Tools & Technik

Macbook-Tastatur und iPhone koppeln

20140302-163442.jpg

Wenn ich unterwegs bin und an wechselnden Arbeitsplätzen sitze, arbeite ich meist mit meinem MacBook und daneben liegt das iPhone. Statusmeldungen sende ich dann meist vom iPhone. In der Regel diktiere ich per Siri und kann so schnell die 140 Zeichen oder mehr absenden. Manchmal funktioniert das jedoch nicht, weil zum Beispiel jemand anders im Raum ist, den mein Diktat stören würde, oder auch, weil ich eine längere E-Mail diktiert habe, die etwas aufwändiger nachkorrigiert werden muss. Für diese Fälle habe ich im Home-Office ein Bluetooth-Keyboard, das ich schnell mit dem iPhone verbinden kann. Dieses jedoch jedes Mal mitzunehmen, sprengt etwas den Rahmen.

Es muss doch möglich sein, die Tastatur des MacBooks mit dem iPhone zu verbinden, dachte ich mir. Genau dafür gibt es ein Programm, das auf dem MacBook oder Desktop-Mac läuft, und dieses Gerät zu einer Bluetooth-Tastatur fürs iPhone werden lässt. Das Programm heißt
Type2Phone und ist im MacOS-Store für 5,99 € erhältlich.

Hat man das iPhone mit dem MacBook oder Desktop-Mac verbunden, so verhält sich der Mac wie eine Bluetooth-Tastatur. Ein kleines Fenster wird auf den Mac angezeigt, in das der Text via Tastatur eingeben wird. Insgesamt ein nützliches Tool, wobei das Eingabefenster durchaus etwas größer und komfortabler sein könnte. Trotzdem ist das Programm für diesen Preis keine Fehlausgabe und sehr nützlich, wenn man eben nicht nur mit dem iPhone twittert (was man genausogut am Mac tun könnte), sondern z.B. SMS oder Multimedia-Nachrichten versendet.

Einer Alternativanwendung zu Type2Phone ist
1Keyboard. Hier kann man das iOS-Gerät über eine Tastenkombination mit dem Mac verbinden und so zwischen Desktop-Betrieb und Koppelung mit dem iOS-Gerät hin- und herschalten. Mich hat 1Keyborad im Vergleich zu Type2Phone nicht so überzeugt, weil es kein Fenster auf dem Notebook- oder des Desktop-Monitor gibt und man sozusagen gleichzeitig auf das iPhone-Display schauen muss, während man mit dem Mac-Keyboard schreibt.

Tools & Technik

Herzchen, die 2te

20140214-141053.jpg

Herzchen senden mit iOS-Bordmitteln. – Benutzen Sie die »Welt-Taste«

Mehrfach wurde ich heute darauf hingewiesen, ich hätte etwas in meinem letzten Beitrag vergessen. Nämlich, dass man Herzchen und allerlei kleine Symbol-Bildchen – auch →Emojis oder korrekt Bildschriftzeichen genannt – ganz einfach mit dem iPhone oder dem iPad senden kann, ohne dass eine App dafür erforderlich ist.

Das funktioniert, indem man sich einfach ein zweites Tastatur-Layout anlegt. Letzteres wiederum funktioniert über Einstellungen → Allgemein → Tastatur → Tastaturen → Tastatur hinzufügen → Emoji-Symbole. Verlässt man die Einstellungen wieder, so erscheint die Display-Tastatur mit einer zusätzlichen Taste, links unten im Screenshot markiert. Über diese Globus-Taste kann jetzt ganz einfach zwischen dem normalen Tastatur-Layout und einer Auswahl Emojis gewechselt werden. Die einfachste Art, auf dem iPhone oder iPad kleine Herzen oder Smilies in die SMS, E-Mail oder Direct Message einzugeben.

Alle Unicode-Symbole, die das Gerät darstellen kann, bekommt man mit dieser Lösung freilich nicht. Dafür braucht man dann doch die Unicode-Pad-App. Für Herzchen-Sender jedoch die schnellste und einfachste Lösung und besonders zu empfehlen, wenn man zwischen Apple-Geräten Nachrichten austauscht. Ob alle Symbole auf dem Android-Gerät richtig angezeigt werden, weiß man jedoch nicht. Die Auswahl der Emojis ist zum Teil sehr umfangreich, zum anderen Teil mau. Bombe, Messer und Pistole sind vorhanden. Den Totenkopf (☠), einen rechten Winkel für einen Galgen (⎾ ), das Zeichen für Biogefährdung (☣) oder Radioaktivität (☢) bekommt man jedoch nicht über die Globus-Taste. Da hilft dann die externe App oder man kopiert sich das Zeichen aus einer Internetquelle.

Viel Spaß beim beim Schreiben Ihrer Nachrichten und SMS.

Tools & Technik

Herzchen zum Valentinstag

wpid-Photo-13.02.2014-2030.jpg

Kleiner drei war gestern. Jetzt gibt’s rote Herzchen.

Morgen ist Valentinstag und viele Verliebte werden sich neben Blumen, Pralinen und anderem Schnickschnack ganz einfach wie jeden Morgen eine SMS oder ein Message via Facebook, Twitter oder einem anderen Social-Media-Kanal schreiben – oft mit Herzchen oder Smileys. Das Herzchen wird üblicherweise durch »kleiner drei« bzw. <3 geschrieben. Kleiner drei ist sicher die richtige Abkürzung, wenn man ein Handy der ersten Generation verwendet oder eine SMS vom einem Computer aus dem Museum für Verkehr und Technik sendet.

gutenmorgen

Jedes moderne Smartphone bietet jedoch eine Auswahl von zahlreichen – tausenden – Sonderzeichen und Symbolen, die in Texten verwendet werden können. Vom Fußball über den Totenkopf und dem Symbol für Radioaktivität bis zum Herzchen. Bei Apple Geräten – iPhone, iPad, MacBook oder iMac lassen grüßen – gibt es diese Herzchen sogar in verschiedenen Farben. Also warum noch Smileys mit Doppelpunkt, Semikolon und Klammer senden oder Herzchen mit kleiner drei? Vermutlich, weil kaum jemand weiß, wie man diese Symbole in den Text beziehungsweise in eine Nachricht hinein bekommt. Das ist in der Tat etwas tricky. Einfach jedoch, wenn man einmal weiß, wie es genau funktioniert und die richtigen Hilfsmittel dazu hat. Zwei komfortable Möglichkeiten dazu möchte ich hier vorstellen, die keine umständliche Eingabe von Hexadezimal- oder Zahlencodes erfordern. Kompliziertere Möglichkeiten werden ausführlich in der Wikipedia beschrieben.

Am PC oder Mac

Möchte man ein Herz oder Symbole am PC oder am Mac in Texte, E-Mails, etc. einfügen, dann ist die Internetseite des Londoner Web-Entwicklers Tim Whitlock empfehlenswert. Seite aufrufen, Symbol auswählen, anklicken. Ein neues Fenster mit dem Symbol öffnet sich. Dort markieren, kopieren. Wechsel zum Text, einfügen, fertig. Ein schöner und sehr praktischer Service.

Bei etwas genauerer Betrachtung der Tabellen, aus denen man die Symbole bzw. Sonderzeichen auswählen kann, fällt auf, dass jedes Symbol dort mehrfach nebeneinander gelistet ist. Einmal als »natives« Symbol und zudem im Stil, wie es auf Apple- und Android-Geräten angezeigt wird. Kopieren sollten Sie auf jeden Fall das native Symbol, auf einem Apple-Gerät wird es dann automatisch so angezeigt, wie in der Tabelle abgebildet. Man erkennt schnell: iPhone, iPad und MacBook können farbig. PCs nur schwarz-weiß. Hat man die Möglichkeit, den Text, in den das Symbol eingefügt wird, zu formatieren, so kann man es selbstverständlich wie jeden anderen Buchstaben farbig gestalten.

Auf Smartphone und Tablet

Mit iPhone, iPad oder einem Android-Gerät wird das Versenden von Kurznachrichten und Direct Messages erst richtig interessant. Viele Social-Media-Dienste ermöglichen diese Direkt-Nachrichten, allen voran Facebook und Twitter. Warum hier Purist sein und mit kleiner drei die Herzchen senden? Im Prinzip kann man diese Symbole und Sonderzeichen genauso wie bereits beschrienen von der Seite von Tim Whitlock oder von ähnlichen Internetquellen kopieren und in die Nachricht einsetzen. Viel komfortabler geht es freilich mit einer passenden App. Zeichen aussuchen, Copy, Wechsel zum Text, den man gerade schreibt, einfügen, fertig.

Ich verwende dazu die App Unicode Pad entwickelt von Ziga Kranjec. Unicode Pad gibt es in einer iPhone und iPad Version. Im iOS Store kostet die App 1,79 €. Eine ähnliche App gibt es für Android-Geräte: Unicode Map.

wpid-Photo-13.02.2014-2037.jpg

Im Unicode Pad sind die Symbole und Sonderzeichen, die iPhone und iPad darstellen können, übersichtlich in Bereichen zusammengefasst. Weiter können sie in der App nacheinander in eine Zwischenablage kopiert werden. So können mehrere Symbole bzw. Sonderzeichen mit einem Kopiervorgang in den Text eingefügt werden. Man kann so schnell ganze Geschichten mit Sonderzeichen und Symbolen bildhaft nach dem Schema von Hieroglyphen erzählen. Storytelling à la Unicode.

Wer den Preis für einen halben Latte Macchiato nicht investieren möchte, kann auf eine abgespeckte Gratis-Version der App zurückgreifen. Diese heißt »Unicode Maps free« und ist offensichtlich gratis, weil dort Werbung eingeblendet wird – allerdings dezent, nur am unteren Rand. Und, man muss ja nicht auf die Werbung draufklicken.

Im Gegensatz zu kostenpflichtigen Version kann hier nur ein Symbol oder Sonderzeichen in einem Vorgang kopiert werden. Oft reicht das jedoch aus. Zeichen auswählen, Touch auf das vergrößerte Symbol, Copy to clipboard, wechseln zum Text und einfügen. Genauso einfach wie bei der Kaufversion, nur dass eben jedes Zeichen separat kopiert werden muss – und dafür jedes Mal zwischen zwei Apps gewechselt werden muss.

Mit Unicode Pad und Unicode Maps free flutschen die Herzchen schnell und komfortabel in jede SMS, Direct Message oder Email. Und nicht nur Herzchen, sondern noch eine Menge mehr an Symbolen, Formen, Sonderzeichen, Pfeilen, etc.

Kleiner drei war gestern. Heute gibt’s Unicode. Pimp up your message.

Ach, Sie wollen gar keine Herzchen zum Valentinstag versenden? Nun, dann versenden Sie doch einfach den Totenkopf oder ein anderes giftiges Zeichen.

 

Tools & Technik

Reflector

Apps live und in Echtzeit präsentieren

Bildschirmfoto 2014-01-16 um 10.35.54

Wer näher mit mobile Computing und der Entwicklung von Apps oder Web-Apps zu tun hat, kennt dieses nützliche Tool bestimmt. Für alle anderen möchte ich es hier kurz vorstellen. Mit der →Reflector-Software des Herstellers →airsquirrel kann das Display eines iPhones oder iPads in Echtzeit auf dem Monitor eines Desktop-Computers oder Notebooks angezeigt werden. Das ist zum Beispiel sinnvoll, um das Handling und die Funktionsweise einer App vorzuführen. Ist an den Computer oder an das Notebook ein Beamer angeschlossen – was ja in jedem Präsentationsraum Standard ist – kann eine App oder eine mobile Website schnell live und in Echtzeit einem großen Publikum vorgestellt werden.

Auch wenn man nichts mit App-Entwicklung zu tun hat, ist Reflector nützlich. Zum Beispiel, wenn man Bilder vom iPad schnell auf einem großen Desktop-Monitor oder via Notebook und Beamer zeigen möchte und gerade keinen iPad—Monitor- bzw. iPad—Beamer-Adapter zur Hand hat. Alles, was man dazu braucht: die Reflector-Software und ein WLAN, über das iPhone bzw. iPad und Computer verbunden sind. Reflector wird auf dem Mac oder PC installiert, auf dessen Monitor das iPhone oder iPad dargestellt werden soll. Mit dem Preis von 12,99$ ist Reflector übrigens deutlich preiswerter als ein Monitor- oder Beamer-Adapter. Reflector gibt es in einer Version für Mac und für Windows-PC. Auf dem iPhone oder iPad ist keine Software-Installation erforderlich. Die Verbindung funktioniert via →Airplay. Man muss sie nur auf dem iPhone oder iPad aktivieren.

Da Airplay ein WLAN voraussetzt, funktioniert Reflector nur, wenn dieses vorhanden ist. Genau das war meine Herausforderung beim ersten Einsatz von Reflector. Was bei mir im Büro gut und schnell funktionierte, klappte im Seminarraum erstmal nicht. Ich bekam einen Netzwerkzugang per Kabel, Bandbreite galore, nur eben kein WLAN. Airplay Fehlanzeige. Die simple und erfolgreiche Lösung: das MacBook zum WLAN-Accesspoint machen und iPhone bzw. iPad über dieses WLAN mit dem MacBook verbinden. Easy, wenn man diese Möglichkeit im Kopf hat. Falls Sie die Reflector-Software einsetzen möchten, ist es also wichtig zu wissen, wie Sie ggf. ein funktionierendes WLAN herbeizaubern können. Mit meinem MacBook einfach – wie das genau bei einem Windows-PC funktioniert, weiß ich jedoch ad hoc nicht, und bestimmt nicht unter Zeitdruck kurz vor einer Präsentation. Hat man das im Griff und kann ggf. ein funktionierendes WLAN schnell herstellen, dann ist die App-Präsentation auf großer Bühne easy going – und vor allem für das Publikum wirkungsvoll. Sie bedienen Ihre App, und das Auditorium erlebt auf großer Leinwand alles live und in Echtzeit mit. Reflector machts möglich.

Zusätzlich kann man ein Screen-Recording vom gezeigten iPhone oder iPad machen. Das ist nicht nur für Video-Tutorials zu einer App sinnvoll, sondern vor allem, um das Nutzerverhalten von Apps zu analysieren. Während verschiedene Nutzer die App testen, wird einfach unbemerkt aufgezeichnet und nachher ausgewertet. Eine schöne Nebenfunktion, dieses Screen-Recording.

Gemessen am Preis bin ich sehr zufrieden mit der Reflector-Software. Ich habe sie auf meinem MacBook installiert. Interessant wäre weiterhin freilich eine Software zur Echtzeit-Visualisierung von Android-Geräten. Meine – zugegeben kurze – Internetrecherche ergab leider kein Ergebnis. Ok, es gibt gute Android-Emulatoren, z.B. →Genymotion.

Prädikat: Sehr empfehlenswert.

Tools & Technik

Tagesnummern

20140111-130138.jpg

Der wievielte Tag ist der 31. Mai?

Und der wievielte Tag im Jahr ist das, wenn es ein Schaltjahr ist? Bekannterweise gibt es viele Möglichkeiten, ein Datum und einen Tag zu notieren. Manchmal möchte man natürlich irgendwo auch ein Datum verstecken, ohne dass es allzu offensichtlich ist. Zum Beispiel bei Produktionsnummern, Versionsnummern, Dokumentnummern, etc.

Ich brauche diese Nummern gelegentlich und nehme seit vielen Jahren einfach die Tagesnummer im Jahr dafür. Der 31. Mai entspricht also der Nummer 152, im Schaltjahr ist es natürlich die 153. Will man das Jahr gleich mit kodieren, heißt es einfach 14152. Entspricht also 2014, der 152. Tag, also der 31. Mai 2014. Kompliziert sagen Sie? Naja, etwas nerdig schon, aber kurz und wirkungsvoll. Früher war die Bestimmung der Tagesnummer einfach, hatte jeder doch eine dicke Pultagenda, in der neben Sonnenaufgang allerlei Daten für jeden Tag aufgelistet waren. Auch die Tagesnummer und dazu sogar die verbleibenden Tage im Jahr. Diese Infos enthalten die Kalender unserer digitalen Gadgets und Schlauphones heute nur selten.

Damit ich nicht in einer alten Agenda schauen muss und zudem +1 für ein mögliches Schaltjahr draufrechnen muss, habe ich ein eBook mit den Tagesnummern im epub-Format erstellt. Mit Excel kann man so etwas ja schnell zusammenbauen und dann als epub speichern. Getan. Auf dem iPhone, Schlauphone oder Tablet habe ich die Tagesnummer jetzt immer offline im digitalen Buchregal dabei und schnell zur Hand. Ein kleines Helferlein, so simpel, dass ich eigentlich keinen Blogeintrag dazu machen sollte. Aber vielleicht braucht es gerade jemand von Ihnen. Dann dürfen Sie es gerne verwenden.

HIER geht’s zum Download.

Auf dem iPhone dann in iBooks oder der bevorzugten Reader-App öffnen.

Tools & Technik

Weihnachtslieder-App

weihnachtslieder-app

Mit dem Smartphone in der Hand Weihnachtslieder singen.

———————————————

UPDATE 28. November 2015:

Einiges hat sich in den letzten 2 Jahren getan. Das iPhone hat mit dem Modell 6 und 6s ein größeres Display bekommen und in der 6-plus-Version sogar ein noch größeres. Android-Smartphones gibt es fast nur noch in der 5″-Klasse oder größer. Alle Displaygrößen sind jetzt also richtig gut geeignet, um darauf Inhalte anzuzeigen, so auch für kurze Notenzeilen und Liedtexte. Daher habe ich ein Relaunch der Weihnachtslieder-App veröffentlicht, mit mehr Liedern und besserer Darstellung der Notenzeilen. Lesen Sie hier! 

———————————————

Und hier weiter mit dem ursprünglichen Blog-Beitrag von 2013:

Jetzt ganz einfach mit meiner Web-App. Einfach den Link im mobilen Browser öffnen oder den QR-Code fotografieren.

xmas.barnimkante.com

Es gibt bestimmte Dinge, bei denen selbst Nerds und Menschen, denen das Smartphone ihr liebstes Gerät ist, diametral unterschiedlicher Meinung sind. Dazu gehört z.B. der obligatorische Adventskranz und das Singen von Weihnachtsliedern. Die einen mögen es, die anderen nicht. Zu denen, die Weihnachtslieder mögen, gehören natürlich Musiker und Sänger und auch meist Menschen mit Kindern. Und für richtige Familienmenschen gehört das gemeinsame Musizieren oft seit Kinderzeiten sowieso dazu.
Zu denen, die mit alldem wenig anfangen können, gehörte ich vor vielen Jahren als technoider IT-Nerd auch, wurde dann jedoch von meiner ersten länger längeren Freundin wachgeküsst, was Sachen wie gemeinsames Singen angeht.

Heute beobachte ich immer wieder so manche Menschen, denen zum Adventssingen nur vermeintliche Synonyme wie »spießig« und »albern« einfallen. Kommen sie dann als junge Eltern zu Advents-Events der Kita, machen sie notgedrungen bemüht mit, weil der Nachwuchs fröhlich mit den anderen Kindern Weihnachtslieder trällert – freilich ohne eine richtige Beziehung dazu zu bekommen.

Gemeinsames Singen ist jedoch eine sehr schöne Erfahrung, und Adventssingen gehört zur Weihnachtszeit dazu, genau wie Glühwein und Weihnachtsmarkt. Fast jeder kennt zumindest die Titel der bekannten Weihnachtslieder aus Kindertagen.

Damit keiner sagt, er könne nicht mitsingen, weil er ja weder Text noch Melodie kennt, habe ich eine Web-App mit 32 GEMA-freien Weihnachtsliedern zusammengestellt. Ein digitales Liederbuch sozusagen. Damit können Smartphone-Addicted-People mit dem Smartphone in der Hand singen. Ganz klassische Weihnachtslieder, wie in Kindertagen. Eine schöne Vorstellung, gemeinsam draußen am dunklen Winternachmittag bei Glühwein mit dem beleuchteten Smartphone in der Hand Weihnachtslieder zu singen.

Die Web-App

Eine Web-App ist ja nichts anderes, als eine Website, die für Browser von Smartphones und mobilen Geräten optimiert ist. Die zugehörigen Dateien können im Application Cache des mobilen Browsers gespeichert werden (mit einer Manifest-Datei), so dass die App genau wie native Apps komplett offline nutzbar ist, z.B. im Flugmodus, oder wenn gerade kein WLAN oder Mobilfunknetz vorhanden ist. Weiterhin können Web-Apps – und damit auch die Weihnachtslieder-App – auf dem Homescreen eines iPhones abgelegt werden und können dann wie eine ganz normale App benutzt werden.

Die Weihnachtslieder-App besteht aus einer einzigen HTML-Datei. So ist sie zusätzlich offline verfügbar, so lange sie im mobilen Browser geöffnet ist. Man muss sie also nicht einmal auf dem Homebildschirm ablegen – was sich jedoch trotzdem sehr empfiehlt, falls das Browserfenster einmal aus Versehen geschlossen wird.

Link im mobilen Browser aufrufen oder QR-Code fotografieren — warten bis Web-App komplett geladen ist — auf Homebildschirm sichern — und gemeinsam Spaß haben.

Draußen muss nicht in jedes iPhone kompliziert den Link neu eingeben werden, sondern es reicht, wenn die App auf einem Smartphone vorhanden ist. Einfach von Smartphone zu Smartphone den QR-Code fotografieren, und schnell kommt ein kleiner Chor zustande.

Viel Spaß beim Singen.

PS: Für die Nutzung der Web-App kommt dieser Beitrag der @netznotizen etwas spät, da der dritte Advent ja bereits vergangen ist und dieses in der Regel der Sonntag für das Adventssingen ist. Daher erfolgte das Release der Web-App bereits am letzten Freitag via Twitter und Facebook und hat inzwischen ganz gut die Menschen erreicht, deren Smartphone ihr ständiger Begleiter ist. Schön wären jetzt natürlich noch ein paar Fotos vom gemeinsamen Weihnachtslieder singen, jeder mit dem Smartphone in der Hand.

Tools & Technik

Es ist da, mein iPhone 5S

20131009-140418.jpg

Eigentlich ist es nicht der Rede wert, ein neues iPhone zu haben. Normal ist es ja inzwischen, mindestens alle zwei Jahre ein neues Gerät zu bekommen, laufen die Mobilfunk-Verträge doch über 24 Monate. Danach gibt es dann mit mehr oder weniger kräftiger Zuzahlung ein neues Smartphone. Ich habe jetzt jedoch nicht nur ein neues Gerät, sondern gleichzeitig den Provider gewechselt und eine Handy-Nummer von einer Prepaid-Karte eines dritten Providers portieren lassen. Also alles etwas komplexer also sonst. Hier jetzt der Reihe nach.

Ein Mobiltelefon habe ich schon seit Mitte der Neunziger. Nett und wenig selbstbewusst, wie ich war habe ich es damals in der Schreibtischschublade verschwinden lassen, wenn bestimmte ökologisch-alternativ angehauchte Freunde zu Besuch kamen. Handys waren in dieser Szene gleichbedeutend mit Kapitalismus, Verfall der Kommunikations- und Arbeitskultur – der ständigen Erreichbarkeit wegen –, Elektro-Smog und hohen Kosten, weswegen diese Menschen auch niemals eine Handy-Nummer anrufen würden. Nun, Sie wissen, was aus denen geworden ist…

Damals gab es das D1-Netz der Ex-Bundespost Telekom und das D2-Netz von Mannesmann Mobilfunk als ernstzunehmende Netze mit ganz guter Erreichbarkeit. Ich entschied mich für D1-Netz und Telekom. Diese Wahl hielt gute 10 Jahre und ich war ziemlich zufrieden damit. Die Netz- und Erreichbarkeitsprobleme der eplus-Sparfüche aus dem Bekanntenkreis ließen mich kalt. Auf das D1-Netz war Verlass. Mobil Telefonieren wurde immer billiger, das neue Handy kam regelmäßig nach zwei Jahren, manchmal zwecks Kundenbindung schon drei Monate vor Ablauf der Vertragsdauer. Inzwischen besaß ich auch einen ISDN-Festnetzanschluss mit DSL, zahlreichen Telefonnummern und war damit recht zufrieden. Mit den ständig wechselnden Mitarbeitern in den inzwischen als  T-Punkt bezeichneten Telekom-Shops jedoch nicht, erhielt ich hier doch mehr als einmal eine komplette Falsch-Auskunft.

Vodafone machte mir dann ein sehr günstiges Angebot. Ich wechselte als Geschäftskunde ins D2-Netz, mit von Vodafone gesponsorter ‚Nokia-Klappstulle‘ für Email und Internet unterwegs. 2009 hatte ich mir dann ein iPhone 3GS mit 32 GB aus Italien besorgt, da in Deutschland ja anfangs die Telekom den Exklusivvertrieb für das iPhone hatte. Mit dem simlock-freien Apfel-Telefon war ich gut im Vodafone-Netz unterwegs und gut damit zufrieden. Die Kommunikation mit der Geschäftskunden-Abteilung und -Hotline war immer ok und bemüht, besser als ich es vom Magenta-Riesen kannte. Auch wenn ich dort  mal via Hotline einen Telefonbuch-Eintrag unter meinem alten Namen ‚Grafikkontor‘ veranlasste, den ein dialektsprechender Call-Center-Agent trotz Buchstabierens mit ‚Grafik-Kondor‘ eintrug. Na ja, der Grafik-Vogel sorgte für Lacher und Humor, und so schnell wie er angeflogen kam, hat Vodafone den Eintrag auch korrigiert. Netzprobleme im D2-Netz gab es eigentlich nie, im Vergleich zum D1-Netz ist es auf dem Land etwas schlechter, richtige Ausfälle gab es jedoch nie.

Meine Probleme mit dem Vodafone-Netz begannen in diesem Frühjahr. In Berlin-Mitte gab es zunehmend Orte, in denen manchmal keine Verbindung mehr mit 3G-Datengeschwindigkeit funktionierte, machmal auch nicht einmal mehr mit EDGE-Datenrate. Ok, das Telefon geht ja, Anrufe kommen an, aber ärgerlich, wenn man im Café sitzt, Social-Media-affin ist, twittern oder die Emails abrufen möchte. Richtig ärgerlich wurde es, als ich einige Male das Datenkontingent überschritten hatte und die Internetverbindung des Handys danach auch nicht mehr mit der reduzierten ISDN-64kb/s-Geschwindigkeit funktionierte, sondern gar nicht mehr bzw. so langsam, dass jede Social-Media-App oder Email-App sich weigerte, über diese langsame Verbindung zu kommunizieren. Abgekoppelt, schönen Dank auch. Die Sache mit der immer öfter fehlenden schnellen Verbindung bei Vodafone bestätigten einige Freunde und Bekannte. Mein 3GS war altersmäßig inzwischen auch am Limit und das D1-Netz hat im Moment die bessere Netzabdeckung mit LTE-Datenrate, gerade auch an einem der Orte in Berlin, an dem ich mich öfter aufhalte. Also entschloss ich mich (nach Jahren wieder) ins D1-Netz zu wechseln. Schlechter als bei Vodafone kann die Verbindung nach Überschreiten des Datenkontingentes auch hier nicht sein.

Wenn schon Wechsel, dann bitte richtig. Eine neue Mobilfunknummer sollte es geben, die ich schon seit einiger Zeit mit einem alten Smartphone und Prepaid-Karte benutze. Diese Nummer – deren Vorteil es ist, dass man sie sich ziemlich gut merken kann – solltte also zum neuen Vertrag von Fonic zu T-mobile portiert werden. Also lief ich in der ersten Septemberwoche im relativ neuen Telekom-Shop an der Brunnenstraße auf, bestellte ein neues iPhone 5 und erteilte den Auftrag. Digital bin ich Apfelkind und daher kam nur das iPhone 5 in Frage. Fonic bereitete zuerst einige Schwierigkeiten bei der Portierung der Handy-Nummer und lehnte diese zweimal ab. Das ließ sich jedoch lösen und diese Verzögerung hatte den sehr positiven Nebeneffekt, dass der T-mobile-Vertrag noch nicht zustande gekommen war und ich noch auf das inzwischen veröffentlichte neue iPhone 5s umswitchen konnte.

Ursprünlich sollte es ein schwarzes 5er werden. Als das 5S vorgestellt wurde, ich habe mir alle drei Varianten (gold, silber, grau) im Apple-Store angesehen und mich für das graue entschieden. Leider sieht das goldene, zwischenzeitlich mein Favorit, in der Werbung deutlich dezenter und wie ich finde schöner aus als real. Welche Farbe soll mein neues iPhone haben? Luxusprobleme. Probleme, die ich mag.

Wie fast immer bei Apfel-Gerätschaften das ist iPhone 5S keine Enttäuschung. Für mich jedoch kein wirklich merkbarer Unterschied zum 5er feststellbar, das ich vor einigen Wochen im Apple-Store recht intensiv testete – wobei das sicher nur ein oberflächlicher Eindruck ist. Den Fingerabdruck-Sensor werde ich vermutlich nicht verwenden. Es reicht, wenn Apple und die NSA meine Emails via iCloud und meine biometrischen Daten via iCloud-Foto-Backup kennen.

Bis jetzt bin ich mit LTE und D1-Netz sehr zufrieden, auch in der brandenburgischen Provinz. Ebenso zufrieden bin ich mit dem Telekom-Shop an der Brunnenstraße. Hier arbeiten wechselweise drei Mitarbeiter. Die müssen sich zwar manchmal auch erst selbst über Vertragseinzelheiten und Optionen schlau machen, aber das ist mir aber allemal lieber als die Verkäufer, die auf jede Frage ständig bekunden, alles sei kein Problem – mit dem Ergebnis, dass nachher die versprochene Option natürlich nicht möglich ist. Bleibt nur zu hoffen, dass die Beratung in der Brunnenstraße so gut bleibt und sich dort nicht das Personalwechsel- und Keiner-weiß-Bescheid-Karussell dreht. Im Moment ist der Telekom-Shop in der Brunnenstraße mein Tip, falls jemand einen Telekom-Vertrag braucht, Festnetz oder Handy.

Apfelkind. Natürlich werde ich ab und zu gefragt, warum iPhone und nicht Samsung Galaxy, warum iPad und nicht Android oder Windows-Tablet? Erstens bin ich durch vorhandene, lieb gewonnene Apps etwas mehr mit dem Apfel verbunden und zweitens hat sich bei mir in den letzten Jahren gezeigt, dass die Nutzungsdauer von Apfel-Geräten länger ist. Vermutlich auch, weil Budgetkäufe mit Apfel ja sowieso nicht möglich sind. Zugegeben habe ich am Ende vielleicht doch etwas mehr ausgegeben, als wenn ich in der gleichen Zeit zwei Budget-Geräte kaufe, erspare mir aber ziemlich viel Elektronik-Ärger mit halbgaren Geräten, Datensicherung, Datenrekonstruktion, etc. Nach wie vor finde ich jedoch die fest eingebauten Akkus bei iPhone und iPad nicht gut.

20131009-140452.jpg

Tools & Technik

Web-Apps leicht gemacht

Touch App Creator

Web-Apps sind ja bekanntlich nichts anderes als Internetseiten, die speziell für Smartphones optimiert sind. Oft lassen sie sich ohne Browserleiste im Vollbild-Modus öffnen und haben das Look and Feel nativer Apps. Dazu können sie vom Homescreen des iPhone via Icon gestartet werden, hat man sie dort einmal abgelegt.

So eine Pseudo-App lässt sich relativ einfach mit HTML und Javascript erzeugen. In der Anfangszeit der iPhones und Smartphones ein gab es ähnlich wie um native Apps einen ziemlichen Hype um diese Web-Apps. Inzwischen hat man Frameworks wie jquery mobile oder Sencha touch, mit denen man Web-Apps ziemlich schnell generieren kann. In 2013 also keine Herausforderung mehr, business as usual.

Neben der Arbeit mit so Schwergewichten wie Dreamweaver mit integriertem jquery mobile Framework entdecke ich immer wieder das ein oder andere Tool, das zwar nur einen Bruchteil der Funktionen abdeckt, jedoch für kleine und kleinste Projekte die sehr schnelle Lösung ist. Und wenn es dann noch auf dem iPad funktioniert, umso besser. So habe ich vor kurzem den CreativeBookBuilder von Tiger Ng vorgestellt, eine iPad App, mit der sich sehr schnell eBooks im epub-Format erstellen lassen.

Fast genauso cool und hilfreich wie der CreativeBookBuilder ist der TouchAppCreator, ebenfalls von Tiger Ng und auch eine iPad-App. Damit kann man auf sehr einfache Art Web-Apps erstellen. Schnörkellos, im jquery-mobile-Einheitsdesign, dafür aber mit dem Look-and-feel einer Handy-App, inklusive Homescreen-Icon und Vollbildmodus. Ein Beispiel für ein Ergebnis des TouchAppCreators ist unsere Web-App barnimkante.com. Natürlich sind auch noch Untermenüs mit Slider-Effekt bis in tiefste Ebenen möglich.

 

20130609-150410.jpg

Klar, umfangreichere Web-Apps erstellt man nicht am iPad mit einer App für 3,59€. Geht es dagegen darum, mal eben ganz schnell eine abgeschlossene Mini-Site bzw. eine smartphone-optimierte Web-App ins Netz zu bringen, dann ist der TouchAppCreator ein gutes Tool dafür. Klick, klick, Seiten anlegen, Content einfügen, Bilder dazu, Vorschau, fertig. Dann noch FTP-Server-Zugangsdaten eingeben und hochladen,… im Netz, weltweit verfügbar. Die längste Zeit für das Auswählen und Zusammenkopieren des Contents gebraucht.

Die Site bzw. Web-App lässt sich natürlich nicht nur per Smartphone aufrufen, sondern auch am Desktop-PC oder Tablet. Das Look and feel ist dort auch akzeptabel, nun mit der Navigation links. Ok, für eine Desktop-Site ist die Anmutung vielleicht etwas ungewohnt und zu wenig individuell. Die Funktionalität ist hier jedoch ebenso gut wie auf dem Smartphone oder Tablet.

Hop oder Top?

Top natürlich. Mit dem TouchAppCreator lassen sich mit dem iPad in der Badewanne oder im Biergarten mal eben schnell kleinere Websites bzw. Web-Apps erstellen. Und meine »Nie war Publishing so einfach«-Standardfloskel ist sicher wieder einmal bestätigt.

Grenzen

Eine iPad-App für 3,59€ hat natürlich ihre Grenzen, so auch der TouchAppCreator. Das Design der erzeugten Sites bzw. Web-Apps sieht definitiv immer gleich aus. Jquery-mobile-like eben, mit den Wahlmöglichkeiten der Standardfarben für Header, Menu und Footer: blau, schwarz, gelb, grau, Hintergrund immer hellgrau, das war's.

Und natürlich ist es genauso, wie beim CreativeBookBuilder: man kommt zwar um jegliches Schreiben von HTML-Code herum, ohne Vorkenntnisse über Webdesign und Website-Erstellung geht's jedoch nicht. Da wird der TouchAppCreator mit seinen Funktionen ziemlich schwer durchschaubar sein. Besitzt man jedoch Vorkenntnisse, kommt schnell zum brauchbaren Ergebnis. Minimale Änderungen am Stylesheet oder den Austausch der Worte »back to parent« durch »zurück zum Hauptmenü« im HTML-Code sind dann auch kein Problem. Damit wird das Ergebnis dann auch richtig rund.

Leider werden die mit dem TouchAppCreator erzeugten Web-Apps im Smartphone nicht im Cache gespeichert, um auch wie native Apps offline zur Verfügung zu stehen. Technisch wäre das ja möglich, und man kann es sich mit etwas Aufwand per Manifest-Datei nachbauen – schließlich ist das Aufrufen von nicht gecachten Web-Apps ja im Ausland mit unnötigen Roaming-Kosten verbunden. Diesem Mangel wird durch die kostenlose TouchAppViewer-App abgeholfen.

 

20130609-150434.jpg

Der TouchAppViewer ist eine native Container-App, mit der die Web-Apps, die mit dem TouchAppCreator erstellt wurden, offline gespeichert werden können. Damit kann z.B. die barnimkante.com-Web-App lokal auf dem Smartphone gespeichert werden. Den kostenlosen TouchAppViewer aus dem App-Store oder Google-Store laden, Public-Link barnimkante.com hinzufügen, fertig. Jetzt ist alles offline verfügbar.

Fazit

Empfehlenswert. Für die schnell am iPad erstellte Mini-Site bzw. Web-App, und auf jeden Fall, wenn man ein Faible für Mobile Publishing, Tablets und Smartphones hat. Probieren Sie's aus.