Schlauphone-Reanimation

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Schocktherapie gegen Wackelkontakt.

Mein altes iPhone 3GS hatte vor längerer Zeit den Geist aufgegeben. Nachdem es vier Jahre gute Dienste tat, wurde das Finden des Telefonnetzes schleichend immer schlechter. Unter anderem hatte ich deswegen den Provider gewechselt, hatte das alte Schlauphone jedoch noch als komfortablen, zusätzlichen Wecker benutzt und zum Musikhören. Bis es irgendwann ganz ausstieg und das Display trotz angeschlossenem Ladekabel schwarz wie die Nacht blieb. So lag es nun Wochen, eher Monate, hier rum. In Ermangelung eines zweiten Weckers hatte ich es zwischenzeitlich noch einmal getestet. Fehlanzeige. Ein schwarzes, funktionsloses Glas-Plastik-Konglomerat, das war’s. Vorgestern habe ich es noch einmal genauer inspiziert und die Steckkontakte mit einer Lupe betrachtet. Ebenso Fehlanzeige. Alles visuell in Ordnung. Da dieses Gerät nun so gar kein Lebenszeichen mehr von sich gab, eine Reparatur sich sowieso nicht mehr lohnte und es auch von Apple nicht mehr unterstützt wird, hätte ich es eigentlich entsorgen können. Oder das Gerät im besten Youngtimer-Smartphone-Design als Briefbeschwerer verwenden, oder was man sonst mit so Dingen macht. Deshalb der letzte Versuch: Schocktherapie. Das Gerät dick in ein Küchenhandtuch eingepackt und einmal auf den Boden geschlagen. Das Handtuch, damit das Gehäuse nicht leidet und das Display nicht zerspringt. Und wenn, dann wäre es auch kein Verlust gewesen, Briefbeschwerer habe ich genug und funktionslose Handys sammle ich nicht. Kabel dran, und siehe da, die Anzeige meldet sich. Das Akku-Lade-Icon erscheint und es funktioniert. Wohl ein klassischer Wackelkontakt. Schön, jetzt habe ich wieder den zusätzlichen Wecker. Ihr wisst doch, doppelt hält besser.

Liebe Kinder und liebe Erwachsene: Macht dieses bitte nicht nach. Niemals. Ein Handy in ein Handhutch einwickeln und auf den Boden kloppen, das dürft Ihr nicht einmal, wenn Ihr richtig wütend seid. Das darf nur ich, sonst keiner.


Die ganze Aktion habe ich außerdem noch zum Anlass genommen, einer App, die ich vor guten drei Jahren im alten iOS-Layout entworfen habe, ein neues Design zu verpassen. Wenn ich beides so betrachte, das alte iPhone und das Interface-Design, dann kommt mir das alles wie vor ganz langer Zeit vor. In Smartphone-Lebensjahren ist es das ja auch.