Zitronenfalter falten ja bekanntlich keine Zitronen, und das Kuba-Museum hat nichts mit der karibischen Insel zu tun. Es ist in Braunschweig und ist ein Museum voller technisch gerüsteter Kleinmöbel eines ganz speziellen Genres, wie es der schwedische Möbel-Gigant jüngst wiederentdeckt hat. Retrospektiv sicher nicht stilprägend, sondern oft dem Gelsenkirchener Barock zuzurechnen. Dafür jedoch typisch für das westdeutsche Wirtschaftswunder. Die vielen verschiedenen Modelle bilden das in den 50ern erklärte Motto ‚Wohlstand für alle‘ nahezu perfekt ab.
Die 40plus-Generation kennt diese Techno-Möbel oft noch von Eltern und Großeltern. Ich fand sie als Schüler und Student schön, erinnerten Sie doch angenehm an die 50er, das Jahrzehnt vor meiner Geburt. Erst jetzt fällt mir in der enzyklopädischen Aneinanderreihung dieser Stücke im Kuba Museum die ästhetische Eingeschränktheit auf. Raumsparend, eng, visuell und mental begrenzt. Schön, dass wir uns heute mit anderen Dingen umgeben.
Und Sie fragen sich jetzt, um welche Möbel und Technik es sich handelt?
Also, Nierentische sind es nicht, wenngleich diese oft und gern dazu kombiniert wurden. Besuchen Sie einfach die Internetseiten des Kuba-Museums und lassen sie die Exponate auf sich wirken. Nicht erschrecken über die Selfmade-Homepage. Es wird dort nicht an Infos und Bildmaterial gespart. Wie bei vielen Sammlern sind Masse und Vollständigkeit im Kuba-Museum zwei wichtige Kategorien.