Schlesischer Ruinenporn: Palast-Hopping 2014

2BCD0304-8278-4272-B572-E147BC37E11FEigentlich ist unser Palast-Hopping 2014 nach dem Aufenthalt in Antonin schon vorbei. Das hatten wir bewusst so geplant, denn nach sechs Tagen im historischen und manchmal nur pseudohistorischen Ambiente ist uns dieses oft etwas über. Wir wissen ja nicht im Detail, was uns genau im nächsten Palast erwartet. Fazit ist im Moment, dass wir im ersten Palast (Pałacyk Kosińskich, der mit dem Oldtimer vor der Tür) gut und gerne hätten länger verweilen könnten. Für den Palac Śródka mit dem Hipster-Harry-Potter und für das Jagdschloss Antonin hätten jeweils ein Tag gereicht. Die nächste Station ist jetzt Breslau, wo wir einen guten Tag in der Stadt verbringen und im gut eingerichteten Sleep-Walker-Appartment übernachten, das an nichts fehlen lässt, außer vielleicht einer Badewanne. Dann geht es noch einmal 80 Kilometer weiter ins Böhmische, ins Eulengebirge.

Ruinen galore

Eines sehen wir auf unseren Fahrten in Schlesien immer wieder: Ruinen. Nicht nur vergammelte Häuser, Scheunen und Wirtschaften, sondern Ruinen von Schlössern, Herrenhäusern und auch evangelischer Kirchen. Ich mag diese lost places, regt sich dort doch meine Phantasie, wie es dort früher einmal ausgesehen haben mag. Eines wird zumindest klar: Die Russen haben 1945 ganze Arbeit geleistet. Sehr viele Schlösser sind ausgebrannt und verfallen. Als Ruine stehen sie jahrzehntelang, und keiner denkt sich etwas dabei. Einen Wikipedia-Eintrag mit der Liste zerstörter Schlösser in Europa gibt es. Viele Einträge gibt es dort zu Schlössern in Schlesien.

Wir stoppen an einigen Ruinen, steigen aus, fotografieren – und recherchieren nachher, wie diese Ruinen früher ausgesehen haben. Noch vor 15 Jahren hätte ich es nicht gewagt, so offen zu fotografieren, wird man oft schon von weitem beäugt. Aber heute, Polen ist in der EU, die Westgrenze anerkannt. Eigentumsansprüche gibt es nicht mehr. Warum sollte ich nicht fotografieren, wie Schlösser aussehen, die Russen ohne Not zerstört haben (das waren keine Festungen mit Kanonen oder Scharfschützen, die man beschießen musste) oder Polen vergammeln ließen? Das gibt es heute gratis, dass ich dort um die Ruine schleiche und fotografiere.

Was Miz Kitty über die Ruine und das Schloss von Wenig-Monau schreibt, lesen Sie hier, was sie zur Kirchenruine Schreibersdorf herausgefunden hat, dort.

Fotos

Einige Fotostrecken von diesen Ruinen habe ich gemacht. Freilich, nicht der guten Fotografie wegen, sondern zur persönlichen Erinnerung, und um Ihnen einen Eindruck zu verschaffen.


1. Die evangelische Kirche in Pisarzowice. Früher Schreibersdorf, Kreis Groß Wartenberg. Die Kirchenruine liegt in dem Gebiet, das 1920 durch den Versailler Vertrag an das neu gegründete Polen fiel. In unmittelbarer Nähe verlief die deutsch-polnische Grenze. Die Gemeinde verblieb in Deutschland, die erst 1909 erbaute Kirche lag jetzt in Polen. Als evangelische Kirche verfiel sie im katholischen Polen und wurde zur Ruine. Mehr über die Kirchenruine hier)und hier

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Nummer 2 bis 5 befinden sich alle im ehemaligen Kreis Schweidnitz, Niederschlesien.

2. Das Schloss Wenig-Mohnau, später Berghof-Mohnau, polnisch Maniow Maly. Weiteres auch hier

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3. Das Schloss Groß-Mohnau, polnisch Maniow Wielki. Näheres auch hier.

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4. Das Schloss Borganie, später Bergen genannt, polnisch Borzygniew. Weiteres auch hier.

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5. Schloss Penkendorf, polnisch Pankow.

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