Gesellschaft

Langsam aber sicher, wie heiße Lava

Der Betreiber des Imbiss in der Nähe des Rosenthaler Platzes, in dem ich früher oft Snacks auf die Hand  gekauft habe und jetzt wirklich lange nicht mehr dort war – nicht, weil sein Angebot schlecht ist, sondern weil sich meine Lebensumstände geändert haben – fragt mich, wie es mir geht und erzählt, er sei mit seinem Geschäft nur noch bis Mitte nächsten Jahres hier. Er ist jetzt seit 13 Jahren hier, sein Mietvertrag laufe aus, und der neue Eigentümer habe ihm zwar eine Verlängerung in Aussicht gestellt, allerdings nur für 3000 Euro Miete mehr. Das Internet-Café nebenan, das mal zum Imbiss gehörte, hat er schon länger nicht mehr. Das braucht am Rosenthaler in 2014 auch kein Mensch mehr. Ein Szene-Stehimbiss ist dort eingezogen. Schade, da geht wieder ein Guter. Vom Stil her passt der Laden allerdings auch eher nach Neukölln. Hier in Mitte, Grenze Prenzlbg. fand ich ihn immer bereichernd, nicht der Einrichtung wegen, aber wegen des netten Betreibers .

Wie heiße Lava breitet sie sich langsam aus, die Gentrifizierung, die ich auch manchmal befürwortet habe. Kommt langsam aber sicher und breitet sich flächendeckend aus. Unser Haus wird sie nicht erreichen, da muss ich mir keine Gedanken machen, darüber sind wir uns einig. Wir sind Insel, trotz Edelgrundstück eines der letzten unsanierten Häuser. Nur Insel ist eben Insel – wo soll ich dann meinen Spätkauf-Schnickschnack, die Flasche Bier und den kleinen Snack zwischendurch kaufen? In der Bio-Company mit angegliedertem Edel-Spätkauf?

Die zweite Frage ist natürlich: Was und wer kommt kommt danach in dieses Ladenlokal? Vielleicht Sie? Als Gattin eines gut verdienenden Managers, die sich mit dem drölfzigsten Café für mediterrane Spezialitäten als Steuerabschreibeobjekt selbständig macht oder als alterndes blondes Marketing-Girl, dass sich den Traum vom Designer-Label mit einer eigenen T-Shirt-Kollektion erfüllt und Shirts vegan und im Kartoffeldruck bedruckt? Bitte nicht.

Oder ziehen Sie dort ein als jemand, der es sich leisten kann, dort einen Schnickschnack-hach-ist-ja-alles-Kunst-Laden zu eröffnen, eine veritable Miete zu zahlen und Ihr westdeutsches Erbe so zu vernichten? Bitte, tun Sie das meinetwegen, nur woanders. Wir haben hier schon genug von diesen Läden.

 

 

Gesellschaft

Die Apple Watch und mein Unbehagen

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Bisher habe ich gerne mit Apple-Produkten gearbeitet. Das iPhone 6 plus ist eine Option, wenn mein Mobilfunk-Vertrag nächstes Jahr ausläuft, die Apple Watch hingegen wird es für mich nicht geben. Zwei gute Gründe gibt es dafür. Erstens mag ich keine Armbanduhren und zweitens kann man mit der Apple Watch so viele Daten und Informationen sammeln, was mir bei genauer Betrachtung unangenehm ist.

Armbanduhren mochte ich noch nie. Freilich habe ich als Schüler eine Armbanduhr getragen, aber schon damals habe ich sie regelmäßig abgelegt, wenn ich aus der Schule kam. Seitdem vor ein paar Tagen die Apple Watch vorgestellt wurde, rückte das Objekt Armbanduhr wieder in meinen Fokus. Ich habe noch einmal darüber nachgedacht, warum diese Art Uhr mir so gar nicht behagt. Eine Armbanduhr ist mir zu intim. Ich mag nicht ständig so einen Fremdkörper am Arm tragen. Früher bin ich auf Taschenuhren ausgewichen, um nicht ganz zeitlos zu sein. Seit Handys gesellschaftsfähig sind und zuverlässig die Uhrzeit anzeigen, brauche ich auch keine Taschenuhr mehr. Sie wäre überflüssiger Ballast. Eine letzte Armbanduhr habe ich 2003 gekauft, für 29 Euro. Budget, jedoch ein Markenmodell. Gekauft einzig für meinen ersten Marathon, damit ich einen Überblick über mein Lauftempo hatte. Benutzt habe ich sie ziemlich oft, allerdings immer nur kurz zu Volkslauf-Veranstaltungen.

Eine Armbanduhr und ich, wir wurden eben keine Freunde. So besaß ich als aktiver Langstreckenläufer neben der Budget-Uhr nie eine Polar-Sportuhr oder einen Garmin Forerunner – und die Apple Watch kommt mir jetzt auch nicht um den Arm. Im Gegensatz zur Sportuhr fühlt sich nicht nur das physische Tragen der Apple Watch für mich nicht gut an, sondern es stellt sich auch mental ein ungutes Gefühl ein. Damit bin ich beim zweiten Grund, der gegen die Apple Watch spricht.

Mit dieser Uhr kann man nämlich sehr viel mehr Informationen sammeln als es mir – und bestimmt auch Ihnen – lieb ist. Vielleicht wundern Sie sich, dass diese Datenschutzbedenken gerade von mir kommen, wo ich doch seit langem allerlei mobile devices und Smartphones nutze und mich in Social-Media-Communities herumtreibe. Ganz einfach: Bis zu einem gewissen Punkt toleriere ich das Datensammeln. Genau so lange, wie ich den Eindruck habe, dass man zwar ein Profil zu dieser und jener Eigenschaft einer Person zusammenkonstruieren kann, aber dass dessen Aussagekraft letztlich gering ist. Durch diese Datensammelei werde ich etwas transparenter, jedoch längst nicht gläsern. Möglicherweise kann ich selbst die gesammelten Daten hier und dort manipulieren und habe mindestens keine Nachteile davon, was sich Datensammler aus den Informationen, die sie von mir haben, zusammenspinnen.

In der Summe sind es schon ziemlich viele Informationen, die von jedem, der aktiv Smartphones nutzt und in den Social-Media-Communities aktiv ist, in Umlauf sind. Mit »im Umlauf« meine ich nicht unbedingt »zirkulierend«, jedoch außerhalb der eigenen Verfügungsgewalt, was Verwendung und Weitergabe dieser Informationen angeht. Würde man alle Informationen geschickt zusammenbringen, ließe sich schnell ein Persönlichkeitsprofil mit allen Vorlieben, Hobbys, Kontakten, Beziehungen, Kaufkraft und Finanzvermögen bis hin zum Gesundheitszustand konstruieren. Freilich, so einfach ist es nicht. Die Daten sind scheibchenweise verstreut an verschiedenen Orten vorhanden und das Zusammenpuzzlen fällt schwer. Nicht einmal die NSA scheint es mit ihrer Sammelwut zu schaffen, diese Datenscheiben zusammenzubringen. Das ist gut so, dass dieses Zusammenpuzzlen nicht zu funktionieren scheint. Ich toleriere dieses System so lange, wie ich den Eindruck habe, man kann nicht wirklich viel mit diesen Informationsscheiben anfangen kann – und wer weiß, vielleicht habe ich die eine oder andere Informationsscheibe selbst manipuliert, indem ich manche Informationen sehr offen freigebe, andere jedoch niemals oder mal bewusst falsche Informationen freigegeben habe.

Bis jetzt ist es mir also egal, ob aus Foursquare-Daten mein Mobilitätsprofil konstruiert wird oder ob die Gigaset-Raumüberwachung, über die ich letztens schrieb, jedes Türklappen und jede Bewegung in der Wohnung auf einen Internetserver überträgt. Alles sind relativ lückenhafte Informationen. Ich bin manchmal in ganz anderen Städten und Stadtteilen unterwegs, als mein Foursquare-Account vermuten lässt, und die Tür klappt hier viel öfter auf und zu, als Gigaset das registriert. Diese Tools aktiviere ich nur temporär und selektiv und deaktiviere sie dann wieder. Natürlich, man muss auf der Hut sein, diese Deaktivierungsmöglichkeiten zu finden. Ärgerlicherweise ist bei den datensammelnden Apps oft eine Deaktivierung erforderlich, während die Aktivierung des Ortens, Trackens, Datenweiterleitens automatisch erfolgt (siehe Swarm-App). Hat man das Prinzip durchschaut, kann man das Datensammeln zumindest so steuern, dass es einem nicht schlimm »auf die Füße fällt« und man durch preisgegebene Informationen wirkliche Nachteile hat. So what, viel Spaß beim Datensammeln.

Nur: Bis hierhin, und nicht weiter!


Die Möglichkeiten der Apple Watch sind das Grundproblem 

Diese Uhr enthält eine ganze Reihe von Sensoren. Man kann damit deutlich mehr Informationen erfassen, als mit einem iPhone oder Smartphone. Zum Beispiel, wie sich jemand bewegt, wie oft, wie sanft oder wie vehement. Mit dieser Art von Informationen kommt man einem Persönlichkeitsprofil schon deutlich näher. Ist jemand ein hyperaktiver Zappelphilipp oder ein phlegmatisch langsamer Mensch? Das lässt sich schnell mit dieser Uhr ermitteln. Die passende App dafür lässt bestimmt nicht lange auf sich warten. Und falls Sie die Uhr auch beim Sex nicht ablegen, wird Ihnen eine App bestimmt schnell den Status Ihrer Liebhaberqualitäten zurückmelden und Ihnen sagen, wie gut Ihr Orgasmus war. Schöne Aussichten.

Weiterhin wird es möglich sein, Fitness- und Gesundheits-Daten mit der Apple-Watch zu erfassen. Nicht lange wird es brauchen, dass Arbeitgeber ihren Arbeitnehmern die Uhr freigiebig – auch zur privaten Nutzung – zur Verfügung stellen und Corporate Apps ganz nebenbei das Arbeitsverhalten am Arbeitsplatz und im Home Office überwachen und analysieren. Rennt der permanent umher oder arbeitet er konzentriert und länger am Stück? Und sitzt der überhaupt in seinem Home-Office? Ebenso wird es nicht lange brauchen, bis Krankenkassen ihren Mitgliedern die Apple Watch schenken, um mit den erfassten Daten den Beitrag zu berechnen – die Uhr und die passende App melden allzeit Informationen zurück, die als gesundheitsförderlich oder eben gesundheitsschädigend interpretiert werden.

Verglichen mit einem aktuellen Smartphone der Oberklasse können mit der Apple-Watch eine Menge mehr Informationen erfasst werden. Nicht nur mehr Informationen, sondern intimere Informationen. Das ist ein grundsätzliches Problem. Zudem ist die Watch ein Apple-Produkt und damit sehr wahrscheinlich ein Meilenstein für die Etablierung der Produktgattung Smartwatch. Das iPhone war so ein Meilenstein, denn Smartphones gab es lange vorher, mit dem iPhone wurden Sie massentauglich. Beim iPad war es genauso. Tablets gab es lange vorher, das iPad setzte Standards und Tablets kamen in der Masse an. Smartwatches gibt es bereits. Bisher haben sie die Bedeutung von »Nerdkram« und sind in der Masse nicht angekommen. Das könnte sich jetzt ändern – und damit auch der Druck und die Erwartung, eine Smartwatch zu benutzen. Das behagt mir nicht.

»Man muss sie ja nicht einsetzen, diese Apps, die auf die Sensoren zugreifen und sensible Informationen übertragen können, man kann dieses doch alles deaktivieren und trotzdem die Uhr verwenden, zum Musikhören, zum Telefonieren, etc.« werden Sie mir jetzt vielleicht in meinem Unbehagen entgegnen. Natürlich, das kann man. Nur, wehe man macht einen Fehler und akzeptiert das Sammeln und Weiterleiten von Informationen sorglos. Da mit der Uhr viel persönlichere Daten als mit dem Smartphone ermittelt werden können, kann der »Schaden« im Einzelfall weitaus größer sein. Daran, dass einem einmal versehentlich freigegebene Informationen ziemlich widerlich »auf die Füße fallen« können, denken Nerds und Social Media addicted people selten und probieren lieber das technisch Mögliche. Man redet sich den Benefit schön, etabliert Standards und lamentiert erst über die Auswirkungen, wenn Räder nicht mehr zurückzudrehen sind.

Bezeichnen Sie mich als Spielverderber und kaufen Sie sich gerne ein großes iPhone 6 plus, aber seien Sie achtsam mit der Apple Watch und mit allen anderen Smart-Watches.

Gesellschaft

Letztes Aufgebot der Tageszeitung

Wir sitzen am Samstag Nachmittag vor dem Café Galāo auf den grünen Plastiksesseln. Wie so oft trinke ich den richtig leckeren Galão in der Hipster- und Möchte-gern-Star-oder-Sternchen-werden-Zone. Sie hat sich ein Eis von Süße Sünde gegenüber geholt und sitzt neben mir. Drinnen habe ich eine Berliner Morgenpost gefunden, habe sie mit nach draußen genommen und blättere das unhandliche Format durch. Berliner Kliniken, Morgenpost Leserreisen, Ulrike Folkerts, Leser fragen, Experten antworten, der Vedrängungswettbewerb der Biolebensmittel-Anbieter und weiteres in diesem Stil sind die Themen des letzten Aufgebotes der Tageszeitung. Ich versuche nach jedem Umblättern die großformatigen Seiten wieder in die richtige Reihenfolge zu bringen und atme tief durch.

Ich so: »Man muss schon tief durchatmen, wenn man sieht, was so in der Morgenpost steht.«
Sie so: »Gehörst eben nicht zur Zielgruppe.«

Richtig. Professionell formuliert. Ich habe keinen Fisch einzupacken.


Gesellschaft

Heute vor 13 Jahren…

wohnte ich in der Augsburger Straße und hatte mein Büro auch dort, gegenüber des Los-Angeles-Platzes, nicht weit von Tauentzienstraße und des KaDeWe. Ich hatte an diesem 11. September 2001 von morgens früh an konzentriert gearbeitet. Vermutlich habe ich die Füllung eines halben Aschenbechers geraucht und stand etwas unter Strom – wie immer, wenn etwas fertig werden musste. Manchmal hörte ich damals bei der Arbeit leise klassische Musik, nie jedoch Radio oder TV. So hatte ich gegen 17 uhr die Arbeit erst einmal beendet, um rauszugehen, frische Luft zu schnappen und Kleinigkeiten einzukaufen. Üblicherweise tat ich das im Kaufhaus Wertheim, ein paar Häuser weiter. Vor der Lebensmittel-Abteilung, unten gegenüber der Rolltreppen waren ein paar Fernseher aufgestellt und Leute standen davor. Zuerst dachte ich mir nichts dabei, denn dort wurden immer Sonderangebote ausgestellt und Fernsehgeräte interessierten mich damals so gar nicht. Erst als ich mit meinem Einkauf die Lebensmittel-Abteilung wieder verließ, wunderte ich mich, warum diese Menschen immer noch dort standen und stellte mich auch dazu. Irgendetwas besonderes musste es hier geben oder in der Welt musste irgendetwas passiert sein. Schnell wurde mir klar, dass ein Flugzeug in ein Hochhaus gerast ist, in New York. Schnell ging ich nach Hause und verbrachte den Abend vor meinem alten Röhrenfernseher in der Augsburger Straße. Es war einer dieser Wochentage, an denen ich nicht zu meiner Freundin nach Prenzlauer Berg fuhr.

Gesellschaft

»Febblett«

Phablet, das iPhone6 plus.

»Febblett« heißt also das Wort, unter dem wir uns vor zwei Jahren noch nichts vorstellen konnten. Ich habe im April diesen Jahres wahrgenommen, dass dieses Wort nicht eine Erfindung irgendeines Smartphone-Herstellers ist, sondern dass ich es als Gattungsbegriff in das Repertoire meines aktiven Wortschatzes übernehmen muss.

Wie alle seit gestern, seit der Vorstellung des iPhone6 plus, wissen, ist ein Phablet ein »Zwischending« zwischen einem PHone und einem tABLET. Also größer als ein Smartphone und kleiner als ein Tablet. Freilich, es hat sich gezeigt, das iPhone ist etwas zu klein, um es als vollwertigen Reader für eBooks, Social-Media- und textbasierte Apps zu nutzen, um länger damit zu surfen und erst recht, um damit Spiele zu spielen oder es als Mini-TV zu verwenden. Samsung hat’s vorgemacht und überall sieht man die großen Samsung Galaxy, deutlicher größer als das Apple-Schlauphone.

Nun, ich bin bekennender Apple-Nutzer und werde das auch bleiben. Trotzdem besitze ich schon ein Phablet, ein Samsung Galaxy Note 3. Im Frühjahr habe ich einen Ausflug in die Android-Welt gemacht und das Galaxy Note 3 gekauft, da ich einige App-Projekte in der Pipeline habe und ein Android-Gerät zum testen brauche. Mit den Android-Simulatoren geht das nur recht bescheiden, einen App-Test kann ich nicht mal eben so im befreundeten Smartphone-Store machen, das Gerät sollte zudem Telefon- und Ortungsfunktion haben (weil die geplanten Apps manchmal darauf zugreifen) und nicht nur als Testgerät nutzbar sein. Möglichst ein Samsung, um auszuschließen, dass die erstellte App oder Web-App zwar auf dem Huadingsbums Billig-Smartphone funktioniert, aber nicht auf einem Samsung Galaxy. Also habe ich im Frühjahr etwas mehr ausgegeben für ein Galaxy Note 3 und inzwischen ziemlich viel über die Android-Welt gelernt.

Abgesehen davon, dass beim Note 3 und auch beim normalen Galaxy vermutlich kein Produktgestalter beteiligt war, rockt diese Phablet-Größe schon. Das ist kein Lesen mehr »wie auf dem Telefon«, das ist Lesen wie im Notizbuch – sofern die Website oder Web-App das unterstützt; native Apps tun das ja in der Regel. Manchmal habe ich allerdings das Gefühl, dass die Darstellung einer responsiven Website auf dem Phablet eine zu gerige Informationsdichte hat. Eben, weil der Browser meist die Version für’s Smartphone zeigt, die Version für’s Tablet jedoch auch nicht passt und eigentlich eine Version für die Zwischengröße erforderlich ist. Die können die Frontend-Entwickler sicher erstellen, mit dem üblichen Aufwand allerdings.

Logisch, dass Apple mit dem iPhone6 plus auf den Zug der Phablets aufspringt. Wir hatten es als Kunden erwartet. Eigentlich eine sehr schöne Größe für ein Smartphone, macht es dieses doch wirklich smart. Ob ich sie Ihnen empfehle? Ich weiß ich nicht, es kommt darauf an. Die Einhand-Bedienung kriege ich mit meinen eher klein-feinen Händen mit dem Samsung Galaxy Note 3 nicht mehr richtig hin. Die Damen sollten also etwas länger testen, falls Einhandbedienung, d.h. mit einer Hand schnell Texte, Messages, Tweets, etc. zu schreiben, für sie wichtig ist. Schreibt oder surft man zweihändig, liegt das Phablet wohlmöglich nicht über einen längeren Zeitraum ermüdungsfrei in der Hand.

Andererseits kann man das iPhone 6 plus mit jeder Apple-Bluetooth-Tastatur verbinden und hat dann – im Gegensatz zu jedem anderen iPhone, mit dem das genauso funktioniert – ein akzeptabel großes Display, um schnell Texte, Emails und Nachrichten zu schreiben.

schammer ma, wie das Gerät »so in der Hand liegt« …

…und ob ich in einem Jahr ein »6er« oder ein »6plusser« bestelle. Denn in exakt einem Jahr läuft mein jetziger Mobilfunk-Vertrag aus.

Gesellschaft

Say Ello…

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Hello

Ziemlich viele Dinge habe ich im Moment in der Pipeline, die ich hier nach und nach in den netznotizen veröffentlichen werde. Da ist zunächst die Fotostrecke von Breslau, die ich Ihnen versprochen hatte. Dann gibt es noch eine Vorstellung des ersten deutschsprachigen →Gemeinschaftsblogs rund um das Thema Schwimmen. Außerdem habe ich hier bisher noch nicht erwähnt, dass wir vor unserem Urlaub in Polen zweimal in Dresden waren. Der erste Anlass war das →Schriftenfest, zu dem sich in diesem Jahr wieder die Anhänger der schwarzen Kunst trafen. Der andere Anlass war das →Dresdner Elbeschwimmen, über das ich im Schwimmblog bereits schrieb. Während des Schriftenfests habe ich einige Fotos gemacht, die ganz gut den Ablauf vom Textentwurf bis hin zum fertigen Schriftsatz mit Bleilettern dokumentieren, so wie es vor 50 und mehr Jahren in jeder Druckerei erfolgte. Eine Fotostrecke darf ich Ihnen schon einmal versprechen…

Ello

Ein Ereignis in dieser Woche war das Release einer neuen Social Media Plattform. →Ello. Der Name kommt von »hello« und man hat das stimmlose »h« einfach weggelassen. Nun gibt es ja schon eine Reihe Social Media Networks, in denen man Inhalte veröffentlichen und sich gegenseitig ein Like oder ein Fav spendieren kann. Facebook, Twitter, Foursquare, Google+ und Yelp gehören für jeden Blogger bereits zum Standard-Repertoire in Sachen digitaler Vernetzung. Dazu gibt es dann noch eine ganze Reihe kleiner Vernetzungsportale, wie zum Beispiel das von mir selbst betriebene →Stories and Places.

Datenschutz mit Ello. Man fragt sich natürlich, was der benefit von Ello ist. Braucht die Welt noch ein weiteres Social Media Network? Ello startet gerade zu dem Zeitpunkt, als viele Twitterer abgenervt davon sind, dass Twitter Meldungen von Nutzern einstreut, denen sie gar nicht folgen. Zu Werbezwecken. Facebook macht das genauso. Dort heißt das »empfohlener Beitrag«. Freilich, diese eingestreute Werbung ist keine blink-blink Banner Werbung, wie man sie aus frühen Internet-Zeiten kennt, sondern es handelt sich um eingestreute Informationen, die oft nicht erkennen lassen, dass sie mit Kommerzhintergrund dort platziert sind. Firmen und Auftraggeber zahlen dafür, dass bestimmte Inhalte eingeschleust und platziert werden.

Bei Ello ist das anders. Ello hat den →Anspruch, werbefrei zu sein und legt Wert auf den Datenschutz der Nutzerdaten. Das kam in der letzten Woche zur richtigen Zeit, und es entstand ein kleiner Hype. Jeder möchte natürlich Early Adopter sein. Faktisch ist noch nicht so viel vorhanden bei Ello. Die Plattform funktioniert im Beta-Stadium. Man kann Beiträge schreiben und auch Bilder posten. Texte sind nicht wie bei Twitter auf eine bestimmte Zeichenanzahl begrenzt. Eine direkte Kommunikation zwischen den Nutzern ist im jetzigen Beta-Stadium zwar möglich, aber noch etwas beschwerlich. Bisher können sich Nutzer keine Nachrichten über das Portal schreiben, jedoch bekommt man eine E-Mail, wenn man von jemandem direkt angeschrieben wurde. Likes und Favs zu verteilen, geht bisher auch noch nicht. Ich persönlich kann auf diese Dinge jedoch gerne verzichten. Für mich rockt das minimalistische Design. Die Texte werden in einer Schreibmaschinenschrift auf weißen Grund dargestellt. Eine sehr schöne, puristische Idee. Ich hoffe, es bleibt so.

Damit ein Social Media Portal gut anläuft, ist es üblich, dass Early Adopter sich nur nach einer Einladung registrieren können und dann weitere Nutzer einladen. So auch bei Ello. Jeder bekommt »invitations«, mit denen die digitalen Freunde und Follower aus anderen Social Media Networks einladen werden können. Dieses Modell hat zur Folge, dass man sich gegenseitig einlädt und schnell ein Netz aus Nutzern entsteht, die sich schon kennen. Invitations wurden in den letzten Tagen reichlich verteilt, und mein erstes Zwischenfazit ist, dass es zwei Lager der angemeldeten Nutzer gibt. Die einen haben sich angemeldet, eingeloggt und schnell gesehen, dass bei Ello im Beta-Stadium einiges noch nicht funktioniert, es keine Apps für mobile Geräte gibt, haben drei bis vier Posts abgesendet und waren dann wieder weg. Die anderen, zu denen ich gehöre, scheinen die Idee von Datenschutz und Werbefreiheit, das Ello-Manifest, zu mögen, experimentieren gerne mit etwas Neuem oder sind vom minimalistischen Design angezogen.

Ich finde es gut, dass Texte nicht wie bei Twitter auf 140 Zeichen beschränkt sind und werde Ello für kurze Texte und Statusmeldungen nutzen, die für die netznotizen zu wenig Inhalt und Relevanz haben. Außerdem werde ich noch ein oder zwei Accounts einrichten, in denen ich Wissenswertes zu einem bestimmten Thema schreibe. Wie bei Twitter kann man Ello nämlich mit dem Benutzernamen hinter dem »ello.co« aufrufen und erhält alle Beiträge eines Nutzers nacheinander angezeigt. So wie hier, →meine Ello-Posts.

Versuch macht klug. Wenn Sie neugierig sind und Ihnen das Manifest von Ello gefällt, dann probieren Sie Ello einfach aus. Ein paar invitations habe ich noch. Senden Sie mir einfach Ihre E-Mail Adresse, mit der sie bei Ello registriert sein möchten. Sie sind dann immerhin noch »Late Early Adopter«.

Freilich sind wir alle gespannt, wie es nun weiter geht mit Ello und was jetzt technisch dort noch passiert, damit es ein vollwertiges Social Media Network wird. Mir ist zudem noch nicht klar, worin genau das Erlösmodell von Ello besteht, So wie ich es verstanden habe, ist geplant, gewisse Zusatzleistungen demnächst gegen Bezahlung anzubieten, um so das Portal zu finanzieren und außerdem Geld damit zu verdienen. Ob das so aufgeht, großes Fragezeichen.

Nicht erst durch Stories and Places ist mir klar, dass es letztendlich nur drei Möglichkeiten gibt, wie man aus einem Web-2.0- oder Social Media Internetangebot Erlöse erzielen kann.

Die erste Möglichkeit besteht darin, Werbung zu schalten, wobei ich darunter nicht nur banale Banner-Werbung oder Anzeigen verstehe, sondern auch das Platzieren von Inhalten, das Auftraggeber bezahlen. Viele Firmen möchten mit ihren Angeboten in den Social Media Networks präsent sein, am besten so, dass positiv darüber gesprochen wird, viral, nach dem Schneeballprinzip. Wie weit das von den Nutzern toleriert wird, ist nicht so einfach zu beantworten. Spätestens, wenn die Nutzer erkannt haben, dass sie nicht mehr nur die Beiträge ihrer digitalen Freunde lesen, sondern Inhalte, die mit Kommerzhintergrund eingestreut wurden, ist der Ärger schnell groß. Vielleicht ist Ello trotz Beta-Stadium deswegen so interessant. Platzieren von Inhalten, wofür Auftraggeber bezahlen, ist eben eine zweischneidige Sache. Das Erlösmodell funktioniert generell, kann jedoch schnell kippen.

Die zweite Möglichkeit, mit einem Social Media Networking Portal Erlöse zu erzielen, ist, die von den Nutzern veröffentlichten Inhalte gezielt auszuwerten und die Auswertungen oder sogar die Inhalte selbst für andere Internet-Angebote zu nutzen oder gar an fremde Dienstleister weiter zu verkaufen. Das Social Media Network wird so zur Datenkrake. Von den Nutzern wird das allerdings meist nur theoretisch als störend empfunden. Freilich, wer ist nicht pro Datenschutz? Genutzt werden die Annehmlichkeiten einer Gratis-Mitgliedschaft in einem Social Media Network jedoch weiterhin gerne.

Die dritte Möglichkeit ist die simple Lösung, dass die Nutzer monatlich einen Beitrag zahlen. Das mag bei Xing noch funktionieren und vielleicht auch in Kombination mit praktisch nutzbaren Vorteilen wie Cloud-Diensten, etc. Gibt es diese »handfesten« Vorteile nicht, müssen solche Bezahl-Modelle gut überlegt sein. Auch wenn es nur der Preis eines Kaffees ist, im Privaten sind die Deutschen Schnäppchenjäger und zahlen keine drei Euro für etwas, das es nebenan kostenlos gibt. Unter anderem an dieser Hürde ist das →App.Net (ADN) gerade →gescheitert. App.Net sollte eine Alternative zu Twitter sein und ist es technisch sicher auch. Noch gut kann ich ich an den Hype um App.Net erinnern, als es vor zwei Jahren an den Start ging. Es sollte ein Social Media Network mit offenem Standard sein, die Mitgliedschaft kostet drei Dollar im Monat und damit kann man einer beliebigen Anzahl anderer AppNet-Nutzer virtuell folgen und deren Kurzbeiträge lesen – eben so wie bei Twitter. Damals war ich dabei, weil ich dachte »Das wird was. Drei Dollar im Monat sind nicht die Welt und einen zuverlässigen offenen Standard fand ich unterstützenswert.« Ein Teil meiner Twitter-Follower zog zu AppNet. Freilich nicht, um Twitter zu verlassen, dazu war bei App.Net noch zu wenig los. Es gab es dann kostenlose Lite-Mitgliedschaften, bei denen man jedoch nur 40 anderen Nutzern folgen konnte, was nicht viel ist. Schnell testeten alle App.Net lite. Nur wenige waren bereit, die 36 € pro Jahr zu zahlen. Warum auch, es gab ja Twitter. Gratis. Ideel nicht so »korrekt«, aber eben für lau. App.Net wurde zum Rohrkrepierer.

Diesen Fehler macht Ello – hoffentlich – nicht. Ello ist kostenlos. Und man kann so vielen Nutzern virtuell folgen, wie man möchte und Texte von beliebiger Länge schreiben. Bleibt zu hoffen, dass es klappt mit einem Erlösmodell. Wenn nämlich Möglichkeit eins und zwei ausfallen, weil es das selbst auferlegte →Ello-Manifest so vorsieht, dann bleibt nur die Bezahl-Lösung als Erlösmodell. – Oder eben die Abkehr vom Manifest. Schauen wir einmal…

Gesellschaft

Fundstücke mit Geschichte

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Schuhspanner aus dem Schuhhaus Dublon in Erfurt.

Die Sommerreise ist vorbei und neben Fotos habe ich in den letzten Tagen so allerlei sortiert und organisiert. Heute sind ein paar schwarze Halbschuhe dran. Sie müssen von der Natur böhmischer Wanderwege befreit werden und etwas in Form gebracht werden, um dann mit schwarzer Schuhcreme wieder blitzblank und stadtfein zu werden. Für das »in-Form-bringen« griff ich vorhin zielsicher in eine der Ecken dieser Wohnung, in der sich Dinge wie Schuhputzzeug sammeln und holte zwei alte Schuhspanner hervor.

Schuhhaus Dublon, Erfurt steht darauf. Seit der Studentenzeit sind diese beiden Schuhspanner schon in meinem Besitz und ziemlich lange habe ich sie nicht benutzt. Sie kommen aus dem Haushalt meiner Großeltern. Schon als kind hatte ich sie wahrgenommen, eben weil sie anders waren als die anderen Schuhspanner, die ihre Spannung mit einer Spiralfeder erzeugen. Die kommen von Tante A., erzählte meine Großmutter. Es bedurfte also keiner späteren Nachfrage mehr, warum dort »Erfurt« drauf steht, wo meine ganze Familie ja aus Westdeutschland kommt. Über Tante A. – die keine Verwandte, sondern eine Freundin war – hatte meine Großmutter mir nämlich viel erzählt. Die hatte ihren Mann F. in den Kriegsjahren im Luftschutzkeller in Stettin kennengelernt. A. war dort als Luftwaffenhelferin oder ähnliches eingesetzt. Ihr späterer Mann F. kam aus Erfurt, war Jurist, Offizier und nachher Oberregierungsrat. Von ihm kommen also meine Schuhspanner. Freilich, wer den Hang zu Luftschutzkeller-Romantik hat, kann sich vieles ausmalen, wie es damals gewesen sein muss, als es in Stettin zwischen der höheren Tochter und dem Offizier gefunkt hat… Tante A. habe ich noch kennen gelernt, ihr Mann ist schon vor meiner Geburt verstorben. Ein feiner, sensibler Mensch soll er gewesen sein.

Jahrzehnte später kamen die Schuhspanner in meinen Besitz. Ich brauchte am Studienort welche, im Elternhaus lagen sie rum und ich fand diese Art wesentlich besser, als die mit den Spiralfedern. Selten benutzte ich sie, jedoch erinnert mich der Stempel Erfurt immer an Tante A.

Auch als ich studierte, lag Erfurt noch in der DDR und war für ein westdeutsches Kind ohne Familien-Anbindung in den Osten so weit weg wie Breslau oder Moskau. Die Schuhspanner waren eben zwei Gebrauchsgegenstände aus alter Zeit, als Deutschland noch größer war. Dinge, die sich nicht abnutzen, die man selten und doch immer mal wieder braucht und über die man nicht länger nachdenkt.

Vorhin habe ich sie wieder herausgeholt, fotografierte sie schnell und jetzt tun sie ihren Dienst in den Schuhen. Während ich fotografierte, erzählte ich Miz Kitty die Geschichte von A. und F., ihrem Kennenlernen im Stettiner Luftschutzkeller, und dass diese Schuhspanner aus Erfurt kommen. Das musst du unbedingt mal bloggen, diese alten Geschichten, meinte sie. Mach ich, jetzt und hier.

Freilich wollte ich wissen, was aus dem Schuhhaus Dublon geworden ist, dessen Stempel diese beiden Schuhspanner tragen. Hat es die DDR überlebt, vielleicht unter staatlicher Regie oder so? Hat es nicht. Das Schuhhaus gab es schon nicht mehr, als A. und F. sich in Stettin kennenlernten. Die Inhaber waren Juden. Sie wurden später in Auschwitz ermordet. Gelegen war das Schuhhaus Dublon in Erfurt am Anger 46. Der Arbeitskreis »Erfurter GeDenken 1933–1945« initiierte im Jahr 2012 das Aufstellen der achten Erfurter DenkNadel, siehe auch →Denknadeln für Holocaust-Opfer.

Hochinteressant und spannend, was banale Alltagsgegenstände wie diese Schuhspanner an Geschichte vereinen: Persönliche Geschichte, Weltgeschichte, traurige Geschichte. Ein klein wenig werden die Schuhspanner jetzt vom Fundstück zum Gedenkstück. – Und weil sie einfach gut und unkaputtbar sind, werde ich sie wohl noch lange verwenden.

Außerdem: Es gibt sie noch oder wieder, freilich ohne den geschichtlichen Hintergrund meines Paares. Sie wissen schon, dort wo es noch die guten Dinge gibt. Dort heißen sie →Schraubleisten und sind sogar recht preiswert.

Design & Typo · Gesellschaft

Interrobang & Co.

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Zufällig kam ich vor kurzem mit dem einem Interrobang in Berührung. Bestimmt habe ich es schon einmal als Symbol gesehen, jedoch nicht aktiv wahrgenommen. Wie, Sie wissen nicht, was ein →Interrobang ist?! Ha, da war es gerade schon in meiner Frage. Es ist die Kombination von Fragezeichen und Ausrufezeichen. Damit wird einer Frage Ausdruckskraft verliehen. Freilich, diese seltene Kombination gibt es schon lange, u.a. in Comics. Etwas ungewohnter ist dagegen, das Ausrufezeichen und das Fragezeichen übereinander zu platzieren, so dass ein neues Satzzeichen entsteht, das Interrobang.

Dieses Zeichen erinnerte mich spontan an mein Hyphomma. Ich unterrichtete vor knapp 10 Jahren einen Kurs mit Azubis zum Mediengestalter. Im Rahmen der Prüfungsvorbereitung wiederholten wir Mikrotypografie und Makrotypografie rauf und runter, und ich hatte den Eindruck, dass in diesem Kurs richtig gute, intelligente Azubis waren, die in Schriftsatz und Typografie schon sehr fortgeschritten waren und sich zudem kein X für ein U vormachen ließen.

Noch einmal ging es um Satzzeichen, Divis, Viertelgeviertstrich, An- und Abführungszeichen, etc. Freilich, sie wussten gut damit umzugehen. Spontan kam mir die Idee, sie noch einmal zu testen. Ach ja, das Hyphomma sollten Sie auch richtig einsetzen können. Das muss der Setzer natürlich verwenden, auch wenn es nicht im Manuskript steht. Hyphomma? Wie, kennen Sie nicht? Schnell skizzierte ich das Zeichen an die Tafel und erklärte, dass es sich um die Kombination des normalen Bindestriches und eines Komma handelte. Quasi ein Semikolon, nur mit einem Bindestrich statt des Punktes über dem Komma. Daher auch der Name, zusammengesetzt aus →Hyphen und →Comma. Man würde es benutzen, wo das Komma eine zu kurze Pause symbolisiere, der Halbgeviertstrich jedoch eine zu lange. Alles hatte ich mir blitzschnell ausgedacht. Wie jetzt? Hyphomma? Hatten die Azubis nie gehört. Damit sie nun schnell erkennen sollten, dass das Hyphomma reine Fiktion und meine Erfindung war, schob ich schnell nach, das Hyphomma läge in einem höheren Unicode-Bereich, gleich hinter Klingonisch. Ok, Kurve gekriegt. Einige grinsten, gaben genauso unwirkliche Statements, wo man das Hyphomma denn noch benutzen müsse, die ich wiederum ergänzte. Fein, die haben verstanden, dass Hyphomma reine Fiktion ist, die lassen sich kein X für ein U vormachen. Gut so. Am nächsten Kurstermin bekam ich dann jedoch mit, dass einige sich Notizen über das Hyphomma und seine Verwendung im Schriftsatz gemacht hatten. Oh, ich musste also eine offizielle Ansage machen:

Hyphomma gibt es nicht.

Wirklich nicht? Vieleicht kennen Sie dieses Zeichen? Ich kann mir gut vorstellen, dass auch dieses Zeichen eines der 60.000 Unicode-Zeichen ist, wofür es auch immer stehen mag. Aber ich kann nicht alle Unicode-zeichen kennen, auch wenn es keine Klingonen-zeichen sind. Wenn es das Hyphomma gibt, lassen Sie es mich wissen und teilen mir mit, wie es richtig heißt und welche Unicode-Position es hat.