Es gibt Dinge, die sind klar wie Kloßbrühe und müssen trotzdem immer wieder gesagt werden. Dazu gehört die Regel, sich niemals von einem Dienstleister abhängig zu machen.
Seit gestern Abend funktioniert das Internet bei uns nur temporär und unzuverlässig. Mal geht es, mal wieder nicht. Offensichtlich gibt es Probleme mit der DSL Verbindung, die nicht an unserem Router liegen, sondern ihre Ursache in der Vermittlungsstelle haben. Ohne Internet ist es unkommod und ich benutze ich gerade mein iPhone als persönlichen Hotspot. Glücklicherweise gibt es hier LTE-Geschwindigkeit und so kann ich ziemlich flott Emails schreiben, etwas twittern und im Netz lesen. Die Ressource DSL-Internet wird damit zumindest nicht zum bestimmenden Element und sorgt nicht für einen Knock Out aus dem www und der digitalen Welt. Nun, den technischen Fehler wird Magenta-Grau morgen wohl behoben haben. Fürs erste, denn irgendwie häufen sich kleine Aussetzer in letzter Zeit. Gut, wenn man da mehr oder weniger autark ist und noch einen zweiten Internetzugang hat, wenn es auch nur ein LTE-Stick oder ein Smartphone ist.
Das Thema lässt sich auf viele andere Bereiche erweitern. Technische Fehler sind insofern harmlos, als dass sie schnell vom jeweiligen Dienstleister korrigiert werden und der zumindest ein Interesse daran hat, dass die Dinge wieder funktionieren (selbst, wenn es manchmal nicht sofort zielführend ist). Schlimmer ist es, wenn die Kommunikation und Chemie aus irgendwelchen Gründen nicht meht stimmt, man sich z.B. um eine Rechnung streitet, Lastschriften geplatzt sind, etc. Schnell kann der Dienstleister seine Leistungen sperren, und zwar alle, die man bei ihm gebucht bzw. abonniert hat — berechtigt oder unberechtigt ist gar keine Frage, denn den Schaden hat man erst einmal selbst. Das gleiche kann übrigens auch passiern, wenn der Dienstleister sich plötzlich insolvent aus dem Wirtschaftleben verabschiedet.
Nimm zwei. Machen Sie sich nicht von einem Dienstleister abhängig.
- Zwei Girokonten bei verschiedenen Banken — das gilt auch für Finanzanlagen.
- Zwei Internetzugänge
- Zwei Webhoster (wer wirklich drauf angewiesen ist)
- Keine all-in-one-Lösungen bei einem Dienstleister
- Versicherungen nicht alle bei einer Gesellschaft (vor allem nicht, wenn ggf. die Situation entstehen kann, selbst Ansprüche einklagen zu müssen. Blöd, wenn dann die Rechtsschutz-Versicherung bei der gleichen Gesellschaft ist, die man verklagen möchte).
- Zwei …
Beliebig lässt sich diese Liste auf alle möglichen Lebensbereiche erweitern. Alle großen Unternehmen haben das längst erkannt und für wichtige Komponenten mehrere Zulieferer. »Alles bei einem« bedeutet oft, dass dieser eine eben schnell den Hahn zudrehen kann. Und dann geht plötzlich nicht nur das Handy nicht mehr, sondern Festnetz, Internet und Webhosting ebenso nicht mehr.
Nimm zwei. Machen Sie sich autark!