Diverse Computer-Fonts tragen dazu bei, dass uns die typische Anmutung der Rundschrift nicht fremd wird. Im wesentlichen ist es die Schrift Linoscipt, die vom Schriftenhersteller Linotype vertrieben ist. Als Designer ist immerhin kein geringerer als Morris Fuller Benton verzeichnet, der mehr als 200 Schriften entworfen hat, darunter so bekannte wie Franklin Gothic oder New Century Schoolbook. Der Entwurf, der der Linoscript zugrunde liegt, war für ihn sicher periphere Nebensache.
Ein Klon der Linoscript war unter dem Namen Linus bereits bei frühen Corel-Draw-Versionen dabei (die es zeitweilig mindestens in der Vorversion zu jedem gekauften Scanner gratis dazu gab). Das mag der Grund sein, weswegen die Schrift immer mal wieder verwendet wird, oft nicht wirklich passend. Man kann sie verwenden, wenn man historisierende oder pseudo-historische Anmutung erreichen möchte. Ich meide sie meist, zum zeitlosen Klassiker taugt sie nicht, und sonst ist sie doch etwas visuell verbraucht.
Mein Hauswein trägt sie auf seinem Etikett, die Bretonische Gastronomie nebenan trägt sie auf dem Schild. Ok, kann man machen, muss man aber nicht.
Sollten sie Bedarf haben, am pseudo-historischen Design à la Rundschrift, hier gibt’s die Computerfonts dazu:
- Font Linoschript (das Original, zum Kaufen)
- Links zum Gratis-Klon Linus (Googlen Sie nach ‚Linus‘ und ‚Font‘)
- http://www.dafont.com/gessele.font (Eine Alternative, die mit wenig Rundschrift-Assoziation daher kommt, dafür mit mehr Frankreich Assoziation, außerdem lesbares A)
Wenn Sie dann noch das passende Etikett drumrum zu gestalten müssen, ist der von mir realisierte Bicolor-Borderfont sicher eine gute Wahl. Vorlage für den zweifarbigen Bordüren-Font war übrigens eine gründerzeitliche Hochzeits-Einladungskarte, mit einer Rundschrift.