Wir sitzen am Samstag Nachmittag vor dem Café Galāo auf den grünen Plastiksesseln. Wie so oft trinke ich den richtig leckeren Galão in der Hipster- und Möchte-gern-Star-oder-Sternchen-werden-Zone. Sie hat sich ein Eis von Süße Sünde gegenüber geholt und sitzt neben mir. Drinnen habe ich eine Berliner Morgenpost gefunden, habe sie mit nach draußen genommen und blättere das unhandliche Format durch. Berliner Kliniken, Morgenpost Leserreisen, Ulrike Folkerts, Leser fragen, Experten antworten, der Vedrängungswettbewerb der Biolebensmittel-Anbieter und weiteres in diesem Stil sind die Themen des letzten Aufgebotes der Tageszeitung. Ich versuche nach jedem Umblättern die großformatigen Seiten wieder in die richtige Reihenfolge zu bringen und atme tief durch.
Ich so: »Man muss schon tief durchatmen, wenn man sieht, was so in der Morgenpost steht.«
Sie so: »Gehörst eben nicht zur Zielgruppe.«
Richtig. Professionell formuliert. Ich habe keinen Fisch einzupacken.