Advents- und Weihnachtslieder App

Weihnachtslieder App

Bereits vor zwei Jahren hatte ich die Idee, Noten und Texte von Advents- und Weihnachtsliedern als App zu veröffentlichen, zeichete sich doch ab, dass Smartphones immer größer wurden und das Phablet-Format im kommen war. Warum also nicht Inhalte, für die man vorher Fotokopien und Bücher brauchte, direkt aufs Smartphone bringen? Das hatte sich nämlich längst von einem digitalen Guckloch mit 4-mal-6cm-Display zum komfortablen Gerät entwickelt. Also entwickelte ich eine Web-App (die schon in ihrer ersten Version im  Application-Cache des Smartphone-Browsers gespeichert wurde und daher auch offline, ohne dass sich das Smartphone im Internet befindet, nutzbar war).

Jetzt gibt es ein Relaunch dieser App, mit mehr Liedern und an die Breite von heutigen Smartphones angepassten Notenzeilen. Natürlich ist die App wieder kostenlos und frei verwendbar. Basis ist die Sammlung des Vereins Musikpiraten e.V. (PDF „Singen im Advent“) mit gemeinfreien Liedern, die auch öffentlich gesungen werden dürfen. So muss keiner die GEMA oder Ansprüche der Erben lange verstorbener Urheber fürchten, und ein spontanes Handyauspacken und Singen auf der Weihnachtsfeier oder während des Adventsspaziergangs ist möglich.

Für Android habe ich eine native App im GooglePlay eingestellt:
→ Hier entlang !

Oder einfach mit dem Android-Smartphone diesen QR-Code fotografieren und die App installieren:

qrcode(2)

Für iOS (iPhone) habe ich eine Web-App erstellt. Diese wird mit dem Safari-Browser des iPhones aufgerufen:
→ http://weihnachtslieder.kuratiert.com/

Oder alternativ über folgenden QR-Code:

qrcode(3)

Legt man die Web-App auf dem Home-Bildschirm des iPhones ab (im Safari über das Symbol [↑] und dann via „[+] Zum Home-Bildschirm“), kann sie vom Home-Bildschirm aus wie jede andere App über ein Icon gestartet werden. Nach dem ersten Aufruf werden alle Daten lokal auf dem iPhone im Application-Cache-Speicher gesichert, so dass die App auch funktioniert, wenn das iPhone keinen Internetzugriff hat (z.B. im Flugmodus, draußen im Gelände, auf der internetfreien Weihnachtsfeier, etc.).

Dann kann jetzt nichts mehr schiefgehen …

Wie auch immer, ob Sie nun musizierende Familienmenschen oder Smartphone-addicted Nerds sind oder einfach nur Eltern und Erbtante unter dem Weihnachtsbaum beeindrucken möchten: Mit der Weihnachtslieder-App sind Sie text- und notensicher.

Und ja, nachher lächeln Sie, denn „Singen macht Lächeln“.

Viel Spaß!

 

PS: Wer Smartphones nicht mag, Fotokopien vorzieht, lieber mit Taschenlampe „vom Blatt“ singt oder ein iPad bzw. ein großes Android-Tablet benutzt, verwendet am besten gleich das Original-PDF des Vereins Musikpiraten e.V. !

 

 

Stürzende und krumme Linien …

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Über Digitalfotos, ein paar Regeln zum Fotografieren und eine App zur Bildkorrektur

Mit den immer besser werdenden Kameras in Smartphones – sprich Handy-Kameras – ergeben sich freilich immer bessere Möglichkeiten, Fotos zu machen. Das Genre der digitalen Kompaktkamera hat zwar weiterhin seine Berechtigung, jedoch nur, wenn es wirklich gute – und damit meist teure – Kameras sind, mit denen man viele Einstellungen manuell vornehmen kann. Ich wechsele daher nur zwischen digitaler Spiegelreflex und Smartphone-Kameras. Letztere haben natürlich den Vorteil des Immer-dabei-seins, während ich die SLR schon gezielt mitnehmen muss.

Bei guten, gut gemeinten oder eben wirklich guten Digitalfotos stellt sich immer wieder die Frage: Was macht man mit den tausenden Fotos? Mir fällt dazu nur ein: Ab und zu mal ein interessantes Foto ausdrucken lassen, rahmen und an die Wand hängen, eventuell auch verschenken. Von ein paar weiteren interessanten Fotos Postkarten anfertigen. Den nicht Facebook-affinen Mitmenschen meist komplette Fotostrecken in Form einer Slideshow zu präsentieren, heute nicht mehr mit dem Diaprojektor, sondern mit iPad und Beamer. Oder doch ganz einfach die Fotos in Social-Media-Portalen – Instagram, Facebook, Twitter, Fotocommunity – teilen und liken. Andere Möglichkeitennatürlich noch die Teilnahme an Amateur-Fotowettbewerben oder das Einstellen und Verkaufen bei Fotoportalen wie Fotolia.

Die Wohnung hier hat nur begrenzte Wandflächen, und ich mag zudem ganz gerne weiße Wände, statt mit Fotos gefüllte Bilderrahmen. Andere Menschen oder mich selbst dem Printmedium Postkarte zu beglücken, ist zwar recht schön, jedoch die Herstellung der Karten nicht gerade unaufwendig (dafür sollte es schon hochwertig gedruckt und eine kleine Kollektion sein – vielleicht mache ich das bald sogar). Schwanzvergleicher-Fotoportale und -Wettbewerbe habe ich hinter mir und brauche ich nicht mehr. Bleibt also Share und Like in den Social-Media-Portalen. Genau, das ist eher meins.

Fotos können heute dank Retina-Displays schnell und überall in einer Qualität gezeigt werden, von der früher manches glasgerahmte Kleinbild-Dia nicht zu träumen gewagt hätte. Sehr kommod kommt hinzu, dass die digitalen Bilder mit allerlei Bildbearbeitungs-Apps direkt mit dem Smartphone oder Tablet bearbeitet werden können. Einerseits, um ihnen eine künstlerische, artifizielle oder wie auch immer Note zu verpassen, andererseits, um den Bildern etwas technischen Schliff zu geben und damit einem Bild mit an sich gelungener Bildkomposition quasi über die Schwelle vom Schnappschuss zum Foto zu helfen.

In den Strudel der Diskussion, was nun ein gutes Foto ist, möchte ich mich nicht hinein begeben. »Fotografen sind wir alle.«, sage ich oft, was abwertend klingt, aber eine Reaktion auf die zahlreichen Fotografen hier in der Hauptstadt ist. Für den Fall jedoch, dass Sie etwas ambitioniert sind und Ihr nächster Job oder – besser – Ihr nächstes Hobby auch »Fotograf« ist, möchte ich Ihnen eine App vorstellen, auf die ich durch Zufall aufmerksam geworden bin und vorweg einige Grundregeln, die weder komplett noch in Stein gemeißelt sind, die ganz sicher auch für jedes Smartphone-Foto ganz hilfreich sind.

Also zuerst die Regeln:

Nummer null: Was man hat, das hat man. – Und muss man sich nicht erst durch Bildkorrekturen und Retouchen erschaffen. Eigentlich eine Binsenweisheit. Dazu gehört unter anderem, das Bildmotiv so zu wählen und herzurichten, dass keine störend anmutenden Gegenstände oder Personen darauf sind, keine vermeidbaren Refexionen, etc. – Was hindert also daran den ein oder anderen Gegenstand einfach weg zu räumen oder zu warten bis störende Personen aus dem Bild sind? Oder einen Vorhang zuzuziehen, das Motiv richtig zu beleuchten oder eben abzuschatten? Oder so zu fotografieren, dass stürzende Linien leicht korrigiert werden können? Oder ein Papierdokument gleich mit einer Scanner-App zu fotografieren, statt schwach beleuchtet im schrägen Winkel mit der einfachen Kamera-App? Gar nichts hindert daran. Der minimale Mehraufwand lohnt in jedem Fall.

Nummer eins: Der Horizont ist horizontal, waagerecht. Wasseroberflächen sind immer horizontal. Geländelinien müssen hingegen nicht horizontal sein (es gibt schließlich Hügel und Täler). Vertikale Linien sind vertikal, wenn sie nicht perspektivisch abgebildet sind. Hochhäuser, Funktürme, etc. sind in aller Regel nicht schief gebaut, sondern ihre Mittellinie ist vertikal – und bitte auch auf dem Foto. Gegebenenfalls wird das Foto leicht gedreht; das geht sogar mit den elementaren Funktionen der Instagram-App. Bitte, wer will einen schiefen Fernsehturm sehen?

Nummer zwei: Stürzende Linien werden in der Architekturfotografie gerade gar nicht erst aufgenommen, sondern vorher durch Tilt-Shift-Objektive korrigiert. Die Möglichkeit gibt es für Amateure nicht. Man kann aber versuchen, stürzende Linien gar nicht erst, oder zumindest leicht korrigierbar, aufzunehmen. Dazu wird die Kamera so ausgerichtet, dass sie möglichst nicht erst entstehen. Das kann erfolgen, indem man den eigentlichen Bildausschnitt im Querformat in den oberen Bereich des Hochformats der Smartphone-Kamera legt, denn ein Beschneiden des Bildes ist immer sehr einfach möglich. Lassen sich stürzende Linien nicht vermeiden, werden sie am besten so aufgenommen, dass sie rechts und links die gleiche Neigung haben, denn ein symmetrischer Trapezausgleich ist recht einfach und auch schon mit der Instagram-App möglich (oder mit der unten beschriebenen App). Zur Korrektur: Bitte nur so korrigieren, dass das Ergebnis nicht unnatürlich anmutet. Ein klein wenig Perspektive muss ggf. bleiben.

Nummmer drei: Horizontale und vertikale Linien sind Linien, auch im Foto. Linien sind gerade und nicht gebogen bzw. gekrümmt. Ein Rechteck ist rechteckig und hat nicht die Form einer Uralt-Fernsehröhre mit ballig gekrümmten Kanten. Verzeichnungen heißen diese Verkrümmungen. Sie sind bedingt durch das Kameraobjektiv und treten im Weitwinkelbereich auf. Das bedeutet: Motive nicht unnötig mit Weitwinkelobjektiv bzw. im Weitwinkelbereich des Zoomobjektivs fotografieren, wenn sie auch – ohne gekrümmte Linien – fotografiert werden könnten, indem man sie einfach mit etwas mehr Abstand fotografiert. Und schon ist das Flachdach des Bungalows waagerecht und mehr ballig krumm. Bei Smartphone-Kameras ist das unbedeutend, da sie keinen optischen Zoom haben. Gleichwohl bilden nicht alle Linien auch als Linien ab.

Nummer vier: Bei Motiven, die mit relativer Sicherheit noch nachbearbeitet werden müssen (leichte Bilddrehung, Ausgleich von stürzenden Linien, Entzerrung von Objektivverzeichnung) bitte immer so fotografieren, dass genug Raum um das eigentliche Motiv vorhanden ist. D.h., das Motiv wird nicht so nah fotografiert, wie es für das Foto eigentlich beabsichtigt ist. Durch drehen und Trapezausgleich stürzender Linien geht etwas Raum verloren und das Bild wird nach der Bearbeitung ohnehin zugeschnitten. Beachtet man dieses nicht, kann es sein, dass das Motiv nachher zu nah ist, mit zu wenig Raum drumherum. Manchmal ist dieser Raum auch wichtig, wenn das Bild randabfallend gedruckt werden soll und man eine Beschnittzugabe braucht.

Außerdem: Wenn möglich, von jedem Motiv  immer mindestens eine Aufnahme machen, die entsprechend mehr Raum um das Motiv hat und mindestens eine Aufnahme, bei der das Bildmotiv exakt an der richtigen, gewünschten, Position ist und der Bildausschnitt bereits ohne nachfolgendes Beschneiden passt, d.h. wie gewünscht ist. Wer vorher schon weiß, dass er Fotos im 4:3 oder 3:2 oder im quadratischen Format braucht, stellt das in der Kamera ein und fotografiert immer mindestens ein Bild in diesem später benötigten Format. D.h. auch, wer auf Fotos auf Instagramm veröffentlichen will, fotografiert dafür gleich quadratisch.

Nummer fünf: Jedes Foto hat einen räumlichen Bereich, in dem Objekte scharf abgebildet werden (Tiefenschärfe). Entweder sind alle Objekte vor und hinter diesem Bereich unscharf, oder der Bereich ist so groß, dass alle Objekte scharf dargestellt sind (wie meist bei Smartphone-Kameras). Den Effekt des kleineren Schärfebereichs (geringe Tiefenschärfe) mit Fokus auf ein bestimmtes Objekt kann man digital imitieren, jedoch nur in Grenzen. In jedem Fall sollte der Fokus beabsichtigt gesetzt sein.

Nummer sechs: Fotos müssen passend belichtet sein. Man kann zwar Bilder aufhellen und helle Bereiche noch heller und dunkler Bereiche noch dunkler machen (d.h. Kontrast erhöhen) oder nur bestimmte Helligkeitsbereiche aufhellen oder abdunkeln. Aber: Ein zu dunkles Bild mit großen schwarze Flächen bekommt in diesen Bereichen keine Details, wenn man es aufhellt. Ebenso bekommt ein zu helles Bild mit großen weißen Flächen in diesen Bereichen keine Details mehr, wenn man es abdunkelt. Bei großen komplett hellen (weißen) Bildbereichen ist zudem der Bildrand nicht mehr zu erkennen, wenn diese Bereiche am Bildrand sind. Stark über- und unterbelichtete Fotos können daher kaum akzeptabel nachbearbeitet werden. In schwierigen Lichtsituationen können HDR-Kamera-Apps manchmal von Nutzen sein.

Nummer sieben: Papierdokumente müssen heute nicht mehr gescannt werden, sondern können mit einer guten Smartphone-Kamera abfotografiert werden. In jedem Fall ist der Einsatz einer Scanner-App sinnvoll (zum Beispiel dieser). Das erspart viel Nacharbeit und man erhält akzeptable Scans, die auch schnell per Email versendet werden können. Die Scanner-App erkennt automatisch die Blattränder und führt die Trapez-Entzerrung automatisch aus sowie noch einige Bildkorrekturen, die speziell beim Dokumenten-Scan sinnvoll sind. Das Ergebnis ist oft um ein Vielfaches besser, als wenn man das Dokument einfach nur mit der Smartphone-Kamera abfotografiert.

Das sind acht Regeln, die Sie bestimmt schon kennen, die ich jedoch noch einmal aufgeschrieben habe, weil mir diese Dinge vor allem an vielen Smartphone-Fotos aufstoßen und mit minimalem Aufwand wirklich nicht sein müssen.

Die SKRWT-App

Es ist eine App für das iPhone, die jedoch im iPhone-Modus auch auf dem iPad funktioniert, und so verwende ich sie auch. Zwei Dinge kann man mit dieser App auf recht einfache Art lösen: die Korrektur von stürzenden Linien und – und das ist etwas interessanter, weil in den meisten Bildbearbeitungs-Apps nicht enthalten – die Entzerrung von Objektiv-Verzeichnungen.

Für Letzteres habe ich diese App gekauft, da ich manchmal meine alten Fotos aus der Spiegelreflexkamera auf dem iPad weiter bearbeite und ein Foto schnell bearbeiten wollte, dessen Linien doch recht gekrümmt waren. Das Ergebnis der SKRWT-App überzeugte mich, hätte ich doch sonst erst MacBook und Photoshop starten müssen. Diese App ist damit wieder ein kleiner Baustein, der Digitalfotos besser und professioneller macht. Prädikat: empfehlenswert. Die 1,99 € sind gut angelegt, hier, im iOS-App-Store. SKRWT soll übrigens »screw it« ausgesprochen werden, womit sich die Bedeutung der Abkürzung erklärt.

Nicht alle, aber die schlimmsten stürzenden Linien und Objektiv-Verzeichnungen können gut und schnell beseitigt werden, immer vorausgesetzt natürlich, dass das Motiv noch genug Rand drumherum hat und  dass das Foto ausreichend Pixel hat, aber das ist in Zeiten von zwölf oder 16 Millionen Picture Elements – sprich Pixeln – eher ein nachrangiger Aspekt.

 

Herzchen zum Valentinstag

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Kleiner drei war gestern. Jetzt gibt’s rote Herzchen.

Morgen ist Valentinstag und viele Verliebte werden sich neben Blumen, Pralinen und anderem Schnickschnack ganz einfach wie jeden Morgen eine SMS oder ein Message via Facebook, Twitter oder einem anderen Social-Media-Kanal schreiben – oft mit Herzchen oder Smileys. Das Herzchen wird üblicherweise durch »kleiner drei« bzw. <3 geschrieben. Kleiner drei ist sicher die richtige Abkürzung, wenn man ein Handy der ersten Generation verwendet oder eine SMS vom einem Computer aus dem Museum für Verkehr und Technik sendet.

gutenmorgen

Jedes moderne Smartphone bietet jedoch eine Auswahl von zahlreichen – tausenden – Sonderzeichen und Symbolen, die in Texten verwendet werden können. Vom Fußball über den Totenkopf und dem Symbol für Radioaktivität bis zum Herzchen. Bei Apple Geräten – iPhone, iPad, MacBook oder iMac lassen grüßen – gibt es diese Herzchen sogar in verschiedenen Farben. Also warum noch Smileys mit Doppelpunkt, Semikolon und Klammer senden oder Herzchen mit kleiner drei? Vermutlich, weil kaum jemand weiß, wie man diese Symbole in den Text beziehungsweise in eine Nachricht hinein bekommt. Das ist in der Tat etwas tricky. Einfach jedoch, wenn man einmal weiß, wie es genau funktioniert und die richtigen Hilfsmittel dazu hat. Zwei komfortable Möglichkeiten dazu möchte ich hier vorstellen, die keine umständliche Eingabe von Hexadezimal- oder Zahlencodes erfordern. Kompliziertere Möglichkeiten werden ausführlich in der Wikipedia beschrieben.

Am PC oder Mac

Möchte man ein Herz oder Symbole am PC oder am Mac in Texte, E-Mails, etc. einfügen, dann ist die Internetseite des Londoner Web-Entwicklers Tim Whitlock empfehlenswert. Seite aufrufen, Symbol auswählen, anklicken. Ein neues Fenster mit dem Symbol öffnet sich. Dort markieren, kopieren. Wechsel zum Text, einfügen, fertig. Ein schöner und sehr praktischer Service.

Bei etwas genauerer Betrachtung der Tabellen, aus denen man die Symbole bzw. Sonderzeichen auswählen kann, fällt auf, dass jedes Symbol dort mehrfach nebeneinander gelistet ist. Einmal als »natives« Symbol und zudem im Stil, wie es auf Apple- und Android-Geräten angezeigt wird. Kopieren sollten Sie auf jeden Fall das native Symbol, auf einem Apple-Gerät wird es dann automatisch so angezeigt, wie in der Tabelle abgebildet. Man erkennt schnell: iPhone, iPad und MacBook können farbig. PCs nur schwarz-weiß. Hat man die Möglichkeit, den Text, in den das Symbol eingefügt wird, zu formatieren, so kann man es selbstverständlich wie jeden anderen Buchstaben farbig gestalten.

Auf Smartphone und Tablet

Mit iPhone, iPad oder einem Android-Gerät wird das Versenden von Kurznachrichten und Direct Messages erst richtig interessant. Viele Social-Media-Dienste ermöglichen diese Direkt-Nachrichten, allen voran Facebook und Twitter. Warum hier Purist sein und mit kleiner drei die Herzchen senden? Im Prinzip kann man diese Symbole und Sonderzeichen genauso wie bereits beschrienen von der Seite von Tim Whitlock oder von ähnlichen Internetquellen kopieren und in die Nachricht einsetzen. Viel komfortabler geht es freilich mit einer passenden App. Zeichen aussuchen, Copy, Wechsel zum Text, den man gerade schreibt, einfügen, fertig.

Ich verwende dazu die App Unicode Pad entwickelt von Ziga Kranjec. Unicode Pad gibt es in einer iPhone und iPad Version. Im iOS Store kostet die App 1,79 €. Eine ähnliche App gibt es für Android-Geräte: Unicode Map.

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Im Unicode Pad sind die Symbole und Sonderzeichen, die iPhone und iPad darstellen können, übersichtlich in Bereichen zusammengefasst. Weiter können sie in der App nacheinander in eine Zwischenablage kopiert werden. So können mehrere Symbole bzw. Sonderzeichen mit einem Kopiervorgang in den Text eingefügt werden. Man kann so schnell ganze Geschichten mit Sonderzeichen und Symbolen bildhaft nach dem Schema von Hieroglyphen erzählen. Storytelling à la Unicode.

Wer den Preis für einen halben Latte Macchiato nicht investieren möchte, kann auf eine abgespeckte Gratis-Version der App zurückgreifen. Diese heißt »Unicode Maps free« und ist offensichtlich gratis, weil dort Werbung eingeblendet wird – allerdings dezent, nur am unteren Rand. Und, man muss ja nicht auf die Werbung draufklicken.

Im Gegensatz zu kostenpflichtigen Version kann hier nur ein Symbol oder Sonderzeichen in einem Vorgang kopiert werden. Oft reicht das jedoch aus. Zeichen auswählen, Touch auf das vergrößerte Symbol, Copy to clipboard, wechseln zum Text und einfügen. Genauso einfach wie bei der Kaufversion, nur dass eben jedes Zeichen separat kopiert werden muss – und dafür jedes Mal zwischen zwei Apps gewechselt werden muss.

Mit Unicode Pad und Unicode Maps free flutschen die Herzchen schnell und komfortabel in jede SMS, Direct Message oder Email. Und nicht nur Herzchen, sondern noch eine Menge mehr an Symbolen, Formen, Sonderzeichen, Pfeilen, etc.

Kleiner drei war gestern. Heute gibt’s Unicode. Pimp up your message.

Ach, Sie wollen gar keine Herzchen zum Valentinstag versenden? Nun, dann versenden Sie doch einfach den Totenkopf oder ein anderes giftiges Zeichen.

 

Reflector

Apps live und in Echtzeit präsentieren

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Wer näher mit mobile Computing und der Entwicklung von Apps oder Web-Apps zu tun hat, kennt dieses nützliche Tool bestimmt. Für alle anderen möchte ich es hier kurz vorstellen. Mit der →Reflector-Software des Herstellers →airsquirrel kann das Display eines iPhones oder iPads in Echtzeit auf dem Monitor eines Desktop-Computers oder Notebooks angezeigt werden. Das ist zum Beispiel sinnvoll, um das Handling und die Funktionsweise einer App vorzuführen. Ist an den Computer oder an das Notebook ein Beamer angeschlossen – was ja in jedem Präsentationsraum Standard ist – kann eine App oder eine mobile Website schnell live und in Echtzeit einem großen Publikum vorgestellt werden.

Auch wenn man nichts mit App-Entwicklung zu tun hat, ist Reflector nützlich. Zum Beispiel, wenn man Bilder vom iPad schnell auf einem großen Desktop-Monitor oder via Notebook und Beamer zeigen möchte und gerade keinen iPad—Monitor- bzw. iPad—Beamer-Adapter zur Hand hat. Alles, was man dazu braucht: die Reflector-Software und ein WLAN, über das iPhone bzw. iPad und Computer verbunden sind. Reflector wird auf dem Mac oder PC installiert, auf dessen Monitor das iPhone oder iPad dargestellt werden soll. Mit dem Preis von 12,99$ ist Reflector übrigens deutlich preiswerter als ein Monitor- oder Beamer-Adapter. Reflector gibt es in einer Version für Mac und für Windows-PC. Auf dem iPhone oder iPad ist keine Software-Installation erforderlich. Die Verbindung funktioniert via →Airplay. Man muss sie nur auf dem iPhone oder iPad aktivieren.

Da Airplay ein WLAN voraussetzt, funktioniert Reflector nur, wenn dieses vorhanden ist. Genau das war meine Herausforderung beim ersten Einsatz von Reflector. Was bei mir im Büro gut und schnell funktionierte, klappte im Seminarraum erstmal nicht. Ich bekam einen Netzwerkzugang per Kabel, Bandbreite galore, nur eben kein WLAN. Airplay Fehlanzeige. Die simple und erfolgreiche Lösung: das MacBook zum WLAN-Accesspoint machen und iPhone bzw. iPad über dieses WLAN mit dem MacBook verbinden. Easy, wenn man diese Möglichkeit im Kopf hat. Falls Sie die Reflector-Software einsetzen möchten, ist es also wichtig zu wissen, wie Sie ggf. ein funktionierendes WLAN herbeizaubern können. Mit meinem MacBook einfach – wie das genau bei einem Windows-PC funktioniert, weiß ich jedoch ad hoc nicht, und bestimmt nicht unter Zeitdruck kurz vor einer Präsentation. Hat man das im Griff und kann ggf. ein funktionierendes WLAN schnell herstellen, dann ist die App-Präsentation auf großer Bühne easy going – und vor allem für das Publikum wirkungsvoll. Sie bedienen Ihre App, und das Auditorium erlebt auf großer Leinwand alles live und in Echtzeit mit. Reflector machts möglich.

Zusätzlich kann man ein Screen-Recording vom gezeigten iPhone oder iPad machen. Das ist nicht nur für Video-Tutorials zu einer App sinnvoll, sondern vor allem, um das Nutzerverhalten von Apps zu analysieren. Während verschiedene Nutzer die App testen, wird einfach unbemerkt aufgezeichnet und nachher ausgewertet. Eine schöne Nebenfunktion, dieses Screen-Recording.

Gemessen am Preis bin ich sehr zufrieden mit der Reflector-Software. Ich habe sie auf meinem MacBook installiert. Interessant wäre weiterhin freilich eine Software zur Echtzeit-Visualisierung von Android-Geräten. Meine – zugegeben kurze – Internetrecherche ergab leider kein Ergebnis. Ok, es gibt gute Android-Emulatoren, z.B. →Genymotion.

Prädikat: Sehr empfehlenswert.

Weihnachtslieder-App

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Mit dem Smartphone in der Hand Weihnachtslieder singen.

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UPDATE 28. November 2015:

Einiges hat sich in den letzten 2 Jahren getan. Das iPhone hat mit dem Modell 6 und 6s ein größeres Display bekommen und in der 6-plus-Version sogar ein noch größeres. Android-Smartphones gibt es fast nur noch in der 5″-Klasse oder größer. Alle Displaygrößen sind jetzt also richtig gut geeignet, um darauf Inhalte anzuzeigen, so auch für kurze Notenzeilen und Liedtexte. Daher habe ich ein Relaunch der Weihnachtslieder-App veröffentlicht, mit mehr Liedern und besserer Darstellung der Notenzeilen. Lesen Sie hier! 

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Und hier weiter mit dem ursprünglichen Blog-Beitrag von 2013:

Jetzt ganz einfach mit meiner Web-App. Einfach den Link im mobilen Browser öffnen oder den QR-Code fotografieren.

xmas.barnimkante.com

Es gibt bestimmte Dinge, bei denen selbst Nerds und Menschen, denen das Smartphone ihr liebstes Gerät ist, diametral unterschiedlicher Meinung sind. Dazu gehört z.B. der obligatorische Adventskranz und das Singen von Weihnachtsliedern. Die einen mögen es, die anderen nicht. Zu denen, die Weihnachtslieder mögen, gehören natürlich Musiker und Sänger und auch meist Menschen mit Kindern. Und für richtige Familienmenschen gehört das gemeinsame Musizieren oft seit Kinderzeiten sowieso dazu.
Zu denen, die mit alldem wenig anfangen können, gehörte ich vor vielen Jahren als technoider IT-Nerd auch, wurde dann jedoch von meiner ersten länger längeren Freundin wachgeküsst, was Sachen wie gemeinsames Singen angeht.

Heute beobachte ich immer wieder so manche Menschen, denen zum Adventssingen nur vermeintliche Synonyme wie »spießig« und »albern« einfallen. Kommen sie dann als junge Eltern zu Advents-Events der Kita, machen sie notgedrungen bemüht mit, weil der Nachwuchs fröhlich mit den anderen Kindern Weihnachtslieder trällert – freilich ohne eine richtige Beziehung dazu zu bekommen.

Gemeinsames Singen ist jedoch eine sehr schöne Erfahrung, und Adventssingen gehört zur Weihnachtszeit dazu, genau wie Glühwein und Weihnachtsmarkt. Fast jeder kennt zumindest die Titel der bekannten Weihnachtslieder aus Kindertagen.

Damit keiner sagt, er könne nicht mitsingen, weil er ja weder Text noch Melodie kennt, habe ich eine Web-App mit 32 GEMA-freien Weihnachtsliedern zusammengestellt. Ein digitales Liederbuch sozusagen. Damit können Smartphone-Addicted-People mit dem Smartphone in der Hand singen. Ganz klassische Weihnachtslieder, wie in Kindertagen. Eine schöne Vorstellung, gemeinsam draußen am dunklen Winternachmittag bei Glühwein mit dem beleuchteten Smartphone in der Hand Weihnachtslieder zu singen.

Die Web-App

Eine Web-App ist ja nichts anderes, als eine Website, die für Browser von Smartphones und mobilen Geräten optimiert ist. Die zugehörigen Dateien können im Application Cache des mobilen Browsers gespeichert werden (mit einer Manifest-Datei), so dass die App genau wie native Apps komplett offline nutzbar ist, z.B. im Flugmodus, oder wenn gerade kein WLAN oder Mobilfunknetz vorhanden ist. Weiterhin können Web-Apps – und damit auch die Weihnachtslieder-App – auf dem Homescreen eines iPhones abgelegt werden und können dann wie eine ganz normale App benutzt werden.

Die Weihnachtslieder-App besteht aus einer einzigen HTML-Datei. So ist sie zusätzlich offline verfügbar, so lange sie im mobilen Browser geöffnet ist. Man muss sie also nicht einmal auf dem Homebildschirm ablegen – was sich jedoch trotzdem sehr empfiehlt, falls das Browserfenster einmal aus Versehen geschlossen wird.

Link im mobilen Browser aufrufen oder QR-Code fotografieren — warten bis Web-App komplett geladen ist — auf Homebildschirm sichern — und gemeinsam Spaß haben.

Draußen muss nicht in jedes iPhone kompliziert den Link neu eingeben werden, sondern es reicht, wenn die App auf einem Smartphone vorhanden ist. Einfach von Smartphone zu Smartphone den QR-Code fotografieren, und schnell kommt ein kleiner Chor zustande.

Viel Spaß beim Singen.

PS: Für die Nutzung der Web-App kommt dieser Beitrag der @netznotizen etwas spät, da der dritte Advent ja bereits vergangen ist und dieses in der Regel der Sonntag für das Adventssingen ist. Daher erfolgte das Release der Web-App bereits am letzten Freitag via Twitter und Facebook und hat inzwischen ganz gut die Menschen erreicht, deren Smartphone ihr ständiger Begleiter ist. Schön wären jetzt natürlich noch ein paar Fotos vom gemeinsamen Weihnachtslieder singen, jeder mit dem Smartphone in der Hand.

Web-Apps leicht gemacht

Touch App Creator

Web-Apps sind ja bekanntlich nichts anderes als Internetseiten, die speziell für Smartphones optimiert sind. Oft lassen sie sich ohne Browserleiste im Vollbild-Modus öffnen und haben das Look and Feel nativer Apps. Dazu können sie vom Homescreen des iPhone via Icon gestartet werden, hat man sie dort einmal abgelegt.

So eine Pseudo-App lässt sich relativ einfach mit HTML und Javascript erzeugen. In der Anfangszeit der iPhones und Smartphones ein gab es ähnlich wie um native Apps einen ziemlichen Hype um diese Web-Apps. Inzwischen hat man Frameworks wie jquery mobile oder Sencha touch, mit denen man Web-Apps ziemlich schnell generieren kann. In 2013 also keine Herausforderung mehr, business as usual.

Neben der Arbeit mit so Schwergewichten wie Dreamweaver mit integriertem jquery mobile Framework entdecke ich immer wieder das ein oder andere Tool, das zwar nur einen Bruchteil der Funktionen abdeckt, jedoch für kleine und kleinste Projekte die sehr schnelle Lösung ist. Und wenn es dann noch auf dem iPad funktioniert, umso besser. So habe ich vor kurzem den CreativeBookBuilder von Tiger Ng vorgestellt, eine iPad App, mit der sich sehr schnell eBooks im epub-Format erstellen lassen.

Fast genauso cool und hilfreich wie der CreativeBookBuilder ist der TouchAppCreator, ebenfalls von Tiger Ng und auch eine iPad-App. Damit kann man auf sehr einfache Art Web-Apps erstellen. Schnörkellos, im jquery-mobile-Einheitsdesign, dafür aber mit dem Look-and-feel einer Handy-App, inklusive Homescreen-Icon und Vollbildmodus. Ein Beispiel für ein Ergebnis des TouchAppCreators ist unsere Web-App barnimkante.com. Natürlich sind auch noch Untermenüs mit Slider-Effekt bis in tiefste Ebenen möglich.

 

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Klar, umfangreichere Web-Apps erstellt man nicht am iPad mit einer App für 3,59€. Geht es dagegen darum, mal eben ganz schnell eine abgeschlossene Mini-Site bzw. eine smartphone-optimierte Web-App ins Netz zu bringen, dann ist der TouchAppCreator ein gutes Tool dafür. Klick, klick, Seiten anlegen, Content einfügen, Bilder dazu, Vorschau, fertig. Dann noch FTP-Server-Zugangsdaten eingeben und hochladen,… im Netz, weltweit verfügbar. Die längste Zeit für das Auswählen und Zusammenkopieren des Contents gebraucht.

Die Site bzw. Web-App lässt sich natürlich nicht nur per Smartphone aufrufen, sondern auch am Desktop-PC oder Tablet. Das Look and feel ist dort auch akzeptabel, nun mit der Navigation links. Ok, für eine Desktop-Site ist die Anmutung vielleicht etwas ungewohnt und zu wenig individuell. Die Funktionalität ist hier jedoch ebenso gut wie auf dem Smartphone oder Tablet.

Hop oder Top?

Top natürlich. Mit dem TouchAppCreator lassen sich mit dem iPad in der Badewanne oder im Biergarten mal eben schnell kleinere Websites bzw. Web-Apps erstellen. Und meine »Nie war Publishing so einfach«-Standardfloskel ist sicher wieder einmal bestätigt.

Grenzen

Eine iPad-App für 3,59€ hat natürlich ihre Grenzen, so auch der TouchAppCreator. Das Design der erzeugten Sites bzw. Web-Apps sieht definitiv immer gleich aus. Jquery-mobile-like eben, mit den Wahlmöglichkeiten der Standardfarben für Header, Menu und Footer: blau, schwarz, gelb, grau, Hintergrund immer hellgrau, das war's.

Und natürlich ist es genauso, wie beim CreativeBookBuilder: man kommt zwar um jegliches Schreiben von HTML-Code herum, ohne Vorkenntnisse über Webdesign und Website-Erstellung geht's jedoch nicht. Da wird der TouchAppCreator mit seinen Funktionen ziemlich schwer durchschaubar sein. Besitzt man jedoch Vorkenntnisse, kommt schnell zum brauchbaren Ergebnis. Minimale Änderungen am Stylesheet oder den Austausch der Worte »back to parent« durch »zurück zum Hauptmenü« im HTML-Code sind dann auch kein Problem. Damit wird das Ergebnis dann auch richtig rund.

Leider werden die mit dem TouchAppCreator erzeugten Web-Apps im Smartphone nicht im Cache gespeichert, um auch wie native Apps offline zur Verfügung zu stehen. Technisch wäre das ja möglich, und man kann es sich mit etwas Aufwand per Manifest-Datei nachbauen – schließlich ist das Aufrufen von nicht gecachten Web-Apps ja im Ausland mit unnötigen Roaming-Kosten verbunden. Diesem Mangel wird durch die kostenlose TouchAppViewer-App abgeholfen.

 

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Der TouchAppViewer ist eine native Container-App, mit der die Web-Apps, die mit dem TouchAppCreator erstellt wurden, offline gespeichert werden können. Damit kann z.B. die barnimkante.com-Web-App lokal auf dem Smartphone gespeichert werden. Den kostenlosen TouchAppViewer aus dem App-Store oder Google-Store laden, Public-Link barnimkante.com hinzufügen, fertig. Jetzt ist alles offline verfügbar.

Fazit

Empfehlenswert. Für die schnell am iPad erstellte Mini-Site bzw. Web-App, und auf jeden Fall, wenn man ein Faible für Mobile Publishing, Tablets und Smartphones hat. Probieren Sie's aus.

 

eBooks mit dem iPad erstellen

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Bücher aus Papier sind ja nicht mehr ein Synonym für Zukunft, sondern eher anachronistische Medien. Klar, es wird sie noch weiterhin geben, zumindest immer in den Bereichen, wo der haptische Effekt eine besondere Rolle spielt. Bei einem Standard-Taschenbuch, einer Broschüre oder einem Katalog kann man das sicher nicht sagen. Hier sind eBooks im Anmarsch, und zwar gewaltig. eBooks zu erstellen funktioniert relativ einfach mit InDesign, sofern man das InDesign-Dokument denn entsprechend eingerichtet und formatiert hat. Oder auch mit OpenOffice, Pages und Konsorten. Mit einer anschließenden Nachbearbeitung mit Sigil, damit man ein validiertes eBook im epub-Format erhält, das dann problemlos auf die einschlägigen Verkaufsplattformen hochgeladen werden kann. Eigentlich braucht man nur die Adobe Creative Suite und alle Tools fürs Produzieren von eBooks sind vorhanden. Business as usual, daily work.

APP-EMPFEHLUNG: CREATIVE BOOK BUILDER

Nicht missen möchte ich dazu die zahlreichen kleinen Tools und Apps, die mir ab und zu das Leben erleichtern und mit denen ich manchmal schon ganz ansprechende Ergebnisse mit dem iPad in der Badewanne erzielt habe. Eben ohne die Kanone für den Spatz, die Adobe Creative Suite, aufzufahren. Eine solche App ist der Creative Book Builder. Mit dieser App kann man bequem eBooks auf dem iPad erstellen. In der neuesten Version neben den üblichen epubs mit floating layout – die ein Anpassen von Schriftgröße etc. im eBook-Reader ermöglichen – auch sogenannte fixed-layout-eBooks. Für digitale nicht so versierte Nutzer mag die App mit ihrer Oberfläche etwas gewöhnungsbedürftig aussehen. Wer hingegen etwas iPad-erfahren ist und die eBook-typischen Bestandteile wie Bereiche, Kapitel, Übeschriften, Absätze, Listen, Bilder, Videos, etc. kennt, ist schnell drin in der Software und kann sich schrittweise seine Inhalte reinkopieren, Bilder importieren, etc. So entsteht schnell ein brauchbares eBook, manchmal auch Ergebnisse, die eine weit aufwendigere Herstellung vermuten lassen. Das erzeugte eBook kann dann auf dem eigenen iPad mit der iBooks-App geöffnet werden. Man kann es auch als eMail versenden oder es ggf. auf einen Webserver hochladen, um es dann mit anderen eBook-Readern zu nutzen.

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Neben den klassischen eBooks mit floating layout kann man fixed-layout-eBooks erzeugen, die ja gerade etwas hip sind. Diese haben festgelegte Seiten und sind – genau wie PDFs – nur bei einer Displaygröße richtig gut anzuschauen, ohne ständiges Fingerschnips-Vergrößern. Die mit dem Creative Book Builder erstellten fixed-layout-eBooks sind für die Anzeige mit dem iPad optimiert. Schaut man sie dagegen auf dem iPhone an, geht das nur per ständiger Vergrößerung, genau wie beim PDF.

WAS GEHT – UND WAS NICHT GEHT

Ganz sicher kann man mit dieser App schnell und unkompliziert aus Texten, Bildern, ggf. auch Videos ein eBook zusammenschrauben. Hat man die passenden Empfänger dafür, von denen man weiß, dass sie eBook-Reader, Tablet, Smartphone nutzen und die eBooks tatsächlich lesen, dann kann man damit natürlich etwas Eindruck schinden.

Ein schnell im Zug erstelltes fixed-layout-eBook für den iPad-affinen Kunden mag durchaus mehr Eindruck erzeugen als die Präsentationspappen und Powerpoint-Präsentation im Gepäck. Und die amerikanischen Freunde lassen sich vielleicht mit einem Fotobuch im fixed-layout-Format genauso – oder vielleicht mehr – beeindrucken, als wenn man ihnen ein gebundenes Fotobuch schickt.

Für eBooks mit langen Texten und vielen Inhalten kann man den Creative Book Builder auch verwenden, ich würde es jedoch nicht tun. Aber bitte, wer bearbeitet so umfangreiches Material mit dem iPad? Ebenso würde ich die App nicht empfehlen, wenn von vornherein klar ist, dass das damit erzeugte eBook zum Verkauf auf die üblichen Verkaufsplattformen gestellt werden muss. Dazu muss die Datei nämlich validiert werden, damit sichergestellt ist, dass die Daten hundertprozentig im ePub-Standard gespeichert sind. Zumindest in der Vorversion des Creative Book Builder habe ich einmal ein epub erzeugt, das zwar auf allen Readern, auf denen ich es gestestet habe (es waren einige, dabei alle verbreiteten) fehlerfrei angezeigt wurde, vom Validator jedoch noch als fehlerhaft befunden wurde. Ich konnte das zwar schnell am Desktop-Computer mit Sigil korrigieren, denn ich kenne mich mit HTML/CSS ganz gut aus. Für den Normalanwender, der von HTML, Sigil und Co keine Ahnung hat, ist es jedoch ziemlich ungünstig, wenn er nach der einfachen eBook-Erstellung doch noch professionelle Unterstützung braucht. Mag sein, dass die neue Version jetzt 100% valide eBooks erzeugt. Probiert es einfach selbst. den Creative Book Builder bekommt ihr zum Preis eines guten Latte Macchiato im App-Store.

FÜR SCHULKINDER

Entwickelt wurde diese App übrigens, damit Schüler ihre eigenen eBooks erzeugen können. Das klappt sicher auch z.B. in der Oberstufe des Gymnasiums. Aber wie es so ist, Kinderschokolade wird ja auch nicht nur an Kinder verkauft und für diese gemacht. Ein Handbuch zur App gibt es hier und ein Video hier.

Nachtrag:
Wenn es nur um fixed-layout-eBooks geht, probiert auch die sehr einfache App Book Creator aus. Die hat zwar nur minimale Funktionen, jedoch lassen sich damit mit etwas Gestaltungsgeschick ebenfalls ganz schnell ansprechende eBooks erzeugen

Digitales Skizzenbuch mit WordPress

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Bis vor kurzem war ich ja bekennender Nutzer von Skizzenbüchern und Notizbüchern. Ideen schnell aufschreiben, Skizzieren mit Stift und Papier, das ist meins. So entstanden in vielen Notiz- Büchern und Zettelsammlungen über die Jahre ziemlich viele ungeordnete Notizen. Natürlich mit dem Effekt: »Ich weiß, ich habe mir das notiert, aber weiß nicht mehr wo.« Nun, es aufgeschrieben haben, bedeutet nicht, es zu haben.

Von den Notizbüchern weg gebracht haben mich dann endgültig iPhone und iPad. Schnell ein Foto von einer Skizze oder einem Dokument gemacht, hat man alles in der Fotobibliothek zusammen. Freilich nur solange, bis das jeweilige iPhone oder iPad streikt, und sei es wegen zu winterlicher Temperatur. Dann bleibt nur Hoffen auf Regeneration und funktionierendes iCloud-Backup. Zudem wird die Fotobibliothek mit vielen tausend Fotos unhandlich groß.

Ich überlegte also nach einer Lösung, die dem Cloud-Computing etwas näher kommt, und fand mein »Digitales Skizzenbuch« ganz simpel in der Kombination aus WordPress und der iPad- bzw. iPhone-App zum Posten mit WordPress.

Mein digitales Notiz- und Skizzenbuch besteht in einer WordPress-Applikation, die auf dem Webserver installiert ist und via .htaccess und .htpasswd mit einem Passwort geschützt ist. Von außen kann man also nicht darauf zugreifen, ohne ID und Paswort zu kennen. Mit der kostenlosen WordPress-App kann ich jetzt schnell via iPad in dieses Blogsystem schreiben, Bilder hochladen, etc. Dazu habe ich ein einspaltiges Template installiert, das Bilder automatisch auf Seitenbreite skaliert.

Hab‘ ich etwas notiert oder skizziert geht’s so:

  • Skizze ins Licht legen, mit dem iPad abfotografieren, klick.
  • WordPress-App aufrufen, neuer Blog-Eintrag, prägnante Überschrift eingeben, das Foto hochladen, vielleicht noch einen kleinen Text dazu schreiben, Beitrag veröffentlichen. Fertig.
  • Ich kann noch eine Kategorie zuweisen zwecks besserer Strukturierung, Beiträge wieder löschen, mir schnell eigene Kommentare dazu schreiben, oder sie ändern, etc.

Ein schönes digitales Skizzenbuch ist so entstanden. Mein Webhosting-Dienstleister ist sehr zuverlässig bzgl. Backups, so dass von dieser Seite ein Datenverlust unwahrscheinlich ist. Der .htaccess / .htpasswd-Zugangsschutz ist zudem ein sehr sicherer. Ich muss also nicht befürchten, dass er gehackt wird. Absolut geheime Dinge, wie PIN-Codes notiere ich natürlich nicht dort, schon gar nie in Text-Form, denn natürlich kann jeder Praktikant im Rechenzentrum meines Webhosting-Dienstleisters meine Dateien ohne Passworteingabe einsehen, oder die Daten können unterwegs abgegriffen werden. Ok, viel Spaß mit meinen Aufzeichnungen.

Falls mein iPad jetzt unglücklicherweise aus dem 12. Stock des Hotels fallen sollte, um danach – nachdem es von einem Panzer überfahren wurde – einen totalen Datenverlust zu haben, geh‘ ich einfach an den Hotelcomputer und öffne mein digitales Notizbuch. Weltweit.

Nachahmung: gerne, empfehle ich. — Klick, hochgeladen, veröffentlicht, fertig.