgendwie beamte mich diese Anzeige in die 80er zurück. Damals™, als ich in diversen Universitätsinstituten in Hannover vor Bildschirmen mit ähnlicher Größe und Anzeige saß. Stunden-, tage-, monatelang, mit meinem längsten Programm, 23.000 Zeilen (ohne Leerzeilen dazwischen), in Turbo-Pascal geschrieben, auf 5-1/4-Zoll-Disketten.

Nun, eigentlich wollte ich nur Bildschirm und Automat fotografieren. Das Selfie ergab sich zufällig – und irgendwie passt es.

Gesellschaft

Die Apple Watch und mein Unbehagen

IMG_6662.JPG

Bisher habe ich gerne mit Apple-Produkten gearbeitet. Das iPhone 6 plus ist eine Option, wenn mein Mobilfunk-Vertrag nächstes Jahr ausläuft, die Apple Watch hingegen wird es für mich nicht geben. Zwei gute Gründe gibt es dafür. Erstens mag ich keine Armbanduhren und zweitens kann man mit der Apple Watch so viele Daten und Informationen sammeln, was mir bei genauer Betrachtung unangenehm ist.

Armbanduhren mochte ich noch nie. Freilich habe ich als Schüler eine Armbanduhr getragen, aber schon damals habe ich sie regelmäßig abgelegt, wenn ich aus der Schule kam. Seitdem vor ein paar Tagen die Apple Watch vorgestellt wurde, rückte das Objekt Armbanduhr wieder in meinen Fokus. Ich habe noch einmal darüber nachgedacht, warum diese Art Uhr mir so gar nicht behagt. Eine Armbanduhr ist mir zu intim. Ich mag nicht ständig so einen Fremdkörper am Arm tragen. Früher bin ich auf Taschenuhren ausgewichen, um nicht ganz zeitlos zu sein. Seit Handys gesellschaftsfähig sind und zuverlässig die Uhrzeit anzeigen, brauche ich auch keine Taschenuhr mehr. Sie wäre überflüssiger Ballast. Eine letzte Armbanduhr habe ich 2003 gekauft, für 29 Euro. Budget, jedoch ein Markenmodell. Gekauft einzig für meinen ersten Marathon, damit ich einen Überblick über mein Lauftempo hatte. Benutzt habe ich sie ziemlich oft, allerdings immer nur kurz zu Volkslauf-Veranstaltungen.

Eine Armbanduhr und ich, wir wurden eben keine Freunde. So besaß ich als aktiver Langstreckenläufer neben der Budget-Uhr nie eine Polar-Sportuhr oder einen Garmin Forerunner – und die Apple Watch kommt mir jetzt auch nicht um den Arm. Im Gegensatz zur Sportuhr fühlt sich nicht nur das physische Tragen der Apple Watch für mich nicht gut an, sondern es stellt sich auch mental ein ungutes Gefühl ein. Damit bin ich beim zweiten Grund, der gegen die Apple Watch spricht.

Mit dieser Uhr kann man nämlich sehr viel mehr Informationen sammeln als es mir – und bestimmt auch Ihnen – lieb ist. Vielleicht wundern Sie sich, dass diese Datenschutzbedenken gerade von mir kommen, wo ich doch seit langem allerlei mobile devices und Smartphones nutze und mich in Social-Media-Communities herumtreibe. Ganz einfach: Bis zu einem gewissen Punkt toleriere ich das Datensammeln. Genau so lange, wie ich den Eindruck habe, dass man zwar ein Profil zu dieser und jener Eigenschaft einer Person zusammenkonstruieren kann, aber dass dessen Aussagekraft letztlich gering ist. Durch diese Datensammelei werde ich etwas transparenter, jedoch längst nicht gläsern. Möglicherweise kann ich selbst die gesammelten Daten hier und dort manipulieren und habe mindestens keine Nachteile davon, was sich Datensammler aus den Informationen, die sie von mir haben, zusammenspinnen.

In der Summe sind es schon ziemlich viele Informationen, die von jedem, der aktiv Smartphones nutzt und in den Social-Media-Communities aktiv ist, in Umlauf sind. Mit »im Umlauf« meine ich nicht unbedingt »zirkulierend«, jedoch außerhalb der eigenen Verfügungsgewalt, was Verwendung und Weitergabe dieser Informationen angeht. Würde man alle Informationen geschickt zusammenbringen, ließe sich schnell ein Persönlichkeitsprofil mit allen Vorlieben, Hobbys, Kontakten, Beziehungen, Kaufkraft und Finanzvermögen bis hin zum Gesundheitszustand konstruieren. Freilich, so einfach ist es nicht. Die Daten sind scheibchenweise verstreut an verschiedenen Orten vorhanden und das Zusammenpuzzlen fällt schwer. Nicht einmal die NSA scheint es mit ihrer Sammelwut zu schaffen, diese Datenscheiben zusammenzubringen. Das ist gut so, dass dieses Zusammenpuzzlen nicht zu funktionieren scheint. Ich toleriere dieses System so lange, wie ich den Eindruck habe, man kann nicht wirklich viel mit diesen Informationsscheiben anfangen kann – und wer weiß, vielleicht habe ich die eine oder andere Informationsscheibe selbst manipuliert, indem ich manche Informationen sehr offen freigebe, andere jedoch niemals oder mal bewusst falsche Informationen freigegeben habe.

Bis jetzt ist es mir also egal, ob aus Foursquare-Daten mein Mobilitätsprofil konstruiert wird oder ob die Gigaset-Raumüberwachung, über die ich letztens schrieb, jedes Türklappen und jede Bewegung in der Wohnung auf einen Internetserver überträgt. Alles sind relativ lückenhafte Informationen. Ich bin manchmal in ganz anderen Städten und Stadtteilen unterwegs, als mein Foursquare-Account vermuten lässt, und die Tür klappt hier viel öfter auf und zu, als Gigaset das registriert. Diese Tools aktiviere ich nur temporär und selektiv und deaktiviere sie dann wieder. Natürlich, man muss auf der Hut sein, diese Deaktivierungsmöglichkeiten zu finden. Ärgerlicherweise ist bei den datensammelnden Apps oft eine Deaktivierung erforderlich, während die Aktivierung des Ortens, Trackens, Datenweiterleitens automatisch erfolgt (siehe Swarm-App). Hat man das Prinzip durchschaut, kann man das Datensammeln zumindest so steuern, dass es einem nicht schlimm »auf die Füße fällt« und man durch preisgegebene Informationen wirkliche Nachteile hat. So what, viel Spaß beim Datensammeln.

Nur: Bis hierhin, und nicht weiter!


Die Möglichkeiten der Apple Watch sind das Grundproblem 

Diese Uhr enthält eine ganze Reihe von Sensoren. Man kann damit deutlich mehr Informationen erfassen, als mit einem iPhone oder Smartphone. Zum Beispiel, wie sich jemand bewegt, wie oft, wie sanft oder wie vehement. Mit dieser Art von Informationen kommt man einem Persönlichkeitsprofil schon deutlich näher. Ist jemand ein hyperaktiver Zappelphilipp oder ein phlegmatisch langsamer Mensch? Das lässt sich schnell mit dieser Uhr ermitteln. Die passende App dafür lässt bestimmt nicht lange auf sich warten. Und falls Sie die Uhr auch beim Sex nicht ablegen, wird Ihnen eine App bestimmt schnell den Status Ihrer Liebhaberqualitäten zurückmelden und Ihnen sagen, wie gut Ihr Orgasmus war. Schöne Aussichten.

Weiterhin wird es möglich sein, Fitness- und Gesundheits-Daten mit der Apple-Watch zu erfassen. Nicht lange wird es brauchen, dass Arbeitgeber ihren Arbeitnehmern die Uhr freigiebig – auch zur privaten Nutzung – zur Verfügung stellen und Corporate Apps ganz nebenbei das Arbeitsverhalten am Arbeitsplatz und im Home Office überwachen und analysieren. Rennt der permanent umher oder arbeitet er konzentriert und länger am Stück? Und sitzt der überhaupt in seinem Home-Office? Ebenso wird es nicht lange brauchen, bis Krankenkassen ihren Mitgliedern die Apple Watch schenken, um mit den erfassten Daten den Beitrag zu berechnen – die Uhr und die passende App melden allzeit Informationen zurück, die als gesundheitsförderlich oder eben gesundheitsschädigend interpretiert werden.

Verglichen mit einem aktuellen Smartphone der Oberklasse können mit der Apple-Watch eine Menge mehr Informationen erfasst werden. Nicht nur mehr Informationen, sondern intimere Informationen. Das ist ein grundsätzliches Problem. Zudem ist die Watch ein Apple-Produkt und damit sehr wahrscheinlich ein Meilenstein für die Etablierung der Produktgattung Smartwatch. Das iPhone war so ein Meilenstein, denn Smartphones gab es lange vorher, mit dem iPhone wurden Sie massentauglich. Beim iPad war es genauso. Tablets gab es lange vorher, das iPad setzte Standards und Tablets kamen in der Masse an. Smartwatches gibt es bereits. Bisher haben sie die Bedeutung von »Nerdkram« und sind in der Masse nicht angekommen. Das könnte sich jetzt ändern – und damit auch der Druck und die Erwartung, eine Smartwatch zu benutzen. Das behagt mir nicht.

»Man muss sie ja nicht einsetzen, diese Apps, die auf die Sensoren zugreifen und sensible Informationen übertragen können, man kann dieses doch alles deaktivieren und trotzdem die Uhr verwenden, zum Musikhören, zum Telefonieren, etc.« werden Sie mir jetzt vielleicht in meinem Unbehagen entgegnen. Natürlich, das kann man. Nur, wehe man macht einen Fehler und akzeptiert das Sammeln und Weiterleiten von Informationen sorglos. Da mit der Uhr viel persönlichere Daten als mit dem Smartphone ermittelt werden können, kann der »Schaden« im Einzelfall weitaus größer sein. Daran, dass einem einmal versehentlich freigegebene Informationen ziemlich widerlich »auf die Füße fallen« können, denken Nerds und Social Media addicted people selten und probieren lieber das technisch Mögliche. Man redet sich den Benefit schön, etabliert Standards und lamentiert erst über die Auswirkungen, wenn Räder nicht mehr zurückzudrehen sind.

Bezeichnen Sie mich als Spielverderber und kaufen Sie sich gerne ein großes iPhone 6 plus, aber seien Sie achtsam mit der Apple Watch und mit allen anderen Smart-Watches.

Gesellschaft

Letztes Aufgebot der Tageszeitung

Wir sitzen am Samstag Nachmittag vor dem Café Galāo auf den grünen Plastiksesseln. Wie so oft trinke ich den richtig leckeren Galão in der Hipster- und Möchte-gern-Star-oder-Sternchen-werden-Zone. Sie hat sich ein Eis von Süße Sünde gegenüber geholt und sitzt neben mir. Drinnen habe ich eine Berliner Morgenpost gefunden, habe sie mit nach draußen genommen und blättere das unhandliche Format durch. Berliner Kliniken, Morgenpost Leserreisen, Ulrike Folkerts, Leser fragen, Experten antworten, der Vedrängungswettbewerb der Biolebensmittel-Anbieter und weiteres in diesem Stil sind die Themen des letzten Aufgebotes der Tageszeitung. Ich versuche nach jedem Umblättern die großformatigen Seiten wieder in die richtige Reihenfolge zu bringen und atme tief durch.

Ich so: »Man muss schon tief durchatmen, wenn man sieht, was so in der Morgenpost steht.«
Sie so: »Gehörst eben nicht zur Zielgruppe.«

Richtig. Professionell formuliert. Ich habe keinen Fisch einzupacken.


Gesellschaft

Heute vor 13 Jahren…

wohnte ich in der Augsburger Straße und hatte mein Büro auch dort, gegenüber des Los-Angeles-Platzes, nicht weit von Tauentzienstraße und des KaDeWe. Ich hatte an diesem 11. September 2001 von morgens früh an konzentriert gearbeitet. Vermutlich habe ich die Füllung eines halben Aschenbechers geraucht und stand etwas unter Strom – wie immer, wenn etwas fertig werden musste. Manchmal hörte ich damals bei der Arbeit leise klassische Musik, nie jedoch Radio oder TV. So hatte ich gegen 17 uhr die Arbeit erst einmal beendet, um rauszugehen, frische Luft zu schnappen und Kleinigkeiten einzukaufen. Üblicherweise tat ich das im Kaufhaus Wertheim, ein paar Häuser weiter. Vor der Lebensmittel-Abteilung, unten gegenüber der Rolltreppen waren ein paar Fernseher aufgestellt und Leute standen davor. Zuerst dachte ich mir nichts dabei, denn dort wurden immer Sonderangebote ausgestellt und Fernsehgeräte interessierten mich damals so gar nicht. Erst als ich mit meinem Einkauf die Lebensmittel-Abteilung wieder verließ, wunderte ich mich, warum diese Menschen immer noch dort standen und stellte mich auch dazu. Irgendetwas besonderes musste es hier geben oder in der Welt musste irgendetwas passiert sein. Schnell wurde mir klar, dass ein Flugzeug in ein Hochhaus gerast ist, in New York. Schnell ging ich nach Hause und verbrachte den Abend vor meinem alten Röhrenfernseher in der Augsburger Straße. Es war einer dieser Wochentage, an denen ich nicht zu meiner Freundin nach Prenzlauer Berg fuhr.

Gesellschaft

»Febblett«

Phablet, das iPhone6 plus.

»Febblett« heißt also das Wort, unter dem wir uns vor zwei Jahren noch nichts vorstellen konnten. Ich habe im April diesen Jahres wahrgenommen, dass dieses Wort nicht eine Erfindung irgendeines Smartphone-Herstellers ist, sondern dass ich es als Gattungsbegriff in das Repertoire meines aktiven Wortschatzes übernehmen muss.

Wie alle seit gestern, seit der Vorstellung des iPhone6 plus, wissen, ist ein Phablet ein »Zwischending« zwischen einem PHone und einem tABLET. Also größer als ein Smartphone und kleiner als ein Tablet. Freilich, es hat sich gezeigt, das iPhone ist etwas zu klein, um es als vollwertigen Reader für eBooks, Social-Media- und textbasierte Apps zu nutzen, um länger damit zu surfen und erst recht, um damit Spiele zu spielen oder es als Mini-TV zu verwenden. Samsung hat’s vorgemacht und überall sieht man die großen Samsung Galaxy, deutlicher größer als das Apple-Schlauphone.

Nun, ich bin bekennender Apple-Nutzer und werde das auch bleiben. Trotzdem besitze ich schon ein Phablet, ein Samsung Galaxy Note 3. Im Frühjahr habe ich einen Ausflug in die Android-Welt gemacht und das Galaxy Note 3 gekauft, da ich einige App-Projekte in der Pipeline habe und ein Android-Gerät zum testen brauche. Mit den Android-Simulatoren geht das nur recht bescheiden, einen App-Test kann ich nicht mal eben so im befreundeten Smartphone-Store machen, das Gerät sollte zudem Telefon- und Ortungsfunktion haben (weil die geplanten Apps manchmal darauf zugreifen) und nicht nur als Testgerät nutzbar sein. Möglichst ein Samsung, um auszuschließen, dass die erstellte App oder Web-App zwar auf dem Huadingsbums Billig-Smartphone funktioniert, aber nicht auf einem Samsung Galaxy. Also habe ich im Frühjahr etwas mehr ausgegeben für ein Galaxy Note 3 und inzwischen ziemlich viel über die Android-Welt gelernt.

Abgesehen davon, dass beim Note 3 und auch beim normalen Galaxy vermutlich kein Produktgestalter beteiligt war, rockt diese Phablet-Größe schon. Das ist kein Lesen mehr »wie auf dem Telefon«, das ist Lesen wie im Notizbuch – sofern die Website oder Web-App das unterstützt; native Apps tun das ja in der Regel. Manchmal habe ich allerdings das Gefühl, dass die Darstellung einer responsiven Website auf dem Phablet eine zu gerige Informationsdichte hat. Eben, weil der Browser meist die Version für’s Smartphone zeigt, die Version für’s Tablet jedoch auch nicht passt und eigentlich eine Version für die Zwischengröße erforderlich ist. Die können die Frontend-Entwickler sicher erstellen, mit dem üblichen Aufwand allerdings.

Logisch, dass Apple mit dem iPhone6 plus auf den Zug der Phablets aufspringt. Wir hatten es als Kunden erwartet. Eigentlich eine sehr schöne Größe für ein Smartphone, macht es dieses doch wirklich smart. Ob ich sie Ihnen empfehle? Ich weiß ich nicht, es kommt darauf an. Die Einhand-Bedienung kriege ich mit meinen eher klein-feinen Händen mit dem Samsung Galaxy Note 3 nicht mehr richtig hin. Die Damen sollten also etwas länger testen, falls Einhandbedienung, d.h. mit einer Hand schnell Texte, Messages, Tweets, etc. zu schreiben, für sie wichtig ist. Schreibt oder surft man zweihändig, liegt das Phablet wohlmöglich nicht über einen längeren Zeitraum ermüdungsfrei in der Hand.

Andererseits kann man das iPhone 6 plus mit jeder Apple-Bluetooth-Tastatur verbinden und hat dann – im Gegensatz zu jedem anderen iPhone, mit dem das genauso funktioniert – ein akzeptabel großes Display, um schnell Texte, Emails und Nachrichten zu schreiben.

schammer ma, wie das Gerät »so in der Hand liegt« …

…und ob ich in einem Jahr ein »6er« oder ein »6plusser« bestelle. Denn in exakt einem Jahr läuft mein jetziger Mobilfunk-Vertrag aus.