Jagdschloss Antonin: Palast-Hopping 2014, dritte Station

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Ziemlich vor genau 10 Jahren, im Sommer 2004, habe ich schon einmal in Antonin, im Palac Mysliwski Ksiazat Radziwillow, dem Jagdschloss der Fürsten Radziwiłł, übernachtet. Damals hatte ich den Tipp durch einen privaten Kontakt in Polen bekommen und war recht angetan, hier eine preiswerte Unterkunft in schönem, kulturellen und historischen Ambiente zu bekommen. Deswegen wollte ich das Jagdschloss im letzten Jahr unbedingt Miz Kitty zeigen. Es war jedoch im Bau. Also dieses Jahr noch einmal nach Antonin. jetzt klappt es bestimmt, denn wir haben vorgebucht.

Nun sitzen wir unter neben dem mit reichlich Hirschköpfen bestückten großen Kachelofen, der das zentrale Element dieses Holzhauses ist. Erbaut wurde das Jagdschloss von 1822 bis 1824 nach einem Entwurf von Schinkel. Es ist einer der avantgardistischen Entwürfe Schinkels, die tatsächlich realisiert wurden. Ein oktogonaler Holzbau. In der Mitte dieser riesige Kachelofen, dazu ringsum und zwei Galerien. Zimmer und Treppenhaus befinden sich in vier gegenüberliegenden, mit dem Oktogon verbundenen, blockhausartigen Anbauten. Chopin hielt sich hier im Jahre 1829 auf. Deshalb ist hier heute vieles Chopin, angefangen mit der wirklich eindrucksvollen Metallskulptur vor dem Haus. Einige Fotos habe ich gemacht, und weitere werden Sie im Internet finden.

Bevor wir Antonin erreichten, machten wir wie im letzten Jahr noch einen Abstecher nach Kalisz, in den ehemals westlichsten Einflussbereich des russischen Zaren. Letztes Jahr waren wir auch an einem Montag in dieser Stadt und ich kaufte einen Weißwein-Römer in einem Antiquitätengeschäft. Mindestens das könnten wir noch einmal aufsuchen, gab es doch dort ganz ansprechende Dinge. Wie im letzten Jahr regnete es wieder, nur das Geschäft war geschlossen. Zufällig entdeckten wir einen Stoffladen und haben uns beide mit Stoffen eingedeckt. Miz Kitty, weil sie ihre Kleider ja selbst näht und ich, weil ich Material für diverse Etuis, Mappen und Kleinkram brauche. Die Preise waren recht akzeptabel.

Danach ging es zum Palac Mysliwski nach Antonin, über Landstraßen und zum Teil auch über unbefestigte Straßen, für die wir uns bewusst entschieden, um nicht unkommod im Feierabendverkehr auf den größeren Straßen mitschwimmen zu müssen.

So Sie in der Nähe sind, ein Aufenthalt im Palac Mysliwski lohnt sich. Das Zweibettzimmer ist schnell in ein Doppelzimmer umgebaut, zudem erscheinen die Betten noch relativ neu zu sein. Es lohnt sich also, hier einen Stop zu machen. Nach einem bodenständigen polnischen Frühstück mit Grundsicht-Filterkaffee (kein Kommentar dazu) sitzen wir gerade unten auf dem Sofa unter den Hirschen und wurden gerade von einer Busladung beiger polnischer Rentner umrundet. Nun, so tun, als ob man zur Deko dazu gehören würde und warten, bis sie weg sind  ;)

Gleich werden wir uns im Garten verlustieren und nachher zum See fahren, um etwas zu schwimmen.

Fotos

Freilich, es gibt wieder eine Fotostrecke – und wie immer schreibt Miz Kitty in ebenfalls über den Aufenthalt im Jagdschloss.

Schloss_Antonin_Sammlung_DunckerSchloss Antonin, Alexander Duncker (1813-1897) — Link zur Originaldatei

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Kalisz, Stadtansicht

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