Gelocht und abgeheftet

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Manche Dinge sind ja so einfach, dass man sich fragt, warum es sie (noch) nicht gibt. In meinem Büro und an den wechselnden Arbeitsplätzen, an denen ich mich im Moment aufhalte, gibt es einen reichhaltigen Bestand an Aktenordnern. Sie wissen schon, diese Ordner mit dem runden Griffloch im Rücken, die oft auch nach ihrem Erfinder Leitz-Ordner oder in der Schweiz Bundesordner genannt werden. Allerlei Papiere sind dort gesammelt. Listen, Planungsunterlagen, Rechnungen und andere Dokumente, die oft recht kurzlebig sind und vor dem Wegsortieren nur einige Male in Augenschein genommen werden, bevor sie dann abgeheftet für unbestimmte Zeit in diesen Aktenordnern oder Ringbüchern verschwinden.

Vor dem Abheften steht jedoch der Vorgang des Lochens. Dafür gibt es schon auf dem Schreibtisch des Erstklässlers einen Papierlocher. Ein simples Gerät, dass an jedem Arbeitsplatz herumschwirrt. Immer wieder ergibt es sich jedoch, wenn ich unterwegs oder mit Aktenordnern im Besprechungsraum und nicht im Büro bin, dass dort gerade kein Locher zur Hand ist.

Für diese Zwecke gibt es zwar praktische Locher aus Kunststoff, mit denen man zumindest ein Blatt lochen kann und die man – flach wie sie sind – auch gleich mit in den Ordner einheften kann. Dieses für jeden einzelnen Ordner zu tun, wäre jedoch etwas viel Aufwand.

Die Lösung ist so einfach und simpel.

Seit einiger Zeit loche ich bei allen neuen Aktenordnern einfach den Deckel seitlich. So, dass bei aufgeklapptem Ordner einfach ein Blatt auf die Innenseite des Deckels gelegt werden kann, die linke untere Blattecke auf die linke untere Ecke des Ordnerdeckels. Beides wird festgehalten und der Ordnerdeckel kurz angehoben. Die Löcher im Ordnerdeckel kann man durch das Blatt etwas sehen. Genau dort wird jetz mit dem spitzen Kugelschreiber das Blatt zweimal durchstochen. Und schon hat man zwei zwar etwas »rough« anmutende, jedoch wohlgeformte Löcher im passenden Abstand – ganz ohne Locher.

Blatt auf die linke untere Ecke des Deckels, festhalten, anheben, schauen, wo die Löcher durchscheinen. Stich, Stich, fertig. Gelocht. Bereit zum Abheften. Kein fliegendes Blatt mehr. So einfach, dass ich überlege, warum die Hersteller der Aktenordner nicht serienmäßig dort zwei Löcher einstanzen, für das schnelle Behelfslochen.

Nachmachen empfohlen

Lochen Sie einfach mit einem kräftigen Locher, wie man ihn in guten Büros findet, den Ordnerdeckel wie abgebildet. Bitte nicht direkt in der Mitte des Ordnerdeckels lochen, sondern einfach die Anlegeschiene des Lochers auf DIN A4 einstellen und lochen. Die löcher sind dann im Ordnerdeckel etwas aus der Mitte versetzt, wenn man jedoch ein Blatt auf die linke untere Ecke legt und zweimal durchsticht, sind die Löcher im Blatt mittig.