eBooks mit dem iPad erstellen

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Bücher aus Papier sind ja nicht mehr ein Synonym für Zukunft, sondern eher anachronistische Medien. Klar, es wird sie noch weiterhin geben, zumindest immer in den Bereichen, wo der haptische Effekt eine besondere Rolle spielt. Bei einem Standard-Taschenbuch, einer Broschüre oder einem Katalog kann man das sicher nicht sagen. Hier sind eBooks im Anmarsch, und zwar gewaltig. eBooks zu erstellen funktioniert relativ einfach mit InDesign, sofern man das InDesign-Dokument denn entsprechend eingerichtet und formatiert hat. Oder auch mit OpenOffice, Pages und Konsorten. Mit einer anschließenden Nachbearbeitung mit Sigil, damit man ein validiertes eBook im epub-Format erhält, das dann problemlos auf die einschlägigen Verkaufsplattformen hochgeladen werden kann. Eigentlich braucht man nur die Adobe Creative Suite und alle Tools fürs Produzieren von eBooks sind vorhanden. Business as usual, daily work.

APP-EMPFEHLUNG: CREATIVE BOOK BUILDER

Nicht missen möchte ich dazu die zahlreichen kleinen Tools und Apps, die mir ab und zu das Leben erleichtern und mit denen ich manchmal schon ganz ansprechende Ergebnisse mit dem iPad in der Badewanne erzielt habe. Eben ohne die Kanone für den Spatz, die Adobe Creative Suite, aufzufahren. Eine solche App ist der Creative Book Builder. Mit dieser App kann man bequem eBooks auf dem iPad erstellen. In der neuesten Version neben den üblichen epubs mit floating layout – die ein Anpassen von Schriftgröße etc. im eBook-Reader ermöglichen – auch sogenannte fixed-layout-eBooks. Für digitale nicht so versierte Nutzer mag die App mit ihrer Oberfläche etwas gewöhnungsbedürftig aussehen. Wer hingegen etwas iPad-erfahren ist und die eBook-typischen Bestandteile wie Bereiche, Kapitel, Übeschriften, Absätze, Listen, Bilder, Videos, etc. kennt, ist schnell drin in der Software und kann sich schrittweise seine Inhalte reinkopieren, Bilder importieren, etc. So entsteht schnell ein brauchbares eBook, manchmal auch Ergebnisse, die eine weit aufwendigere Herstellung vermuten lassen. Das erzeugte eBook kann dann auf dem eigenen iPad mit der iBooks-App geöffnet werden. Man kann es auch als eMail versenden oder es ggf. auf einen Webserver hochladen, um es dann mit anderen eBook-Readern zu nutzen.

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Neben den klassischen eBooks mit floating layout kann man fixed-layout-eBooks erzeugen, die ja gerade etwas hip sind. Diese haben festgelegte Seiten und sind – genau wie PDFs – nur bei einer Displaygröße richtig gut anzuschauen, ohne ständiges Fingerschnips-Vergrößern. Die mit dem Creative Book Builder erstellten fixed-layout-eBooks sind für die Anzeige mit dem iPad optimiert. Schaut man sie dagegen auf dem iPhone an, geht das nur per ständiger Vergrößerung, genau wie beim PDF.

WAS GEHT – UND WAS NICHT GEHT

Ganz sicher kann man mit dieser App schnell und unkompliziert aus Texten, Bildern, ggf. auch Videos ein eBook zusammenschrauben. Hat man die passenden Empfänger dafür, von denen man weiß, dass sie eBook-Reader, Tablet, Smartphone nutzen und die eBooks tatsächlich lesen, dann kann man damit natürlich etwas Eindruck schinden.

Ein schnell im Zug erstelltes fixed-layout-eBook für den iPad-affinen Kunden mag durchaus mehr Eindruck erzeugen als die Präsentationspappen und Powerpoint-Präsentation im Gepäck. Und die amerikanischen Freunde lassen sich vielleicht mit einem Fotobuch im fixed-layout-Format genauso – oder vielleicht mehr – beeindrucken, als wenn man ihnen ein gebundenes Fotobuch schickt.

Für eBooks mit langen Texten und vielen Inhalten kann man den Creative Book Builder auch verwenden, ich würde es jedoch nicht tun. Aber bitte, wer bearbeitet so umfangreiches Material mit dem iPad? Ebenso würde ich die App nicht empfehlen, wenn von vornherein klar ist, dass das damit erzeugte eBook zum Verkauf auf die üblichen Verkaufsplattformen gestellt werden muss. Dazu muss die Datei nämlich validiert werden, damit sichergestellt ist, dass die Daten hundertprozentig im ePub-Standard gespeichert sind. Zumindest in der Vorversion des Creative Book Builder habe ich einmal ein epub erzeugt, das zwar auf allen Readern, auf denen ich es gestestet habe (es waren einige, dabei alle verbreiteten) fehlerfrei angezeigt wurde, vom Validator jedoch noch als fehlerhaft befunden wurde. Ich konnte das zwar schnell am Desktop-Computer mit Sigil korrigieren, denn ich kenne mich mit HTML/CSS ganz gut aus. Für den Normalanwender, der von HTML, Sigil und Co keine Ahnung hat, ist es jedoch ziemlich ungünstig, wenn er nach der einfachen eBook-Erstellung doch noch professionelle Unterstützung braucht. Mag sein, dass die neue Version jetzt 100% valide eBooks erzeugt. Probiert es einfach selbst. den Creative Book Builder bekommt ihr zum Preis eines guten Latte Macchiato im App-Store.

FÜR SCHULKINDER

Entwickelt wurde diese App übrigens, damit Schüler ihre eigenen eBooks erzeugen können. Das klappt sicher auch z.B. in der Oberstufe des Gymnasiums. Aber wie es so ist, Kinderschokolade wird ja auch nicht nur an Kinder verkauft und für diese gemacht. Ein Handbuch zur App gibt es hier und ein Video hier.

Nachtrag:
Wenn es nur um fixed-layout-eBooks geht, probiert auch die sehr einfache App Book Creator aus. Die hat zwar nur minimale Funktionen, jedoch lassen sich damit mit etwas Gestaltungsgeschick ebenfalls ganz schnell ansprechende eBooks erzeugen