In den Tiefen der Blogs

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Zusammen mit Miz Kitty habe ich ein eBook herausgegeben. Wir haben uns in die Tiefen der Blogs begeben und einige Texte von Freunden und digitalen Weggefährten hervorgeholt. Perlen von 19 Bloggerinnen und Bloggern, oft mehr als 1000 Tage vor heute geschrieben. Vielen Dank dafür, dass wir sie als eBook veröffentlichen dürfen. Das eBook enthält jeweils eine kurze Vorstellung der Menschen hinter den Blogs und natürlich die von ihnen geschriebenen Texte.

Beteiligt sind Cabman, Frau Casino, docbuelle, engl, fragmente, Andreas Glumm, Heartcore, Frau Indica, Felix Schwenzel, Journelle, Kaltmamsell, Katiza, Barbara A. Lehner, Lucky, Markus Pfeifer, Modeste, Rosmarin, Sebastian Rogler und Wortschnittchen.

»In den Texten werden Gräber gegraben, Joints gebaut und Ateliers verwüstet. Liebe, Geburt und Tod kommen vor. Väter, Mütter und Großmütter treten auf. Gartenzwerge spielen eine geheimnisvolle Rolle. Man gedenkt früherer Zeiten, guten und schlechten, erfindet aus Zufall Bahnbrechendes, wandert aus oder spaziert einfach nur am Strand entlang. Das eBook vereint Blogartikel, die als Kurzgeschichten für sich stehen können und entführt die Leserinnen und Leser per Link in die Blogs, für weitere Entdeckungen.« So schreibt es Miz Kitty in der Vorstellung des eBooks für die Edition Barnimkante, und treffender könnte ich es auch nicht formulieren.

Das eBook gibt es hier zum kostenlosen Download .

Bi:lefeld 14

2014-03-31-Neue-WestfälischeInternationales Blogger-Treffen in Bielefeld.

Miz Kitty bloggt ja schon lange und war eine Zeit lang eine feste Größe in der Blogger-Community des österreichischen Blog-Hosters twoday.net. Einige Jahre ist der Boom dieser Blogger-Communities her, es war die Zeit vor Facebook und Twitter. Eine ganze Anzahl Blogger, die in dieser Zeit schon aktiv waren, haben über die Jahre schon ziemlich viel voneinander gelesen, auch wenn sie heute zum Teil nicht mehr im Iron-Blogger-Takt schreiben. Ein Teil dieses harten Kerns der twoday-Blogger traf sich letztens in Bielefeld. Miz Kitty war selbstverständlich auch dabei und ich ebenso – zwar nicht zum harten Kern der twoday-Blogger gehörend, jedoch angeheiratet, und auch schon seit 2008 bloggend.

Frau Ro hatte eingeladen und hat mit ihrem Gatten für uns ein vorzügliches Treffen in der ostwestfälischen Metropole am Teutoburger Wald organisiert. Mit Stadtführung, leckeren Steaks und bunten Cocktails. Ich traf also auf ausgesprochen nette Blogger und daran, dass es Bielefeld nicht gibt, hatte ich sowieso schon immer berechtigte Zweifel. Am Abend hatten wir dann unseren den großen Pressetermin und sind mit den →Bielefelder Flaneuren durch die Stadt gezogen.

Mich verbindet mit dieser ostwestfälischen Perle ja etwas Besonderes. Vor einem knappen halben Jahrhundert bin ich dort geboren und seither ziert das Wort Bielefeld alle wichtigen Personalpapiere. Aufgewachsen bin ich in dieser Stadt jedoch nicht, habe jedoch vor fast genau 30 Jahren dort ein Praktikum absolviert – in einer Maschinenbau-Fabrik, in der Loctite-Sekunden-Kleber als Atomkleber bezeichnet wurde. Wir verwenden den Begriff noch heute dafür. Damals hatte sich Bielefeld übrigens den Claim Die freundliche Stadt am Teutoburger Wald zugelegt, was im Volksmund in →Bielefeld, die freundliche Baustelle am Teutoburger Wald umgewandelt wurde. Wegen der in dieser Stadt schon immer größenwahnsinnigen Straßen- und U-Bahnbau-Aktivitäten.

Die ostwestfälische Landschaft ist ja durchaus nicht zu verachten. Das Ravensberger Land zwischen Wiehengebirge und Teutoburger Wald ist abwechslungsreich und kleinteilig. Die Höhenzüge mit Mittelgebirgsqualität. Neben allen face-to-face-Begegnungen war für mich die Stadtführung interessant, die uns unter anderem in die Gegend führte, in der meiner Großmutter von 1921 bis 1924 in der Nähstube von Frau Voigt Damenschneiderin lernte. Das muss rund um die Viktoriastraße gewesen sein. Meine Großmutter hat mir viel von dieser Zeit erzählt.

Über die Bielefelder Flaneure werde ich im nächsten Beitrag schreiben.

 

 

Name, Marke, Internet-Adresse

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In den letzten 18 Jahren – solange wie ich im Internet aktiv bin – habe ich viele Internet-Adressen registriert und einige inzwischen recht etablierte Markennamen gehen auf meine Ideen zurück. Mit diesem Beitrag möchte ich Ihnen einige Tipps für die Auswahl eines Namens für ein Projekt, ein StartUp, ein Blog oder einfach als Nickname in Social-Media-Communities geben.

Schall und Rauch – egal

Nein, keineswegs. Nur ganz schmerzbefreite und uneitle Zeitgenossen nennen ihr Projekt oder ihr Blog einfach so, wie es ihnen gerade in den Sinn kommt, z.B. DA25GVK, was vielleicht einer Nummer auf einem Schlüssel oder entspricht, den sie gerade in Hand haben. Zwar einzigartig und kurz, aber eben nicht sehr einprägsam. Dazu beliebig und ohne Botschaft, auf neudeutsch »ohne Message«. Namen wie »Blumenfee247« oder »Partisan80« sind freilich individueller und enthalten eine Botschaft, die genauer betrachtet aus einer Selbstkundgabe besteht. Wenig einzigartig ist jedoch das Anhängen einer Zahl, weil zum Beispiel »Blumenfee« oder »Partisan« ohne Nummer schon vergeben waren.

Der gemeine Unternehmer, Blogger oder Social-Media-Aktivist möchte es hingegen individuell und unique. Möglichst selbstsprechend, einprägsam, mit einer guten Sprachmelodie und mit der passenden Botschaft darin – und zudem natürlich die passenden Internet-Adressen dazu. Damit fängt dann das kreative Namens-Suchen an, manchmal auch das Drama Namenswahl.

Schon vergeben, gibt es schon

Da es jede Internetadresse und in den Social-Media-Communities jeden Namen nur einmal gibt, sind viele Namen heute leider schon vergeben. In Vor-Internetzeiten interessierte es niemanden, wenn es in Braunschweig einen Teppichreinigungs-Dienstleister gab, der sich »Heimstaubsaugdienst« nannte und sich den Claim »schnell und sauber« zugelegt hatte und es im weit entfernten Koblenz eine andere Reinigungsfirma gab, die ebenfalls mit »Heimstaubsaugdienst, schnell und sauber« firmierte. Vielleicht wussten beide Firmen nicht einmal voneinander und für die Braunschweiger Kunden war der Koblenzer Heimstaubsaugdienst so was von egal wie der Sack Reis in China. Das hat sich mit dem Internet massiv geändert. Kaum jemand benutzt noch Telefonbücher und hebt Anzeigen auf. Die Kombination aus Smartphone, Internet und Google bahnt den schnellen Kontakt zum Braunschweiger Teppichreiniger zwei Straßen weiter – und der ist berechtigt ärgerlich, wenn mit seinem Namen der Koblenzer Konkurrent gefunden wird. Die weltweite Präsenz im Netz erlaubt keine gleichen Namen. Technisch nicht, und auch vom Anspruch der Einzigartigkeit her nicht. Das macht die Namenswahl oft kompliziert.

‚Nen »geilen Namen« gefunden

Hat man nach mehrfachen Denkspiralen wieder einmal einen »geilen Namen« gefunden, liefert Google schnell die Antwort, ob man mit seiner Idee zurückgepfiffen wird (weil: gibt es schon) oder, ob der Name bisher nirgends verwendet wird und die dazu passenden Internetadressen auch noch frei sind. Ist das tatsächlich so, hat man wirklich eine einzigartige Idee gehabt und fragt online das →Markenregister des Deutschen Patent- und Markenamts ab. Vor allem bei Kunstworten ist das wichtig (die eventuell mal als Produktnamen registriert wurden und nicht mehr im Internet präsent, aber eben geschützt sind). Diese Recherchen sind schnell gemacht und gleich danach sollten alle relevanten Internet-Adressen (z.B. mit .de- und .com-Endung) beim Web-Hosting-Dienstleister des Vertrauens registriert werden (z.B. bei 1und1, Variomedia, Host Europe, etc.).

Internet-Adressen registrieren

Wie gerade beschrieben, ist es absolut übliche Praxis, dass bei jeder neuen Namens-Idee geprüft wird, ob die Internet-Adressen dazu noch frei sind. Ist davon auch nur eine Variante schon vergeben, weiß man zumindest, dass diese Namens-Idee auch jemand anderes hatte und muss schauen, wie man weiter vorgeht.

Im deutschsprachigen Raum sind die Varianten mit .de und .com von zentraler Bedeutung. In Österreich ist natürlich noch die Variante mit .at-Endung und in der Schweiz die mit .ch relevant. Dort allerdings immer auch die .de-Variante. Besteht der Name aus einer Kombination mehrerer Wörter, die jemand in der üblichen Schriftsprache mit Leerzeichen dazwischen schreiben würde, dann sollten auch die Varianten der Internet-Adressen mit Bindestrich gesichert werden. Nicht, weil man sie selbst benutzen würde, sondern damit sie nicht mehr von jemand anderem mit der gleichen Namensidee registriert werden können, der entweder dreist ist oder schlecht recherchiert hat und sich einfach die erstbeste Variante zu seiner Namensidee sichert, und das ist eben zufällig die Variante mit Bindestrich. Das sollte besser nicht passieren. Aus gleichem Grund sollten auch die Varianten mit Umlauten (statt der üblichen Ersetzungen mit ae, oe, ue) registriert werden.

Beispiel

Betreibt jemand ein Restaurant oder eine Schneiderei und hat sich den Namen »Modeküche« ausgedacht, sollte er im Idealfall folgende Internet-Adressen registrieren:

  • modekueche.de
  • modekueche.com
  • mode-kueche.de
  • mode-kueche.com
  • modeküche.de
  • modeküche.com
  • mode-küche.de
  • mode-küche.com

evtl. auch noch

  • modekueche.at
  • modekueche.ch
  • mode-kueche.at
  • mode-kueche.ch
  • modeküche.at
  • modeküche.ch
  • mode-küche.at
  • mode-küche.ch

evtl. auch noch

  • modekueche.info
  • mode-kueche.info
  • modeküche.info
  • mode-küche.info

und vielleicht auch noch die Varianten mit .net und .eu

Das sind dann 28 Varianten, die freilich allesamt auf die gleichen Internetseiten umgeleitet werden. Macht ca. 28 Euro monatlich, da eine Internetdadresse ca. 1 Euro im Monat kostet. Für Privatleute und Blogger überdimensioniert, für Firmen jedoch sicher kostenmäßig kein Problem – und eine Sicherheit, den Namen weitgehend im Internet besetzt zu haben.

Besteht der Name nicht aus einer Wortkombination und sind keine Umlaute vorhanden, reduziert sich die Zahl der Varianten. Hat man sich statt Modeküche den simplen Namen ModeXY ausgedacht, reicht es, folgende Varianten der Internetadresse zu registrieren:

  • modexy.de
  • modexy.com
  • modexy.at
  • modexy.ch
  • modexy.info
  • modexy.net
  • modexy.org
  • modexy.org

Acht Varianten. Für unter 10 Euro im Monat zu haben und der Name ModeXY ist im Netz besetzt.

Damit nicht Blogger kommen und sich mit dem ausgedachten Namen einfach ein Blog bei den großen Blogdienstleistern Blogspot und WordPress einrichten, sollte man das schnell selbst tun und sich z.B. modekueche.wordpress.com oder modexy.wordpress.com sichern – das ist schnell gemacht und kostenlos dazu.

Ich wollte doch nicht das halbe Internet mieten.

Ich wollte doch nur eine Internet-Adresse für mein Blog. Dieses generalstabsmäßige Registrieren aller wichtigen Varianten wie ich es hier einmal für die Modeküche gezeigt habe, wirkt in etwa so, wie den Spatz mit der Kanone zu erschießen. Für Firmen, Start-Ups, größere Projekte oder auch für ein Blog, das nach Höherem strebt und sich als eine Marke aufbauen will, ist es jedoch sinnvoll, da man so mit geringen Kosten verhindert, dass namensgleiche Konkurrenten auftreten, die sich später im schlimmsten Fall den Namen als Marke eintragen lassen und einen selbst ins Off kicken wollen. Verhindern kann man so etwas freilich nie, jedoch ist die Wahrscheinlichkeit ziemlich gering, dass jemand sich nun ausgerechnet einen Namen zulegt, zu dem es keine Internet-Adresse mehr gibt, bzw. nur noch die mit den exotischen Endungen. Schon aus diesem Grunde sind die paar Euro im Monat gut investiert.

Für private oder nichtkommerzielle Internet-Angebote, die nur ihre bekannten Stammleser haben und nicht darauf angewiesen sind, im Netz per Google gefunden zu werden, mag das alles zu aufwendig sein. Richten Sie dann eine Internet-Adresse ein und leben damit, dass Sie vielleicht gleichnamige Konkurrenten haben und Sie im schlimmsten Fall den Namen wieder ändern müssen.

Gute Namen

Zum Ende dieses Beitrags kurze Hinweise zur Namenswahl:

  • Gute Namen sind kurz und einprägsam.
  • Gute Namen sind schön zu sprechen und haben eine ansprechende Sprachmelodie.
  • Gute Namen schreiben Menschen, die den Namen noch nie gehört haben, ohne weitere Hinweise intuitiv richtig.
  • Die Internet-Adresse ist in jeder Email-Adresse enthalten. Blöd, wenn man buchstabieren muss, auch weil z.B. hippe englische Begriffe enthalten sind.
  • Eine gute Internet-Adresse und Email-Adresse versteht ein Gesprächspartner problemlos am Telefon und schreibt sie automatisch richtig – ohne Buchstabieren.

Felix Punkt Mustermann Ätt Modeküche Punkt De Ee — Mit Uh Ee? — Schreibs, wie Du willst, kommt immer an.

Und selbst

Habe ich für dieses Blog nur die Adresse netznotizen.com registriert. Sehr wohl habe ich jedoch darauf geachtet, wer sich hinter netznotizen.de verbirgt. Ein älteres, nicht mehr aktives Projekt der niedersächsischen Literaturbüros. Weder ein Konkurrenz-Angebot noch ein Betreiber, der mir diesen Namen streitig macht.