ALTE NOTIZEN · Design & Typo

graftypo in super

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An diesem Wochenende war ich in Weimar. Der Buchstaben wegen. Nein nicht der von Goethe und Schiller, sondern ich war beim dritten Walbaum-Wochenende der Pavillon-Presse, einem kleinen Druckkunst-Museum in Weimar. Benannt nach Justus Erich Walbaum, dem Gestalter und Schriftgießer der klassizistischen Antiqua, die seinen Namen trägt. Also nicht nur die Herren G. und Sch. hatten es in Weimar mit Buchstaben.

Das Walbaum-Wochenende bestand aus Vorträgen und Diskussionen zum Thema Schrift in der DDR. Heute haben wir dann noch ein Plakat gedruckt und gesetzt.

graftypo in super?– Na klar, gesetzt in der Schrift Super Grotesk. Immer und immer wieder wurde sie verwendet, bis zur Wende. In der alten BRD gab es sie nicht. Laien halten sie ohnehin für eine Futura. Es ist quasi die DDR-Futura. Darüber und über DDR-Typo demächst noch ein ausführlicher Beitrag hier im Blog.

Freilich können Sie auch in graftypo ist super korrigieren. Die Bedeutung ist dann eine ganz andere, aber doch ebenso zutreffend ;)))

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STER-Supersale

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Typografische Lösungen, die nicht funktionieren. 

Immer wieder gibt es die Gestaltungsvariante, dass ein Buchstabe in einem Logo, einer Wortmarke oder in einem Text durch ein grafisches Symbol ersetzt wird. So etwas funktioniert – fast nie.

Oft hat dieses Symbol, da es sich vom Rest der Schrift unterscheiden soll, einen deutlich anderen Duktus, eine ganz andere Anmutung als die Schrift selbst, in der es einen Buchstaben gut ersetzen soll. Es wirkt wie ein Fremdkörper. Die Lesbarkeit und schnelle Erfassbarkeit des Textes bleiben auf der Strecke. So wie in diesem Beispiel des Oster-Supersale der Galleria Kaufhof.

Die Schlussfolgerung kann nur lauten: Finger weg von diesen Logo-, Wortmarken- und Textgestaltungen, in denen ein Buchstabe durch ein grafisches Symbol ersetzt wird.

Freilich kann man sich die mangelhafte Lesbarkeit und Erfassbarkeit schönreden oder auf namhafte Grafik-Designer und Agenturen verweisen, die es auch tun. Nur, das Ergebnis wird objektiv nicht besser, nur weil viele andere den gleichen Fehler machen. Tun Sie es also nicht.

In diesem Sinne: Frohe ?stern.

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Auf dem Weg zum Zug

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… fotografiert

Das Netz ist inzwischen voll damit. Schriftzüge, Schilder und Beschriftungen – neudeutsch und englisch Lettering – erfreuen sich großer Beliebtheit. Auch ich habe einiges an Typo-Fotos auf meiner Festplatte, die noch auf eine Veröffentlichung warten. Gestern war ich auf der Buchmesse in Leipzig und spät abends sehe ich im Laufschritt auf dem Weg zum Zug – der letze nach Berlin – diese Fassadenbeschriftung, offensichtlch aus älteren Zeiten. Die Löcher für die Neonröhren sind noch vorhanden, die Röhren jedoch längst verschwunden. Nicht außergewöhnlich, aber dennoch fotografierenswert. Auch, wenn das Licht denkbar schlecht war, mit blendender Straßenlaterne auf der einen Seite, ich fotografierte die Beschriftung aus alten Zeiten. Wer weiß, vielleicht ist sie weg, wenn ich das nächste mal wieder in Leipzig bin. Also: Moseline.

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Gestickt

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Heimtypo mag ich nicht wirklich, das schrieb ich Ihnen bereits hier. Ausnahmen gibt es natürlich, zum Beispiel bestickte Handtücher. So habe ich am letzten Wochenende wieder etwas Typo in ein Handtuch gestickt. Die Bicolor-Schrift, die ich verwendet habe, ist zumindest nicht alltäglich. Man kann heute in DTP-Zeiten zwar schnell jede Computerschrift in Pfade umwandeln, die einzelnen Buchstaben zerschneiden und in unterschiedlichen Farben sticken. Könnte ich. Mache ich vielleicht später, dann jedoch mit einer komplett handgezeichneten Schrift.

Viel einfacher und ohne den Aufwand des Zerschneidens vektorisierter Buchstaben ist die zweifarbige Wortmarke @graftypo entstanden. Es handelt sich um die Schrift Zebra. Sie wurde vom Schriftgestalter Karlgeorg Höfer entworfen und später vom Schriftenlabel P22 digitalisiert. Diese Schrift funktioniert so, dass es neben einer allgemeinen, einfarbigen Version zwei Schriftschnitte (bzw. Schriftdateien) Zebra A und Zebra B gibt. Beide enthalten von jedem Buchstaben nur einen Teil. Platziert man über ein in Zebra A gesetztes Wort dasselbe Wort in Zebra B, so ergänzen sich die Buchstabenteile und es ergeben sich Buchstaben, die aus zwei unterschiedlichen Farben bestehen – so wie meine @graftypo-Wortmarke.

Karlgeorg Höfer hat die Schrift Zebra vor mehr als 50 Jahren entworfen und 1965 wurde sie von der Schriftgießerei D. Stempel AG als Bleilettern für den Buchdruck produziert. Die Bicolor-Anmutung wurde erreicht, indem Teile der Buchstaben als feine Linien schraffiert wurden. Gedruckt ergibt sich so ein Wechselspiel aus  dunklen und hellen Buchstabenteilen. Daher der Name der Schrift: Zebra. (Siehe auch die Notiz zu Zebra bei typografe.info)

Die Schrift Zebra kenne ich schon sehr lange. Auch Karlgeorg Höfer ist mir ein Begriff als einer der Altmeister der Schriftgestaltung und Kalligrafie. Zudem sehen Sie alle, werte Leser, täglich und immer eine von ihm entworfene Schrift, auf den Kfz-Kennzeichen der bundesdeutschen Autos. Diese uns damals als fälschungssicher präsentierte hat er nämlich auch entworfen.

Dass ich nun gerade für mein Handtuch auf Zebra kam, hat folgenden Hintergrund:  Vor einer guten Woche traf ich eine Berufskollegin, die im Bereich Kalligrafie, Schrift und Druchgrafik unterwegs ist. Sie hatte mit dem Kalligrafenpinsel eine schnelle Notiz geschrieben. Ich schaute hin, und – Gehirnratter, Synapsenverknüpfung – ich sah …, na klar, ein klein wenig von Zebra. Vielleicht auch nur, weil die Kollegin mir früher einmal erzählt hatte, sie hätte vor vielen Jahren an der Werkkunstschule Offenbach bei Karlgeorg Höfer studiert und er wäre einer ihrer Impulsgeber für die Beschäftigung mit Schrift und Kalligrafie gewesen.

So habe ich nach langer Zeit wieder einmal Berührung mit Zebra gehabt. Gedacht, gestickt, … Vermutlich ist es die einfachste Möglichkeit, eine Bicolor-Schrift zu sticken.

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Klischees

  
 Damals™, als es noch Schriften aus aneinandergereihten Bleibuchstaben gab und Wortmarken, Logos und Grafiken mit geätzen Klischees aufs Papier gebracht wurden. Lange vor dem charakterlosen, durchoptimierten 4c-Offsetdruck auf gestrichenem Papier zum Dumpingpreis und lange vor dem großen Druckereien- und Buchhändler-Zittern.

Design & Typo · Gesellschaft · Schreibgeräte & Kontor

Nerdkram-Unboxing

Wanderer Continental Reiseschreibmaschine mit Kursivschrift

Allerlei Gerätschaft befindet sich in meinem Fundus. Ab und zu finden ein paar Stücke neue Liebhaber und dafür kommt einiges hinzu. Glücklicherweise und zum Wohl von Miz Kitty sind es meidt recht kleine Gegenstände. Stifte, Schreibgeräte und alles, was mit Schrift zu tun hat.

Als jugendlicher Nerd hatte ich ein Faible für alte Radios, Fernseher und vor allem Spulentonbandgeräte. Wie ein Sammler habe ich sie freilich nicht gesammelt, sondern eher ausrangierte Geräte zusammengetragen. Dieses Interesse ließ spontan mit Anfang 20 durch ein Schlüsselerlebnis nach: Ich lernte einen Kommilitonen kennen, der das gleiche tat, nur professioneller. Er sammelte ausschließlich alte Radios und investierte ziemlich viel Geld ubd Zeit in dieses Hobby. Ab und zu fachsimpelten wir und eines Tages zeigte er mir seine Sammlung bei Mutti im Keller. Ein kleines Museum in mehreren Keller-Zimmern, den Röhrenradios sind ziemlich groß. Dieser Kommilitone wohnte freilich auch noch bei Mutti, zwei Etagen höher als seine Radios. Nein, so wollte ich nicht enden. Ich verschenkte meine zusammen getragenen Geräte.

Wenig später bekam Typo und Schrift in meinem Leben eine größere Bedeutung. Schreibgeräte sammelten sich an, andere habe ich tatsächlich gesammelt. Gut, dass sie klein sind und nicht groß wie Röhrenradios. 

Schreibmaschinen traten beruflich in mein Leben, gesammelt habe ich sie nicht. Der Größe wegen, sie kommen gleich hinter Röhrenradios … Dafür hatte ich drei IBM-Composer und setze (heute würde ich sagen: „geschrieben, nicht gesetzt“) damit noch gut, schnell und fehlerfrei, als Sie längst mit Ihrem Commodore 64 auf Nadeldrucker ausdruckten und ich längst auf meiner anderen Baustelle die ersten Postskripf-Drucker programmierte. 

Die IBM-Composer sind weg. Schade, sie waren mein Eintritt in die Druck- und Medienbranche, heute hätte ich sie vermutlich behalten. Damals waren sie einfach nur schwer, und zum Teil kaputt. 

Schreibmaschinen flogen mir in den letzen Jahrzehnten immer mal wieder zu. Sie haben schnell andere Liebhaber gefunden. Drei gibt es jedoch noch im Fundus. Der Schrift wegen, denn alle drei haben Schriften, die eben nicht Courier oder die übliche Schrift der mechanischen Schreibmaschine sind. Unbedeutende, aber eher seltene Exemplare.

Pardon, jetzt sind es vier. Vor ein paar Tagen sprang mich eine gut erhaltene Wanderer Continental Reiseschreibmaschine im weltgrößten Internet-Auktionshaus an. Kein besonderes Modell und auf Flohmärkten immer wieder anzutreffen. Aber: mit Kursivschrift. Das ist schon besonders, denn Schreibmaschinen mit Kursivschrift gab es nicht oft. Gekauft. Zum Preis eines Super-Budget-Tablets.

Nerdkram Unboxing
Allerlei Gerätschaft befindet sich in meinem Fundus. Ab und zu finden ein paar Stücke neue Liebhaber und dafür kommt einiges hinzu. Nun, glücklicherweise und zum Wohl von Miz Kitty sind es alles in allem recht kleine Gegenstände. Stifte, Schreibgeräte und alles, was mit Schrift zu tun hat gibt es in meinem Fundus.
Als jugendlicher Nerd hatte ich ein Faible für alte Radios, Fernseher und vor allem Spulentonbandgeräte. Wie ein Sammler habe ich sie freilich nicht gesammelt, sondern eher ausrangierte Geräte zusammengetragen. Nun, das Interesse an diesen Geräten ließ spontan mit Anfang 20 nach. Durch ein Schlüsselerlebnis: Ich lernte einen Kommilitonen kennen, der das gleiche tat, nur professioneller. Er sammelte ausschließlich alte Radios und investierte ziemlich viel Geld in dieses Hobby. Ab und zu fachsimpelten wir und eines Tages hat er mir seine Sammlung gezeigt, bei Mutti im Keller. Ein kleines Museum in mehreren Zimmern, Röhrenradios sind ja ziemlich groß. Dieser Kommilitone wohnte freilich auch noch bei Mutti, zwei Etagen höher als seine Radios. Nein, so wollte ich nicht enden. Ich verschenkte meine zusammen getragenen Geräte.
Wenig später kam Typo und Schrift in meinem Leben einer Bedeutung zu. Schreibgeräte sammelten sich an, andere habe ich tatsächlich gesammelt. Gut, dass sie klein sind und nicht groß wie Röhrenradios. 
Schreibmaschinen traten beruflich in mein Leben, gesammelt habe ich sie nicht. Der Größe wegen, sie kommen gleich hinter Röhrenradios, Sie wissen schon …
Dafür hatte ich drei IBM-Composer und setze damit noch gut, schnell, fehlerfrei, als Sie längst mit Commodore 64 auf Nadeldrucker ausdruckten und ich längst auf anderer Baustelle die ersten Postskripf-Drucker programmierte. Die IBM-Composer sind weg. Schade, heute hätte ich sie vermutlich behalten. Damals waren sie einfach nur schwer, und zum Teil kaputt.
Schreibmaschinen flogen mir immer mal wieder zu. Sie haben schnell andere Liebhaber gefunden. Drei gibt es noch im Fundus. Der Schrift wegen, denn alle drei haben Schriften, die eben nicht Courier oder die übliche Schrift der mechanischen Schreibmaschine sind. Unbedeutende, aber eher seltene Exemplare.
Pardon, jetzt sind es vier. Vor ein paar Tagen sprang mich eine gut erhaltene Wanderer Continental Reiseschreibmaschine im weltgrößten Internet-Auktionshaus an. Kein besonderes Modell und auf Flohmärkten immer wieder anzutreffen. Aber: mit Kursivschrift. Das ist besonders. Schreibmaschinen mit Kursivschrift gab es nicht oft. Gekauft. Zum Preis eines Super-Budget-Tablets.
Heute klingelte der Nachbar. Er hätte ein Paket. Es war die Schreibmaschine.
Freudiges Nerd-Unboxing an Sonntagmittag.
Nur, schreiben konnte man damit nicht. Irgendetwas hatte sich verklemmt. Eigentlich wollte ich einen Sonntagsspaziergang im Schnee machen, statt dessen wurde der Sonntagnachmittag jetzt mit einer vierstündigen Schreibmaschinenreparatur verbracht. An Ende war alles gut. Vielleicht blogge ich demnächst damit. So richtig wie früher. Mit der Maschine schreiben, abfotografieren und veröffentlichen. Liebhaber und dafür kommt einiges hinzu. Nun, glücklicherweise und zum Wohl von Miz Kitty sind es alles in allem recht kleine Gegenstände. Stifte, Schreibgeräte und alles, was mit Schrift zu tun hat gibt es in meinem Fundus.
Als jugendlicher Nerd hatte ich ein Faible für alte Radios, Fernseher und vor allem Spulentonbandgeräte. Wie ein Sammler habe ich sie freilich nicht gesammelt, sondern eher ausrangierte Geräte zusammengetragen. Nun, das Interesse an diesen Geräten ließ spontan mit Anfang 20 nach. Durch ein Schlüsselerlebnis: Ich lernte einen Kommilitonen kennen, der das gleiche tat, nur professioneller. Er sammelte ausschließlich alte Radios und investierte ziemlich viel Geld in dieses Hobby. Ab und zu fachsimpelten wir und eines Tages hat er mir seine Sammlung gezeigt, bei Mutti im Keller. Ein kleines Museum in mehreren Zimmern, Röhrenradios sind ja ziemlich groß. Dieser Kommilitone wohnte freilich auch noch bei Mutti, zwei Etagen höher als seine Radios. Nein, so wollte ich nicht enden. Ich verschenkte meine zusammen getragenen Geräte.
Wenig später kam Typo und Schrift in meinem Leben einer Bedeutung zu. Schreibgeräte sammelten sich an, andere habe ich tatsächlich gesammelt. Gut, dass sie klein sind und nicht groß wie Röhrenradios. 
Schreibmaschinen traten beruflich in mein Leben, gesammelt habe ich sie nicht. Der Größe wegen, sie kommen gleich hinter Röhrenradios, Sie wissen schon …
Dafür hatte ich drei IBM-Composer und setze damit noch gut, schnell, fehlerfrei, als Sie längst mit Commodore 64 auf Nadeldrucker ausdruckten und ich längst auf anderer Baustelle die ersten Postskripf-Drucker programmierte. Die IBM-Composer sind weg. Schade, heute hätte ich sie vermutlich behalten. Damals waren sie einfach nur schwer, und zum Teil kaputt.
Schreibmaschinen flogen mir immer mal wieder zu. Sie haben schnell andere Liebhaber gefunden. Drei gibt es noch im Fundus. Der Schrift wegen, denn alle drei haben Schriften, die eben nicht Courier oder die übliche Schrift der mechanischen Schreibmaschine sind. Unbedeutende, aber eher seltene Exemplare.
Pardon, jetzt sind es vier. Vor ein paar Tagen sprang mich eine gut erhaltene Wanderer Continental Reiseschreibmaschine im weltgrößten Internet-Auktionshaus an. Kein besonderes Modell und auf Flohmärkten immer wieder anzutreffen. Aber: mit Kursivschrift. Das ist besonders. Schreibmaschinen mit Kursivschrift gab es nicht oft. Gekauft. Zum Preis eines Super-Budget-Tablets.
Heute klingelte der Nachbar. Er hätte ein Paket. Es war die Schreibmaschine.
Freudiges Nerd-Unboxing an Sonntagmittag.
Nur, schreiben konnte man damit nicht. Irgendetwas hatte sich verklemmt. Eigentlich wollte ich einen Sonntagsspaziergang im Schnee machen, statt dessen wurde der Sonntagnachmittag jetzt mit einer vierstündigen Schreibmaschinenreparatur verbracht. An Ende war alles gut. Vielleicht blogge ich demnächst damit. So richtig wie früher. Mit der Maschine schreiben, abfotografieren und veröffentlichen.Fundus. Ab und zu finden ein paar Stücke neue Liebhaber und dafür kommt einiges hinzu. Nun, glücklicherweise und zum Wohl von Miz Kitty sind es alles in allem recht kleine Gegenstände. Stifte, Schreibgeräte und alles, was mit Schrift zu tun hat gibt es in meinem Fundus.
Als jugendlicher Nerd hatte ich ein Faible für alte Radios, Fernseher und vor allem Spulentonbandgeräte. Wie ein Sammler habe ich sie freilich nicht gesammelt, sondern eher ausrangierte Geräte zusammengetragen. Nun, das Interesse an diesen Geräten ließ spontan mit Anfang 20 nach. Durch ein Schlüsselerlebnis: Ich lernte einen Kommilitonen kennen, der das gleiche tat, nur professioneller. Er sammelte ausschließlich alte Radios und investierte ziemlich viel Geld in dieses Hobby. Ab und zu fachsimpelten wir und eines Tages hat er mir seine Sammlung gezeigt, bei Mutti im Keller. Ein kleines Museum in mehreren Zimmern, Röhrenradios sind ja ziemlich groß. Dieser Kommilitone wohnte freilich auch noch bei Mutti, zwei Etagen höher als seine Radios. Nein, so wollte ich nicht enden. Ich verschenkte meine zusammen getragenen Geräte.
Wenig später kam Typo und Schrift in meinem Leben einer Bedeutung zu. Schreibgeräte sammelten sich an, andere habe ich tatsächlich gesammelt. Gut, dass sie klein sind und nicht groß wie Röhrenradios. 
Schreibmaschinen traten beruflich in mein Leben, gesammelt habe ich sie nicht. Der Größe wegen, sie kommen gleich hinter Röhrenradios, Sie wissen schon …
Dafür hatte ich drei IBM-Composer und setze damit noch gut, schnell, fehlerfrei, als Sie längst mit Commodore 64 auf Nadeldrucker ausdruckten und ich längst auf anderer Baustelle die ersten Postskripf-Drucker programmierte. Die IBM-Composer sind weg. Schade, heute hätte ich sie vermutlich behalten. Damals waren sie einfach nur schwer, und zum Teil kaputt.
Schreibmaschinen flogen mir immer mal wieder zu. Sie haben schnell andere Liebhaber gefunden. Drei gibt es noch im Fundus. Der Schrift wegen, denn alle drei haben Schriften, die eben nicht Courier oder die übliche Schrift der mechanischen Schreibmaschine sind. Unbedeutende, aber eher seltene Exemplare.
Pardon, jetzt sind es vier. Vor ein paar Tagen sprang mich eine gut erhaltene Wanderer Continental Reiseschreibmaschine im weltgrößten Internet-Auktionshaus an. Kein besonderes Modell und auf Flohmärkten immer wieder anzutreffen. Aber: mit Kursivschrift. Das ist besonders. Schreibmaschinen mit Kursivschrift gab es nicht oft. Gekauft. Zum Preis eines Super-Budget-Tablets.
Heute klingelte der Nachbar. Er hätte ein Paket. Es war die Schreibmaschine.
Freudiges Nerd-Unboxing an Sonntagmittag.
Nur, schreiben konnte man damit nicht. Irgendetwas hatte sich verklemmt. Eigentlich wollte ich einen Sonntagsspaziergang im Schnee machen, statt dessen wurde der Sonntagnachmittag jetzt mit einer vierstündigen Schreibmaschinenreparatur verbracht. An Ende war alles gut. Vielleicht blogge ich demnächst damit. So richtig wie früher. Mit der Maschine schreiben, abfotografieren und veröffentlichen.

  

Heute klingelte der Nachbar. Er hätte ein Paket. Es war die Schreibmaschine.

Freudiges Nerd-Unboxing an Sonntagmittag.

Nur, schreiben konnte man mit dem jahrzehnte alten Gerät nicht. Irgendetwas hatte sich verklemmt. 

Eigentlich wollte ich einen Sonntagsspaziergang im Schnee machen. So wurde der Sonntagnachmittag jetzt mit einer vierstündigen Schreibmaschinenreparatur verbracht. An Ende war alles gut. 

Vielleicht blogge ich demnächst damit. So richtig wie früher. Mit der Maschine schreiben, abfotografieren und veröffentlichen. 

Und, ganz bestimmt ist sie langlebiger – mit Modewort ausgedrückt „nachhaltiger“ – als jedes  iPad. 

Immer wieder gerne ziehe ich durch die zahlreichen Läden in Berlin-Mitte. Hier bekommt man so einige Dinge, die es sonst manchmal nur schwer – oder gar nicht – in Deutschland zu kaufen gibt. Freilich, im Internet gibt es heute alles, vorausgesetzt, man weiß eben a), dass es eben dieses etwas gibt und b), wo man es suchen muss. Für die Chance, zu wissen, dass es ein Produkt gibt und es auch schon einmal gesehen zu haben, ist Berlin-Mitte ein guter Ort. So laufen Miz Kitty und ich immer mal wieder durch die Läden, vom Schnupsi-und-Schnulli-Geschenkeladen, Pop-Up-Stores – Eintagsfliegen, die manchmal Ungewöhnliches und Einzigartiges anbieten – bis hin zu Designer-Läden im Hochpreis-Segment und holen uns viele Inspirationen und Ideen auf diesen Spaziergängen.

Ich habe schon seit langem ein Faible für Etuis und Taschen aller Art. Die Angebote rockten jedoch oft nicht so richtig rockten oder erscheinen mir qualitativ oder preislich nicht wirklich angemessen. Dafür habe ich Ideen galore, mehr als man umsetzen kann. Miz Kitty hat sich in den letzten Jahren sehr an der Nähmaschine perfektioniert, so dass wir in dieser Hinsicht ein gutes Team sind. So entstanden ein Stiftetui für edle Schreibgeräte und ein kleines Necessaire, ein Utility Bag (für die Damen, die ganz gerne ohne Handtasche aus dem Haus gehen; damit sind Schlüssel, Smartphone, Lippenstift und andere Kleinigkeiten in Manteltasche kompakt verpackt).

Zwei schöne Produkte sind also entstanden, aus edlem Baumwollstoff mit japanischem Seigaiha-Muster. Viel zu schade, es bei Einzelstücken oder zwei, drei Exemplaren zu belassen. Wir möchten die Freude daran gerne mit Euch teilen und Miz Kitty bietet beides bei DaWanda und bei Etsy zum Kauf an. Schöne Klare Dinge heißt der Shop.

Und ja, heute ist Sonntag, der vierte Advent und in drei Tagen ist Heiligabend. Wer noch ein schönes Weihnachtsgeschenk braucht … Die Berliner können bis Dienstag mittag bei Miz Kitty bestellen (via Etsy oder DaWanda) und die Schönen Klaren Dinge am Mittwoch Abend abholen. Natürlich könnt Ihr Miz Kitty auch über die üblichen Social-Media-Kanäle kontaktieren (Email, Facebook, Twitter-DM, …). Dann müsst Ihr euch nicht bei DaWanda oder Etsy registrieren.

In diesem Sinne: Frohes Fest, mit Schönen Klaren Dingen.

Design & Typo · Schreibgeräte & Kontor

Stiftetui

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Seit vielen Jahren faszinieren mich hochwertige Schreibgeräte und je nach Geschmack und gefülltem Geldbeutel kaufe ich ab und zu ein wertiges Stück – und schreibe auch im Alltag damit. Diese Stifte brauchen freilich ein feines Etui. Mehrere Varianten habe ich über die Jahre verwendet, meist alle selbst entworfen. So stand jetzt bei Miz Kitty und mir die Idee im Raum, sich noch einmal eine bewährte Form vorzunehmen und etwas zu optimieren. Da es dieses Mal nicht aus Leder – das kann ich ganz gut mit Nadel, Ahle und Faden mit der Hand nähen – sondern aus hochwertigem Stoff sein sollte, haben wir es zusammen hergestellt.

Ein schönes Stiftetui aus edlem, schwarzen Japanstoff mit Seigaiha-Muster ist entstanden, in dema sich meine Stifte und dazu noch etwas Kleinkram wohl fühlen. Nun, die Freude daran möchten wir Ihnen gerne weitergeben. So Sie es haben möchten oder einen lieben Menschen damit beschenken möchten, in Miz Kittys Blog gibt es den Link zum dawanda-shop Schöne Klare Dinge. Dort kann man es kaufen.

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Das Wickelband gibt es in verschiedenen Farben.