Berlin, dein Gesicht hat Sommersprossen

Diese Stadt, in der ich seit 15 Jahren lebe, und die sich erst in den letzten 20 Jahren von der Frontstadt des kalten Krieges zur Metropole entwickelt hat. Diese Stadt, die für mich als westdeutsches Provinzkind so weit entfernt lag, und in der zu wohnen ich mir früher nie vorstellen konnte. Heute mag ich sie sehr. Ich glaube, es gibt nicht viel Orte, an denen ich ähnlich glücklich wäre. Es ist ein ganz bestimmtes Lebensgefühl, das ich in Berlin genießen kann, und das ich niemals so in Bielefeld oder Braunschweig empfinden könnte.

BERLINER ZEITREISEN

Manchmal mache ich Zeiteisen in frühere Epochen. Wie war es früher, das Lebensgefühl in Berlin? Z.B. im Jahr 1874, als das Haus, in dem ich wohne, gebaut wurde, drei Jahre nach dem deutsch-französischen Krieg? Wie war es in der Zeit vor dem ersten Weltkrieg, als diese Hauptstadt aus allen Nähten platzte? Wie in den Zwanzigern? Und in den anschließenden 1000 Jahren, die 12 schlimmste waren? Wie war dieses Lebensgefühl im mauerumschlossenen Westteil, mit Berlin-Förderung galore? In den 60ern, vor und nach der Studentenrevolte? In den 70ern und 80ern, alternativ, punkig, kriegsdienstverweigernd, dazu bauskandalgespickt? Die Zeit danach, nach der Vereinigung, habe ich ganz gut noch selbst mitbekommen.

Gerade ziehen Rieke Busch, Franz Bieberkopf und der olle, fast 70jährige Kürass mit seiner Gepäckkarre an mir vorbei. Dazu noch die Brüder Sass. Und natürlich Kommissar Kappe.

Heute möchte ich eine Zeitreise in die frühen 60er machen. Ich möchte Sie in das West-Berlin der frühen 60er mitnehmen mit einem Lied von Hildegard Knef aus dem Jahr 1966

BERLIN DEIN GESICHT HAT SOMMERSPROSSEN

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